"Also, was schwimmt auf dem Wasser und macht "Kikeriki"?" Er verkneift sich jetzt schon sein lachen. "Du wirst es mir sicher gleich verraten.", zwinker ich ihm zu. "Na ein Wasserhahn.", prustet er laut los, genau wie die anderen. Auch Holy muss sich ein Lachen verkneifen, obwohl sie nüchtern ist. Ihr Lächeln verzaubert mich jedes Mal aufs Neue! Zum Glück steht sie unter einer Laterne, und ich etwas im dunklen, weshalb sie nicht sofort sehen kann, dass ich sie anstarre, wie ein beschissener Stalker!
How many Smiles did you fake today, Darling?
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Holys P.O.V
Ich musste nicht wirklich wegen dem Flachwitz lachen, sondern eher über Harry, der nicht wirklich weiß, wie er auf diese Albernheit seines Freundes reagieren solle. Augenverdrehend lässt er es über sich ergehen, da er gegen deren gute Laune sowie so nichts tun kann. Seine habe ich vor gut vier Stunden wohl total zerschmettert, denn ich habe ihn total angefahren, was mir im Nachhinein leid tut. Immerhin kann er nichts dafür, denn er bemüht sich, im Gegensatz zu mir. Ich lasse es über mich ergehen, blockiere und behandle ihn wie Dreck. Genau sagen, welche Sache mich selber mehr verletzt, kann ich nicht mal. Mein Körper, samt Herz schreit nach diesem Kerl, doch mein Kopf sagt mir zur Zeit etwas anderes. Zwar wird immer gesagt, dass man auf sein Herz hören solle, dennoch kann ich das nicht. Schon einmal habe ich mich von meinem Herzen führen lassen und das ging wohl mehr als nur in die Hose.
Wir stehen noch lange vor der Wohnung, hören uns Flachwitze an, die die Jungs erzählen. Hätte ich vielleicht etwas Alkohol im Blut, hätte ich womöglich auch lauthals mit gelacht, jedoch finde ich es schon etwas traurig, dass sie alle über sinnlose Dinge lachen. Harry steht etwas Abseits, schüttelt schmunzelnd seinen Kopf, seine Grübchen, die im Mondlicht deutlich zusehen sind.
"Ey, ich habe noch einen.", sagt Calum, der auch meine Aufmerksamkeit wieder zu sich zieht. "Sitzen zwei Schweine auf dem Baum. Dann fliegt plötzlich eine Kuh vorbei. Sagt das eine Schwein zum anderen: Sachen gibt's.", Calum, sowie alle anderen prusten los. Auch ich lache, denn die Lachen von den anderen sind ansteckend. "Leute kommt jetzt.", lache ich. "Die Nachbarn kommen sonst gleich runter."-"Sollen sie. Vielleicht haben sie auch noch gute Witze zu erzählen.", sagt Matt, der sich unter meinem Arm einhakt. "Kommt jetzt einfach.", füge ich ernst hinzu. Zum Glück folgen sie mir alle und setzen sich in die Stube der Wohnung. Ich dagegen mache einen Abstecher in die Küche, um mir dort etwas Trinken zu machen. Ich habe wirklich keine Lust mehr, möchte einfach nur noch ins Bett und die anderen können gerne noch weiter über ihre Witze lachen.
"Denkst du, ich kann heute in Liams Zimmer schlafen?" Holt mich Harrys raue Stimme aus meinen Gedanken. Geschickt drehe ich mich in seine Richtung. Angelehnt steht er im Türrahmen, schaut mich mit einem nicht deutenden Blick an. "Musst du ihn fragen." Unwissend zucke ich mit meinen Schultern. "Er ist schon ziemlich dicht.", sagt er. "Harry, was soll ich daran denn ändern? Frag ihn, und nicht mich, denn mir gehört das scheiß Zimmer nicht.", zicke ich ihn an. Sein Blick wandelte sich in etwas, was mir meine Brust zusammen schnürt. Ein letzter Blick, bevor er geht. Wahrscheinlich geht er jetzt zu Liam und fragt ihn, oder setzt sich doch noch mit in die Runde.
"Fuck.", flüstere ich, lehne mich über die Spüle. "Was machst du nur mit mir?" Lasse ich die Frage offen im Raum stehen.
Mit sämtlichen Schuldgefühlen laufe ich zum Badezimmer, um schnell meine Zähne putzen zu können. Danach werde ich mich schnellstmöglich in meinem Zimmer verkriechen, um einfach nur noch einzuschlafen. Schnell habe ich meine Abendroutine hinter mir und schleiche mich leise in mein Zimmer. Ich höre die anderen noch reden, leise lachen. Kurz vor meinem Zimmer bleibe ich stehen, denn die Nebentür steht ein Spalt weit offen und ich kann nicht anders, als einen Blick hinein zuwerfen. Harry liegt Oberkörper frei auf dem Bett von Liam, seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt, schaut er gedankenverloren an die Decke.