5. Kapitel

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P. O. V Maskenmann (Nein, nicht Manu, ihr kleinen Schneckchen ;))

Nach dem weiteren Training bin ich körperlich total am Ende, aber das merke ich erst, als ich aufhöre, wütend auf den Boxsack einzuschlagen. Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich mich nicht an den Jungen erinnern kann. Er hat mich so wissend angesehen, als wüsste er, wer ich bin und was ich hier mache...
Ich versetze dem Boxsack einen letzten wütenden Schlag, der ihn aus der Verankerung löst und ihn zu Boden wirft.

Diese Augen... So grüne habe ich noch nie gesehen... Oder doch? Es ist echt frustrierend, sich an nichts zu erinnern!

Ich stampfe angesäuert zurück zu meinem Raum - und jetzt wohl auch dem des Blondschopfs - und bedeute der Wache mit einer Hand, die Türe aufzuschließen.
Als ich den Raum betrete, sehe ich den Jungen nicht sofort, doch beim zweiten hinsehen bemerke ich ihn.

Unter seinen weißen Flügeln liegt er - praktisch getarnt in den ebenfalls weißen Laken - bäuchlinks auf dem Bett und schläft friedlich... Wie süß. Ich lege mich nach einer kurzen Dusche ebenfalls aufs Bett - natürlich mit gebührenden Abstand und auf die Decke obendrauf, um den Kleinen nicht zu verstören wenn er aufwacht - und schließe meine Augen.

Ich träume von einem Engel, der mich immer begleitet und immer für mich da ist. Er ist klein und süß, hat immer ein offenes Ohr falls ich Probleme habe und kümmert sich liebevoll um mich...

"Jesien!"

Ich wache mit einem Aufschrei auf und sitze kerzengerade im Bett... Wer ist Jesien? Und woher kenne ich ihn?

Da regt sich etwas neben mir und eine schlaftrunkene Stimme fragt:
"Ist alles in Ordnung Zombey?"

Aus Reflex und ohne wirklich zu wissen, was ich da sage, antworte ich sanft:
"Alles ist gut Dado, schlaf ruhig weiter, ich pass auf dich auf."

Das scheint den Jungen neben mir immens zu beruhigen und er kuschelt sich - wenn überhaupt möglich - noch näher an mich. Im Schlaf ist er nämlich zu mir herüber gerollt und hat seinen Kopf auf meiner Brust platziert.
Doch ich bekomme seine Bewegung nur am Rande mit, da ich viel zu beschäftigt damit bin, herauszufinden, wieso ich seinen Namen kenne. Und wieso ich ihn so leicht beruhigen konnte.
Da die ganze Grübelei dann doch zu nichts und wieder nichts führt, beschließe ich, wieder schlafen zu gehen. Ist schließlich erst vier Uhr.

"Z-zom-bey?", fragt ein leises aber niedliches Stimmchen und weckt mich somit sanft aus meinem Schlaf.

"Mmh?", brumme ich, noch ganz benommen von meinem Schlummer und mit meiner kratzigen Morgenstimme.

"Wo si-sind wir eigentlich hi-hi-hier?", stottert das Stimmchen zaghaft.

Ich seufze auf und öffne langsam meine Augen, nur um direkt in Maudado hübsches Gesicht zu starren. Ich zucke jedoch nicht zurück, sondern grinse ihn nur an, woraufhin er sich verlegen und mit einem roten Schimmer auf dem Wangen ein Stück von mir wegbewegt.

- Timeskip zu nachdem Zimbel alles erklärt hat was er weiß -

"Du er-erinnerst dich al-so ni-nicht an mich?", fragt der Junge vor mir traurig und ich kann eine einzelne Träne aus seinem Auge fallen sehen, sie gleitet ihm die Wange hinunter bis hin zu seinem süßen kirschroten Schmollmund.
Auf einmal überkommt mich das Gefühl von Vertrautheit, fast scheint es, als würde ich den Blonden vor mir tatsächlich kennen...
Aber das kann ja nicht sein. Ich schiebe diese Gedanken zurück in die hintersten Regionen meines Hirns und erwiedere nur ein kaltes
'Sollte ich?!'
und lasse ihn dann allein im Zimmer, gehe ins Bad um zu duschen und verlasse Maudado dann für die nächsten acht Stunden um trainieren zu gehen.

Kalt und grausam? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt