8. Kapitel

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P.O.V  Maudado

Ich fahre mit einem Schrei aus meinem Traum hoch und stoße mir fast den Kopf an Zombey. Ich beginne zu weinen, obwohl ich selbst nichtmal weiß, warum. Ich habe schon wieder vergessen, was ich geträumt habe, aber mein Körper fühlt noch eine Situation nach, die schon vor langer Zeit geschehen und längst vorbei ist.
Das Zittern meines Körpers legt sich nur langsam, doch nachdem sich ein Paar starke Arme um meine zierliche Taille gelegt hat, beruhigen sich meine Nerven wieder allmählich.

Zombey versucht weder, mich nach dem Traum zu fragen, noch bedrängt er mich in irgendeiner Weise. Er sitzt einfach da und hört sich mein Geständnis an:

"Ich - ich habe plötzlich das Gefühl, dass ich dich schon viel länger kenne, als ich sollte. Und diesen Namen, den du da gesagt hast - Jesien - kenne ich auch irgendwoher, aber ich weiß nicht genau, wieso oder warum."

Ich blicke zur Seite und werde von einem zutiefst verwirrten und in Gedanken versunkenen Zombey angestarrt. Dann beginnt er zu reden:

"Du... Und ich... Wir waren mal ein Team... Zusammen mit zwei anderen. Wir hatten andere... Namen und Identitäten. Wir waren in einem ganz anderen Universum... Alles war anders damals."

Dann steht er einfach auf und geht.

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P.O.V  3. Person

Nachdem Zombey aus dem Zimmer gestürmt war, sinkt unser Engelchen ein Stück in sich zusammen und versucht verzweifelt herauszufinden, was er denn jetzt schon wieder falsch gemacht hat, findet jedoch keine Antwort. Wie auf so viele Fragen in seinem Leben.
Er beschließt schlussendlich doch, sich zusammenzureißen und rafft sich vom Bett auf, zieht sich an und verlässt das nicht abgeschlossene Zimmer. Vor der Tür steht ein Wächter der den Jungen aber ohne Protest passieren lässt, ihm aber mit einigen Metern Abstand folgt.

Der Blondschopf lässt sich aber nicht von dem Wärter stören, sondern führt seine Erkundungstour fort. Er kommt an zahlreichen Zellen vorbei, in fast jeder ein bemitleidenswerter Mensch, in Fetzen gekleidet, vollkommen verdreckt, kaum zu erkennen in dem ganzen Schmutz, der in der Zelle ist.

Bis auf in der Letzten.

In der sitzt ein gepflegter Mann mit langen, rabenschwarzen Haaren und einer gold-grünen Garderobe. Als der Junge an ihm vorbeiläuft, blickt er auf und bedeutet ihm, näher zu kommen. Neugierig wie unser Maudado nunmal ist, tut er wie ihm geheißen und tritt an die Zelle heran.

Der geheimnisvolle Mann zeigt ihm ein äußerst geheimnisvolles Lächeln und schnippt leise mit den Fingern. Der Blondschopf hält nun ein Papierstück in der Hand und sieht den Unbekannten verwirrt an. Dieser teilt ihm, geheimnisvoll wie er ist, nur mit, dass er das Papier alleine in Ruhe lesen solle.
Der Engel dreht sich um und sieht, dass der Wächter sich abgewandt und nichts bemerkt hat, da er gerade einen anderen ziemlich aufdringlichen Gefangenen zur Ruhe zwingt - also ihm einen Elektroschock verpasst.

Kalt und grausam? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt