Erkenntnis

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POV Taddl

Ich lief auf ihn zu.
Shit hatte ich Schiss.
Was, wenn ich auffliegen würde?
Was, wenn er von Anfag an wusste, wer ich war?
Ich war ein guter Schauspieler, keine Frage.
Aber was, wenn irgendetwas nicht nach Plan laufen würde?
Ich würde sofort erschossen werden.
Und davor hatte ich Schiss.
Da es eine STING-Operation war, durfte ich keine Waffe mitnehmen.
Das Einzige, was ich bei mir hatte, war ein Fakehandy, Geld, Meine Jacke und ein kleines Sprech/Hörgerat im Ohr, mit dem ich mich mit Luna verständigen konnte.
Den Plan hatten wir zuvor besprochen.
Jetzt würde alles in die Tat umgesetzt werden.
Aufregung und Angst machte sich in mir breit und meine Finger wurden schwitzig.
Ich hatte Angst.
Aber das durfte ich mir jetzt nicht anmerken lassen.
Ich rief mir Lunas Worte in den Kopf:

,Geh am Abend mit coolen Klamotten in die dunkle Gasse, in der die meisten Drogendealer von den Cops geschnappt werden. Da sind immer welche. Tu so, als wärst du Drogensüchtig.'

Ich schlenderte, naja wohl eher stolperte in die dunkle Gasse und die Angst machte sich noch mehr in mir breit.
Bleib ruhig, Taddl.
Du bist bald ein Polizist.
Du musst das hier schaffen, das wird dein Job sein.
Ich atmete tief ein.
Zum Glück hatte Luna mich zuvor etwas geschminkt, sodass ich nicht ganz so gut aussah.
Das meinte ich jetzt nicht im eingebildeten, hübschen Sinne.
Mit meinen rötlichen Ringen unter den Augen und den zerissenen coolen Klamotten passte ich einfach besser in die Szene.
Da waren auch schon die ersten Dealer.
Naja, wer wusste schon, ob sie Dealer waren.
Mit zitternden Fingern ging ich auf einen der Männer zu.
Er war dürr und seine Augen waren gerötet.
Grinsend sah er mich an.
,,Was willst du, Süßer?",ich grinste nur gefaket zurück und sagte dann: ,,Cristle. Aber ich nehme das nur von einem der Beastboys",deprimiert sah er mich an.
,,Gosh die machen mein Geschäft kaputt ...",mit einem Brummen sah er zu Boden.
Irgendwie tat er mir ja leid.

,Frag nach den Beastboys'

,,Weißte wo die sind?",fragte ich gelangweilt, um mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
Er blickte grinsend auf und sah mich schräg an.
,,Das sag ich dir doch nicht, Digga",schnaubend baute ich mich vor ihm auf.
Zum Glück war ich größer als er, sonst wäre es peinlich geworden.
Er sah mich nur schulterzuckend an und setzte sich wieder auf den Boden.
,,Der hilft dir sowieso nicht",hörte ich Lunas Stimme in meinem Ohr.
Das Hörgerät funktionierte.
,,Ich finde die Beastboys nicht",zischte ich, nachdem ich die Gasse weiter entlang gegangen war.
,,Du suchst auch am falschen Ort, Junge",vernahm ich plötzlich eine raue Stimme hinter mir und schrack auf.
Schnell drehte ich mich um und sah einen Jungen Mann, der etwas größer war als ich.
,,Ich bin einer der Beastboys. Was brauchst du na?",fragte er grinsend und ich sah ihn erleichtert an.
,,Da ist ja einer. Super. Und jetzt mach das, was ich dir gesagt hab",hörte ich Lunas Stimme.
Ich nickte.
Doch dann fiel mir auf, dass sie mich nicht sehen konnte und dass das extrem auffällig gewesen war.
Wie dumm war ich denn bitte?
Doch mein Gegenüber bekam in dem Zustand sowieso nicht viel mit.
Er war bestimmt bekifft.
,,Erstens will ich Christle. Zweitens will ich ins Geschäft einsteigen",sagte ich mit tiefer bedrohlicher Stimme und sah ich mit zusammengekniffenen Augen an.
Angesprochener lachte auf.
,,Ach ist das so? Würd ich nicht machen, Junge. Das zerstört dich. Sie haben meine Leben zerstört",eigentlich wirkte er ziemlich sympatisch.
Da ich so dachte, beäugte ich ihn kurz.
Er hatte Blonde Haare, eine Art Flügeltattoo im Nacken. Mehr konnte ich in der Finsternis, die nur von Laternen beleuchtet wurde nicht erkennen.
,,Ich habe mich schon entschieden",er zuckte nur die Schultern.
Na gut.
Erst sah er in seine Taschen und holte einen kleinen Plastikbeutel heraus. Dann gab er ihn mir und ich steckte ihm das Geld zu.
Ich musste ja wirklich aussehen, wie ein Drogenabhängigiger,...
Und anscheinend sah ich ziemlich vertrauenswürdig aus.
Oder er war zu bekifft.
Ich dachte, das war alles zusammen.
Dann fischte er aus seiner Jackentasche ein Klapphandy.
Er wählte eine Nummer und führte das Handy zu seinem Ohr.
Ich sah ihm nur schweigend zu.
,,Klappt ja super",hörte ich Lunas Stimme und musste grinsen.
Ja.
Es klappte in der Tat super.
,,Jo?...Hm...Ja...Wir haben nen Neuling. Hm... Ja ich bringe ihn zur Untersuchung... Hm... Jo... Bis dann ne. Tschau",er legte auf und sah mich grinsend an.
,,In ein paar Minuten kommt ein Auto und fährt uns zu ersten Zentrale. Die ist aber nur die am wenigsten geheimste. Denn wenn wir dir nicht trauen können und du was verplauderst... Naja dann ist das für uns nicht all zu schlimm, aber für dich halt, ne. Dein Kopf ist dann ab würd ich sagen haha",grinsend sah er mich an und ich lachte auch.
Natürlich gefaket.
Oh mein Gott hatte ich Angst.
,,Was denkste denn von mir? Ich würde euch doch niemals verpfeifen"-,,Kann ich nur für dich hoffen, Junge"
Stille.

In love with a policemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt