Morgen

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POV Taddl

Es war mitten in der Nacht, als mich ein Geräusch aus dem Schlaf fahren ließ.
Irgendetwas war zu Boden gefallen. Langsam kroch ich unter meiner Bettdecke hervor und suchte nach dem Ort des Geräusches.
Wieder erklang es und ich sah aus dem Fenster.
Es donnerte.
Ein Gewitter also nur.
Es schüttete in Strömen.

Mit einem Seufzer drehte ich mich um und begutachtete das Bett.
Eine wunderschöne Gestalt lag dort.
Zusammengekrümmt und gut unter Bettdecken eingekuschelt.
Grinsend betrachtete ich Ardy während mir ein Schauer über den Rücken fuhr.
Ich begutachtete seine Wangenknochen, die im düsteren Licht dennoch zu erkennen waren.
Sein schmaler Oberkörper, welcher in eines meiner T-Shirts gebettet war.
Ich hatte es ihm gegeben, als er mir erzählte, dass ihn kalt war.
Wieder ertönte ein Donnergeheul und ich sah, wie die Person vor mir auf dem Bett zusammen zuckte.

Wirklich?
Dieser Junge Mann,...
Dieser gefürchtete Drogendealer, den nichts erschrecken konnte, hatte Angst vor dem Gewitter?

Irgendwie ließ mich das schmunzeln.
Es gefiel mir wahnsinnig gut ihn in meinem Bett liegen zu sehen.
Und umso mehr gefiel es mir die vielen anderen Seiten von ihm außerhalb seiner kalten Fassade kennenlernen zu dürfen.

Nein vielmehr... ich liebte es.
Ich konnte nicht genug davon bekommen ihn zu beobachten.
Mit einem Lächeln setzte ich mich neben ihn an die Bettkante und strich ihm über das weiche Gesicht.
Er sah so friedlich aus.
Als könnte er niemanden auf der Welt etwas tun.
Und in Wirklichkeit verkaufte er etliche Drogen, war mit gefürchteten Gangs im Bunde und erschoss Menschen, wenn es sein musste.
Meine Karriere war auf jeden Fall ruiniert, sobald jemand — auch wenn es nur Luna war — herausfinden sollte, dass ich mit Ardy verkehrte.
Mein Dad wäre sowieso schon enttäuscht von mir gewesen, wie mein erster Fall verlaufen war.
Dazu kamen noch meine Fehltage.

Aber zum ersten Mal in meinem Leben interessierte die Meinung meines Dads mich nur partiell.
Eigentlich überhaupt nicht.
Ich hatte jetzt etwas viel Besseres.
Etwas, was ich noch nie zuvor gehabt hatte.
Wonach ich mich immer gesehnt hatte.
Eine Person, die diese besondere Art der Gefühle in mir hervorruf.
Die mich zum Lächeln brachte in den merkwürdigsten Momenten, die mein Herz zum hüpfen brachte.
Seufzend stand ich auf und legte mich wieder auf meine Bettseite neben Ardy.

Ach komm... er schläft ja.
Er wird es nicht merken.

Dachte rückte ich näher an ihn heran und schlang meinen Arm um seine Taille.
Mit meinem Mund rückte ich an seinen Kopf heran, sodass ich ihn riechen konnte und ihm noch näher war.
Ardy bewegte sich leicht und ich hörte ihn irgendetwas grummeln.
Aber dann war es auch schon vorbei und er kuschelte sich sachte mir entgegen.
Damit hätte ich nicht gerechnet.
Umso mehr ließ es mein Herz höher schlagen.

Junge, was machst du nur mit mir.
Bitte geh nicht mehr von mir.
Bitte...

Und mit diesen Gedanken schlief ich ein und landete friedlich in meiner Traumwelt.

*** Am nächsten Morgen ***

Die Vögel zwitscherten und die Sonnenstrahlen kitzelten mich auf der Nase.
Langsam öffnete ich meine Augen und bemerkte, dass ich immer noch diesen wundersamen Duft in meiner Nase hatte.
Vor meinen Augen lag ein niedlicher schlafender Ardy.
Er hatte sich während der Nacht kein einziges Mal bewegt.
Wie friedlich er doch war...

Dann öffnete dieser seine Augen.
Erst schläfrig schmuste er sich an mich.
Dann wie von einem Blitz getroffen zuckte er zusammen und schrak auf.
Was seinem verzerrten Gesicht zufolge keine gute Idee gewesen war.
Schmerzerfüllt fluchte er und presste seine Lippen aufeinander.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 25, 2021 ⏰

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