Draußen (Lesenacht)

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(part1 Lesenacht)

POV Taddl

Er war so anders gewesen.
So verstellt.
So kalt.
So vollkommen anders, wie ich ihn im Club kennengelernt hatte.
Seine kalten ausdruckslosen Augen.
Seine steife Miene.
Seine harten Wangenknochen und seine starre Haltung.
Im Club war er so furchtbar süß gewesen.
Unschuldig.
Er hatte gelächelt.
Er hatte sich küssen lassen und es geschafft, dass mein Herz fast an Herzversagen gestorben wäre.
Und jetzt?
Was war jetzt mit ihm los?
Ein Strich versetze mein Herz.
So war er also wirklich.
Das im Club war alles nur Show gewesen.
Nicht er.
Es war nicht echt gewesen.
Und ich, Thaddeus Tjarks, der Polizist, war auf ihn hereingefallen.
Hatte sich täuschen lassen.
Sich blenden lassen.
Von ihm.
Von dem Drogendealer Addam Black.
Und trotzdem war ich nun so unendlich traurig, als ich aus der Türe hinausgegangen war.
Denn es kam mir so vor, als würde etwas fehlen.
Ein Teil von mir, von dem ich vor der Begegnung mit Adam nichts gewusst hatte.
Ein Teil, der sich jetzt bemerkbar macht.
Oder die Stelle, an den das Teil fehlte machte sich jetzt bemerkbar.
Ich wünschte, ich hätte ihn in anderen Umständen kennengelernt.
Vielleicht in der Schule?
Oder auf der Arbeit?
Oder einfach in einem Cafe.
Dann würde ich ihn jetzt um ein Date bitten können.
Ihn fragen können, ob er etwas für mich empfand.
Mich auf ihn einlassen können, denn seine Augen hatten mich von Anfang an schon fasziniert.
Aber das war es nun mal nicht.
Wir waren in der Realität.
Im Hier und Jetzt.
In dem Ardy eben der gefürchteste Drogendealer Kölns war.
Und ich, Taddl, ein Polizist.
Diese Liebe hätte eh keinerlei Chancen.
Außerdem hatte mir Ardy ja vor wenigen Minuten gezeigt, dass er nicht das selbe empfand wie ich
Dass er mich nicht süß fand.
Dass er mich nicht am liebsten geküsst hätte, als er mich gesehen hatte.
Er hatte ja selbst gesagt, dass es für ihn nicht mehr als ein One-Night-Stand gewesen war, was mir wieder einen Stich versetzte.
Was war nur los mit mir?
Aber warum hatte er mich nicht getötet?
Ich war mir zu hundert Prozent sicher gewesen, dass er jeden anderen bei solchen Umständen getötet hätte.
Denn ich könnte ihn jetzt bei der Polizei verpetzen.
Also warum hatte er mich nicht getötet?
Aber würde ich ihn bei der Polizei verpetzen?
,,T?",unterbrach Luna meine Gedanken und ich zuckte zusammen.
Luna.
So ein Mist.
Sie hatte alles mitgehört.
ALLES .
Auch, dass Adam und ich etwas hatten.
Auch, dass Adam eigentlich Ardy hieß.
Alles eben.
,,J...ja?",flüsterte ich, während ich mich von dem Haus entfernte.
,,Komm sofort zurück zum Auto. Wir müssen ein Wörtchen reden"
Mit zitternden Händen machte ich mich auf dem Weg zu dem Auto, welches Luna in der Nähe geparkt hatte, um mir zur Not zu Hilfe zu eilen.












In love with a policemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt