Blödsinn

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POV Taddl

Wir hatten unsere Pommes und Veggy Burger im Auto verdrückt und waren fast an unserem Ziel angekommen.
Dem Juwelierladen.
Doch ich konnte mich nicht auf den Fall konzentrieren, denn diese grünen wunderschönen Augen gingen mir einfach nicht aus dem Kopf.
Wie klein die Welt doch war, dass wir uns genau dort getroffen hatten.
Was er wohl gemacht hat?
Bestimmt hat er gedealt.
Eigentlich hätte ich mir viel Ruhm einhamstern können und ihn festnehmen können.
Doch ich konnte es einfach nicht.
Dieses wunderschöne Gesicht hatte mich abgehalten.
Ich wollte nicht, dass er im Gefängnis saß.
Ich wollte ihn hier.
Bei mir.
In meinen Armen und nie wieder losla...

Taddl!
So kann das doch nicht weitergehen!
Du MUSST ihn vergessen.
Irgendwann wird er sowieso festgenommen.
Und wenn du mit ihm zu tun hast, dann kannst du deinen Job auf dem Revier vergessen.

Ich war ziemlich fertig.
Diese Gedanken hatte ich dauernd und sie machten mir sehr zu schaffen.
Trotzdem musste ich grinsen.
Irgendwie waren Ardy und ich ja ein bisschen wie Romeo und Julia.
Zwei Menschen mit den verschiedensten Hintergründen.
Trotzdem liebten sie sich und konnten aber niemals zusammen sein.
Moment mal.
Nein.
So ein Quatsch.
Ich liebte ihn nicht.
Und er mich erst Recht nicht.
Ich wusste ja immer noch nicht, wie wir uns auf der Party einfach nicht erkannt hatten.
Wahrscheinlich lag es an unserem nicht sehr nüchternen Zustand.
Aber trotzdem war es komisch, dass die Person, nach der ich mich so gesehnt hatte und die ich verzweifelt gesucht hatte genau die Person war, die ich niemals im Leben bekommen könnte.
Addam Black.
Aber bei ihm war es ja anders.
Er liegt keinen an sich heran.
Er war kalt.
Er war zielorientiert.
Er hatte keine Lust seine Zeit mit einem Typen zu verschwenden, der ihn wohlmöglich noch verpetzen konnte.
Liebe schien für ihn surreal.
Autsch.
Darüber hätte ich besser nicht nachdenken sollen...
Ob er die Nummer wirklich gesehen hatte?
Ob er sie genommen hatte?
Wahrscheinlich nicht.
Wahrscheinlich würde mich irgendwann jemand ganz fremdes anschreiben und fragen, was das mit dem Zettel sollte, der da vor dem MC Donalds auf dem Boden lag.
Ich seufzte.
Wie konnte ich auch so dumm sein?
Natürlich würde er mir nicht schreiben.
Er war ja nicht bescheuert oder so.
Das würde Aufsehen erregen.
Außerdem war ich ja immer noch von der Polizei.
Ich musste mich dringend von ihm ablenken.
,,T? Kommst du? Wir sind da!",schallte die verwirrte Stimme meiner Partnerin an mein Ohr und ich nickte betäubt.
Auf einmal kam mir eine Idee.
,,Du Luna? Bock heute Abend feiern zu gehen?",fragte ich grinsend und sie blickte mich kurz nachdenklich an, dann grinste sie jedoch.
,,Klar warum nicht. Club nach Feierabend?",antwortete sie prompt und strahlte mich mit ihrem Zahnpastalächeln an.
Ich nickte.
Ohne weitere Umschweife stiegen wir aus dem Polizeiauto aus und liefen zu dem gegenüberliegenden Juwelierladen.

POV Ardy

Ich saß in meiner Villa.
Den Zettel in der linken Hand, mein Handy in der rechten Hand haltend.
Das war mein privates Handy.
Mein Geschäftshandy war immer dein sauberlich in einem unknackbaren Spint verstaut.
Meine Hände zitterten und ich atmete schwer.
Warum tat ich das hier eigentlich?
Warum sollte ich so blöd sein und einen Polizisten anschreiben?
Wie dumm konnte man eigentlich sein?
Und warum dachte ich überhaupt darüber nach ihn tatsächlich anzuschreiben?

Vielleicht, weil er dich nicht an seine Partnerin verletzt hat.

Immer noch fragte ich mich, warum er mich nicht einfach festgenommen hatte.
Es wäre so einfach gewesen.
Er hätte einfach seine Pistole zücken können und ich wäre ihm schutzlos ausgeliefert.
Wieso also hatte er es nicht getan?
Vielleicht war er ja doch vertrauenswürdig?

Oder es war nur eine Atrappe, auf die ich hereinfallen sollte, damit er mich nächstes Mal schnappen konnte.
Nur, dass es kein nächstes Mal gab.
Ich würde mich von nun an hüten, ihm unter die Augen zu treten.
Das heute war sowieso schon gefährlich genug, aber dieser Typ hatte ja darauf bestanden, sich hinter dem MC Donalds zu treffen.
Trotzdem vermisste ich Taddl irgendwie.
Er war ja ziemlich mein Typ.
Um genau zu sein mein Traumtyp.
Und er war auch schwul.
Oder zumindest bi.
Sonst hätte er sich ja nicht auf das nach der Party eingelassen...
So jemanden wie ihn hatte ich schon mein Leben lang für ein One-Night-Stand gesucht.
Und jetzt hatte ich es doch gehabt oder?
Warum ging er mir dann immer noch nicht aus dem Kopf?
Weil ich noch einmal Sex mit ihm habe wollte?
Gott, der Sex war so unglaublich.
Trotz meines alkoholisierten Zustandes konnte ich mich noch daran erinnern.
Zu gut.
Und ebenfalls erinnerte ich mich an das Kribbeln in meiner Magengegend.
An die liebevollen Küsse...
War es nicht das, was ich mir schon immer gewünscht hatte?
Eine Person, die ich liebte?
Die mich liebte?
Aber es ging nicht.
Ich war ein Drogendealer.
Ich musste aufpassen.
Ich durfte keiner Person vertrauen.
Ich war kalt.
Unberechenbar.
Das Einzige, was für mich in Frage kam, waren Küsse und Sex ohne Gefühle.
Damit ich mich nicht ganz so einsam fühlte.
Ach so ein Blödsinn, ich fühlte mich nicht einsam.
Ich hatte ja Pipi und die Jungs.
Trotzdem sehnte ich mich manchmal nach einer Person, die mich liebte...

Ardian Bora!
Hör auf so etwas zu denken.

Ich lachte.
Als ob ich ihm schreiben würde.
Was hatte ich mir dabei gedacht.
Mit einem verächtlichen Grinsen warf ich das Handy auf mein Bett und zerknüllte den Zettel, bevor ich ihn in den Mülleimer neben meinem Schreibtisch warf.
So ein Schwachsinn.






























In love with a policemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt