Als ich nachhause lief war es schon wieder dunkel. Die Straßen waren leer und durch die schwachen Straßenlaternen wirkten die Wege nicht sehr viel heller.
Meine Hände waren den Taschen meiner schwarzen Jacke verstaut und mit gesenktem Kopf war ich auf dem Weg nachhause. Ich wohnte nicht weit von der Bäckerei deshalb dauerte mein Weg eigenlich nur Zehn Minuten. Doch ich hatte noch nicht das verlgangen nachhause zu gehen. Ich wollte nicht schon wieder Zuhause sitzen und nichts tun. Deshalb hatte ich mir eine Flasche Bier gekauft und trottete durch jede Seitengasse des kleinen Viertels in dem ich wohnte.
Es war intressant zu sehen was auf den Engen wegen alles lag. Ich bewundere die großen Grafitis an den Wänden die mit ihrer bunten Farbe so hervorstachen , genauso schön fand ich aber auch die kleinen Katzen Familien die man immer mal wieder auf der Straße fanden.
Meine Bier Flasche war zur Hälfte leer als ich durch eine etwas breitere Gasse lief. Am Wegrand sah man ein paar Treppenstufen die immer wieder zu einem Wohnhaus führten. Hier funktionierte nur jede zweite Strasenlaterne, und die Mülltonnen scheinen das letzte mal vor Wochen geleert wurden zu sein. Trotzdem wirkten die Häuser nicht abgekommen.
Es war ein normales Wohnviertel, deshalb machte ich mir nichts daraus und wollte wieder verschwinden. Doch mein Blick fieng etwas auf was mich dazu brachte mitten auf der Straße stehen zu bleiben und total verlassen im Dunkeln auf die rosanen Decken zu starren die dort so unscheinbar am Straßenrand lagen , genau so angeordnet als seien sie ein Schlafplatz für jemanden.
Nur das da niemand war. Wer auch immer hier, zwischen den rosanen Decken, mitten auf der Straße schlief oder gar lebte war wohl gerade nicht anwesend. Veriwrrt lief ich zu dem kleinen Lager hin und sah es mir dann aus purer Neugier genauer an.
Es bestand wirklich nur aus einer rosanen Wolldecke die auf dem Dunkeln Boden ausgebreitet war , drauf waren dann noch drei andere Decken , in den gleichen Farbtönen, ausgebreitet und alles in einem sah zwar ziemlich farbenfroh aber es sah so aus wie das normale Lager eines Obdachlosen.
Mitleid steig in mir auf. Ich machte mir nicht oft Gedanken über die kleine Wohung die ich hatte, doch ich musste zugeben dass es mir, bei dem Gedanken auf der Straße zu leben ,ein kalter Schauer über den Rücken lief . Ohne die Sicherheit meiner vier Wände würde ich sicher komplett durchdrehen.
Vielleicht bewunderte ich auch die Stärke die diese Leute hatten und ich nicht ,aber ich war gerade dabei aus meinem Portmonee einen Geldschein zu fischen und ihm auf die Decken zu legen. Innerlich hoffte ich einfach dass dort eine vernünftige Person hauste und diese das Geld nicht für Alkohol oder Drogen ausgeben würde.Doch als ich wieder gehen wollte fiel mir der große Weise Eimer, mit gelber Aufschrift auf der so unschuldig neben den Decken lag und meine Augen rissen sich bei der Erknetniss von alleine auf. Das war der Eimer aus der Bäckerei den ich heute morgen abgestellt hatte.
Mein Kopf hatte gar keine Zeit sich noch eine Erklärung zu suchen denn ich hörte hinter mir auf einmal ein lautes :"Hey!" Die Stille durchbrechen und durch den Schock drehte ich mich sofort um.
Und dann sah ich sie wieder. Diese eisblauen Augen.
Der Junge war im Gegensatz zu heute Mittag ziemlich gelassen und seine dünne Silhouette kam locker zu mir gelofen. Er bleib bei mir stehen und da er keine Kaputze mehr trug ich konnte zum ersten mal sein Gesicht sehen.
Es so bestimmt bescheuert aus wie ich ihn mit offenem Mund anstarrte , doch er war noch so Jung . Ich schätze ihn durch seine reine Haut auf circa 20 ein. Er sah immer noch so dünn aus doch seine hellbraunen Haare waren unglaublich gepflegt und hatten einen anständigen Bob- Schnitt.
Der Junge man hatte ein erstaunlich freundliches Lächeln das durch das mangelnde Licht noch viel mehr strahlte. Er lächelte mich sanft an und fragte mich :"Hast du Hunger?"
Geschockt sah ich ihm hinterher wie er auf die Decken hüpfte und dann unter einer Decke zwei alte Brötchen hervorfischte. Er drehte sich wieder zu mir und hielt mir eines entgegen;"Hab ich heute morgen bei gefunden. Wurde fast erwischt aber das war es Wert." Bei dem Gedanke schien er amüsiert zu Lachen und mein Herz hörte nicht auf wie auf einer Achterbahn zu schlagen als ich sein sanfte Lächeln hörte.
Er war so unfassbar freundlich. Als er mir das Brötchen entgegen hielt konnte ich nichts anderes tun als es mit einem leisen :"Danke." Anzunehmen und dann weiterhin perplex auf die Person vor mir zu starren. Dieser biss nämlich gerade fröhlich von seinem Brötchen ab und als er schluckte sah er mich fragend an ;"Du bist neu auf der Straße oder ?"
Etwas überfordert schüttelte ich nur den Kopf:"Nein ich also." Meine Knie wurden weich und nervös stotterte ich :"Ich wohn nicht auf der Straße."
Ein verständnissvolles nicken kam von dem Jungen und er setzte sich bequem auf seine Decken. Seine eisblauen Augen starrten mich sanft an :"Du kannst dich ruhig setzten." Bot er mir an. Unsicher setzte ich mich also neben ihn und musste zugeben dass in mir die Angst brodelte.
Doch der Junge war mit seiner netten Ausstrahlung und seinem gepflegten Aussehen so faszinierend dass ich meine Angst ignorierte und mich weiter damit beschäftigte ihn an zu starren. Solange bis er dann begann zu reden.
:" Es ist warm heute. " meinte er und starrte veträumt in den klaren Himmel:"Ist es sonst kälter?" Fragte ich vorsichtig um ein Gespräch an zu fangen.
Unerwarteter Weise zuckte mein Gegenüber mit den Schultern:"Eigentlich habe ich ja auch eine kleine Wohnung aber manchmal schlafe ich hier deshalb weiß ich nicht wirklich was der Durchschnitt ist. "Ein überraschendes:"Oh." Entkam mir und die Neugier kam In mir auf;"Wieso das denn?"
Ein seufzend entkam dem Jungen;"Ich hab einen Mitbewohner." Erklärte er mir :"Und wenn er betrunken ist bevorzuge ich es hier zu schlafen."
Verständnisvoll nickte ich und ein leichtes schlechtes Gewissen kam in mir auf , da ich lieber nicht hätte fragen sollen, doch meine Neugier war befriedigt und das war ein angenehmes Gefühl.
Es verging einige Zeit inder wir nichts mehr sagten. Leicht unangenehm wenn man bedenkt dass ich neben einem so Freunden Menschen saß. Doch als ich in dem Himmel starrte und mein Herz nicht mehr aufhören wollte wie verrückt zu schlagen war es entspannend , besonders da es schon so spät war.
:"Ist dir kalt ?" Fragte mich der Junge plötzlich aus dem nichts und etwas geschockt merkte ich wie sich eine Decke um meine Schultern legte :"Hier das wärmt." Meinte er und liebevoll kuschelte ich mich in das flauschige Fell der ebenfalls rosanen Decke ein:"Du magst die Farbe wohl?" Sagte ich lachend was den anderen auch zum Lachen brachte:"Ja meine lieblings Farbe." Gestand er stolz und fragte dann auch mich , was denn meine Lieblings Farbe sei.
:"Ich glaube rot."sagte ich und nickte noch mal bestätigend.
Dann sah ich den Jungen fragend an:"Und wie heißt Du?"Ein euphorisches Gefühl überkam mich als er sanft grinste und leise murmelte;"Ich heiße Jin und Du?"
:"Namjoon." Meinte ich knapp und kuschelte mich tiefer in die Decke ein.Die Zeit verging rasend schnell , Wie wir so nebeneinander saßen , und je mehr ich Jin kennen lernte desto faszinierte war ich von ihm. Mich faszinerte seine Art mit anderen Leuten zu reden ,so offen aber doch mysteriös. Er stellte interessante Fragen die ich versuchte zu beantworten.
Doch als er plötzlich meinte :"Erzähl mir eine Geschichte von dir." Hatte ich keine Antwort mehr.
:"Tut mir leid ich habe keine Geschichten." Meinte ich traurig doch Seokjin hielt das wohl für Sarkasmus denn er lachte :"Komm jeder hat doch etwas erlebt."
Enttäuscht schüttelte ich den Kopf. Es gab nichts. Nichts was in meinem Kopf zu einer verständnisvollen Geschichte zusammen gewürfelt werden könnte:"Wenn ich ein Buch über mich schreiben müsste wären alle Seiten leer." Murmelte ich verträumt und starrte weiterhin in den Himmel.
:"Wie würde es heißen ?" Fragte Jin mich dann, und als ich zu ihm rüber sah trafen mich seine eisblauen Augen :"Dein Buch" ergänzte er und ich schmunzelte.
:"Die Geschichte eines Versagers."
DU LIEST GERADE
Loser *NamJin*
Short Story(NamJin) Als Kind stellte ich mir mein Kopf immer wie eine große Blumenwiese vor. Wie als würde man in mitten dieser liegen, die Augen geschlossen halten, die sanften Sonnenstrahlen würden auf der Nase kitzeln und das frische Gras würde einem in die...