Kapitel 16

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„Ok Madeleine. Atme jetzt noch einmal tief durch. Wenn du möchtest, kannst du mir erzählen, was dein Vater dann getan hat, wenn du aber sagst, du bist noch nicht bereit darüber zu reden, dann ist das auch in Ordnung."
Ich atme, wie er es mir gesagt hat, einmal tief durch. Soll ich es ihm sagen? Kann ich mich ihm anvertrauen? Was ist, wenn meine Eltern Probleme meinetwegen bekommen? Was ist, wenn sie mir dann nie wieder verzeihen?

,,Er hat nicht so gute Dinge getan." ,,Ok. Kannst du mir auch sagen, was für Dinge?" Ich schaue auf den Boden, als würde ich versuchen ein Loch in den Boden zu starren. In meinen Augen bilden sich tränen. Bilder schießen mir in den Kopf. Erinnerungen.
,,Er hat schlimme Dinge getan."









































Mit meinem Kopf gegen die kalte Fensterscheibe gepresst, schaue ich auf die vorbeiziehende Landschaft, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Mein Kopf ist leer, einfach leer. Es ist, als hätte mir Jemand alle Energie genommen, ohne dass ich viel gemacht habe.

Rose und Bella die ebenfalls im Auto sitzen, sagen nichts. Während Rose fährt und sich auf die Straße konzentriert, schaut Bella genauso wie ich aus dem Fenster. Es hat generell keiner viel gesagt, nachdem ich mit Bella den Saal verlassen habe. Selbst Alice war überraschend ruhig. Es war, als hätten sie jedes einzelne Wort gehört, was ich gesagt habe.
,,Wir sind da. Kommst du Maddy?" Langsam hebe ich den Kopf und schaue Rose das erste mal nach der Anhörung in die Augen. Ihre Augen wirken traurig. Sie sind nicht wie sonst, das strahlende Gold, welches so schön glitzert, wenn sie sich freut. Es ist dunkler.

Man kann aber nicht nur die Trauer in ihren Augen erkennen, auch einen Schimmer von Wut kann man deutlich wahrnehmen, obwohl sie versucht diese zu unterdrücken.
Langsam steige ich aus dem Wagen aus und nehme Rose ihre Hand, die sie mir hinhält.

Mit langsamen Schritten folge ich Rose und Bella ins Haus. Die anderen sind bereits da, denn die Autos stehen schon in er Garage. Mit gesenkten Kopf gehe ich, ohne es wirklich wahrzunehmen, ins Wohnzimmer, wo bereits die anderen schon auf der Couch sitzen.

„Maddy. Möchtest du etwas essen?" Ich schüttel den Kopf. Essen ist das letzte was ich im Moment brauche. Das einzige was ich möchte ist Jemand der mich in den Arm nimmt und mich einfach nur hält. Ohne etwas zu sagen. Damit der Schmerz endlich mein Herz verlässt. Damit ich einfach wieder klar denken kann. Damit ich für einen kurzen Moment alles vergessen kann.

Plötzlich spüre ich ein paar Arme, die sich um meine Schulter legen, als hätte ich das, was ich eben gedacht habe, laut ausgesprochen. Vorsichtig kuschel ich mich an Bella und es ist als wen jemand einen Schalter bei mir umgelegt hätte,denn nach kurzer Zeit fangen meine Tränen an zu laufen.

Tränen, die ich fallen lasse, weil ich nicht mehr weiß wie es weiter gehen soll. Tränen, laufen über mein Gesicht, weil ich an all das denken muss, was in der Vergangenheit war. Tränen verlassen meine Augen, weil ich nicht weiß ob ich meine Eltern je wieder sehen werde, ob sie mir jemals wieder verzeihen, dass ich sie heute verraten habe.

Ich merke, dass Bellas Arme nicht die einzigen bleiben, die sich um mich legen. Auch Rose, Emmett,Edward, Alice und Jasper haben sich zu mir und Bella gesetzt und legen einen Arm um den jeweils andern.

Ich versuche einfach diese Nähe, diese Zuneigung zu spüren, zu genießen. Ich fühle einfach gerade etwas, was ich noch nie zuvor gefühlt habe und das ist tiefe Verbundenheit.


Twilight- Biss wir vereint sindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt