Kapitel 30

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Es ist absolut gar nichts passiert. Die Cullens haben mich nie auch nur eine Minute komplett alleine gelassen. Aber ich muss sagen ich habe auch eine Menge cooler Sachen mit ihnen zusammen gemacht. Emmett hat mir Baseball beigebracht. Ich werde zwar nie bei ihnen mitspielen können, wenn es mal regnet, aber Bälle schlagen und fangen macht auch ziemlich viel Spaß. Edward hat mir gezeigt wie man Klavier spielt. Oft wenn ich nachts nicht schlafen konnte, sind wir zusammen in das Zimmer gegangen und haben stundenlang immer wieder neue Lieder zusammen gespielt und ich habe schon eine Menge dazugelernt. Ich habe gemerkt, dass ich auch viele andere Dinge kann, außer Fußball spielen. Ich vermisse es zwar immer noch, aber ich habe gute Hobbys gefunden mit denen ich auch meine Zeit verbringen kann und die mich nicht an die damalige Zeit mit meiner Familie erinnern. Alice und Rose sind mit mir nicht nur einmal einkaufen gegangen um mir Klamotten zu kaufen und jetzt verstehe ich auch, warum sie mir damals so einen großen gekauft haben, denn dieser ist so gut wie voll. Trotzdem klaue ich mir immer wieder gern Pullover von Emmett, Edward und Jasper und die haben auch absolut kein Problem damit. Jasper und ich haben oft zusammen gesessen und haben meist nicht viel gesagt, aber einfach die Gesellschaft des anderen war beruhigend und hat gut getan. Wir verstehen uns auch ohne Worte ziemlich gut. Bella hat mir viel von ihrer Vergangenheit erzählt und ihrem Leben bevor sie zu einem Vampir wurde. Wie sie verwandelt wurde von einem Vampir namens James, der sie getäuscht hat und die Cullens keine andere Wahl hatten, als die Verwandlung zuzulassen. Ich habe auch oft in letzter Zeit darüber nachgedacht, wie es wäre ein Vampir zu sein und Rose hat es mir auch mehr als nur einmal ausgeredet. Sie will definitiv nicht, dass ich eine von ihnen werde. Am Anfang hat mich das sehr verletzt, weil ich dachte, sie will einfach nicht, dass ich ein wirklicher Teil ihrer Familie werde. Sie hat mir dann aber erklärt, warum und wie sie sich verwandelt hat und da habe auch ich es verstanden und seitdem war ich auch nicht mehr so scharf darauf ein Vampir zu werden. Dass ich ein Teil der Familie bin, habe ich mittlerweile verstanden. Das bin ich auch, ohne ein Vampir zu sein, das hat mir jeder Einzelne von ihnen gezeigt. Heute stehe ich jedoch vor einer ganz anderen Aufgabe, die ich meistern muss. Heute ist mein erster Schultag und ich bin nicht wirklich scharf darauf. Hier wird sie das erste Mal seit langem wieder alleine sein. In den Pausen vielleicht nicht, aber definitiv im Unterricht. Ihr ist es noch nie leicht gefallen Freunde zu finden, warum sollte sich das hier ändern? Sie wird wie auch schon die Jahre davor abgeschottet von all den anderen sitzen und bei der Gruppenarbeit dastehen wie ein Trottel. Sie war es gewohnt, das heißt aber nicht, dass es die Sache einfacher macht. Sie spürt eine Hand auf ihrer Schulter und blickt Rose direkt in die Augen. „Hey mach dir nicht so einen Kopf. Glaub mir das wird schon und wenn irgendetwas sein sollte, wir sind nicht weit entfernt." Maddy nickt. Es hat sie zwar etwas beruhigt, aber auch nur etwas. Emmet hält vor der Schule an und sie steigen zusammen aus. Alle sehen sie an. Natürlich, was erwartet sie. Die Cullens sind alle unglaublich hübsch und sie ist neu und ein schwarzes Schaf. Ich lasse einfach meinen Blick sinken und starre auf den Weg vor mir ohne hoch genug zu sehen, dass ich mit jemanden den ich nicht kenne Augenkontakt aufzubauen. Ich weiß durch Bella bereits, dass Jacob nicht auf diese Schule geht und ich mir da keine Sorgen machen muss. Yay. Ihn würde ich wenigstens kennen. Der Gedanke, dass er ein Werwolf ist und sich auf mich geprägt hat, ist zwar nicht so ganz erfreulich, aber trotzdem...Ihn würde ich wenigstens kennen und er mich. Rose und Emmett begleiten mich zum Sekretariat, damit ich mir meinen Stundenplan abholen kann. „Ja bitte?" fragt mich die etwas kleine Frau hinter dem Schreibtisch, ohne den Blick von ihrem Computer abzuwenden. „Ehm ich heiße Maddy Cullen und würde gerne meinen Stundenplan abholen." Bei den Namen Cullen, sind ihre Augen sofort von ihrem Bildschirm zu mir gewandert um mich mit einem prüfenden Blick zu mustern. Der Name Cullen ist ihr wohl nicht unbekannt und ich kann es ihr nicht einmal verdenken. Nachdem sie mich kurz gemustert hat, wendet sie ihren Blick wieder ab und kramt einen Zettel hervor. „Hier. Herzlich Willkommen." Ich nehme ihr den Zettel ab und nicke ihr dankend zu. Super, die erste Aufgabe habe ich schon mal geschafft, aber das anstrengende kommt erst noch. Hier waren Emmett und Rose mit dabei, dass wird gleich nicht mehr so sein. Ich habe jetzt schon keine Lust mich vor der ganzen Klasse vorzustellen und eine Menge von Schülern, die mich mustern. Ich will einfach wieder nach Hause und in mein Bett. Erschrocken bleibe ich kurz stehen. Ich habe das Haus der Cullens wirklich gerade als mein Haus bezeichnet und ich habe mich eben mit den Namen Cullen vorgestellt. Erst jetzt in diesem Moment, weiß ich sie sind meine Familie. Ich bin ein Teil von ihnen und sie ein Teil von mir. Ich habe endlich wieder ein Zuhause.

Twilight- Biss wir vereint sindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt