Kapitel 20

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Völlig perplex schaue ich den Jungen an der vor mir steht. Ich kann nicht viel von ihm sehen, da es ziemlich dunkel ist. Durch das Mondlicht kann ich nur seine große und gut gebaute Statur erkennen. Mehr nicht.

„Ich....Ich liege hier." gebe ich stotternd von mir und würde mir am liebsten mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen. Ich glaube was dümmeres hätte ich nicht von mir geben können. „Das sehe ich, die Frage ist nun, was du hier machst und warum du hier auf dem Boden liegst?"

Ein wenig perplex schaue ich ihn an. Was soll ich ihm denn jetzt sagen und warum interessiert ihn das überhaupt. „Ich... Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen." gebe ich leise von mir. „Mitten in der Nacht, mitten im Wald, vor dem Haus der Cullens." fragt er mich erneut und langsam fühle ich mich, wie bei dem Verhör aus den letzten Tagen. Ein kalter Schauer läuft über meinen Körper und an der kühlen Nachtluft liegt es nicht. „Du... Du kennst die Cullens?" „Ja,die kenne ich, die Frage ist jetzt nur woher du sie kennst und was du vor ihrer Tür machst."

Ein Knacken lässt mich zusammen fahren und ich drehe mich blitzschnell um. Rose taucht hinter mir auf und auch Emmett steht plötzlich hinter mir. „Was machst du hier Jacob?" fragt Emmett mit kühler Stimme, so habe ich ihn noch nie reden hören. Er scheint diesen Jacob nicht wirklich zu mögen. „Ich habe das Mädchen gefragt, was sie hier im Wald mitten in der Nacht, vor eurer Tür macht." fragt Jacob ebenfalls mit einer Stimme, die mich dazu bringt mich so klein wie möglich zu machen

„Was geht dich das an." sagt diesmal Rose und zieht mich hinter sich. „Es geht mich eine Menge an, wenn ein fremdes junges Mädchen bei euch ist." Etwas verwirrt schaue ich ihn an. Wieso sollte ihn das was angehen, ich meine erkennt mich doch noch nicht mal, oder den Grund warum ich hier bin.

„Nein, du hast keine Ahnung, also halte dich einfach raus." Emmett tritt einen Schritt auf Jacob zu. „Das werde ich ganz bestimmt nicht. Ich werde ganz bestimmt nicht nochmal......" Mit einem plötzlichen Ruck, werde ich zurück ins Haus gezogen und bekomme so nicht mehr mit was Jacob sagen will.

Rose zieht mich ins Wohnzimmer und auf die Couch und setzt sich hin. Mit gesenkten Kopf setzte ich mich neben sie. „Maddy, warum warst du um diese Uhrzeit und bei dieser Kälte draußen." fragt sie mich mit ruhiger Stimme und schaut mir tief in die Augen. „Ich...Ich konnte nicht schlafen." gebe ich zu und sinke ein wenig tiefer in die Couch und wende meinen Blick von Rose ab. Ein kaltes paar Hände nimmt mein Gesicht und drückt es leicht wieder nach oben. „Warum bist du nicht zu einem von uns gekommen?" „ Ich wollte euch nicht wecken oder stören." Rose lächelt mir leicht zu und nimmt mich inden Arm und zum ersten Mal, nach der Verkündung und der Verurteilung meiner Eltern, laufen mir die Tränen über die Augen. Sie laufen und laufen und scheinen nicht mehr aufzuhören. Die ganze Zeit über hält Rose mich fest, wiegt mich leicht hin und her und flüstert mir leise ruhige Worte ins Ohr.

Ich weiß nicht wie lange ich mit Rose so dagesessen und geweint habe, doch als meine Tränen endlich nachgeben und ich mich wieder beruhigt habe, ist es draußen schon wieder etwas heller geworden. Die Sonne geht auf. Rose hält mich immer noch fest und ich hoffe sie lässt mich nie wieder los.

„Wollen wir uns noch ein wenig hinlegen." Unsicher schaue ich Rose. „Du kannst auch bei Emmett und mir schlafen." sagt Rose und steht langsam auf. Sie streckt mir ihre Hand entgegen und hilft mir aufzustehen. Langsam folge ich ihr und laufe mit schweren Schritten zu ihrem Zimmer.









Ich weiß nicht mehr wirklich wie ich ins Bett gekommen und eingeschlafen bin, doch das Erste was mir auffällt, als ich meine Augen öffne, sind zwei Arme, die sich um mich geschlungen haben. Obwohl der Körper, der an mich gepresst ist nicht wirklich warm ist, fühle ich mich wirklich wohl und kuschel mich noch ein wenig mehr in die Arme, welche mich gerade fest halten.

„Maddy, bist du wach." höre ich Rose ihre Stimme, welche direkt neben meinem Ohr erklingt. Da ich nicht aufstehen will, lasse ich meine Augen einfach geschlossen und tue so, als würde ich noch schlafen. „Maddy ich weiß, dass du wach bist." Rose fängt an zu lachen. Mit leichten Schmollmund drehe ich mich zu ihr um: „Und wieso fragst du dann." Das bringt Rose dazu noch mehr zu lachen und ich lache mit.

„Komm Maddy, wir stehen jetzt auf und essen was." Mit einer schnellen Bewegung ist Rose auch schon aufgestanden und streckt sich erst mal. „Komm Maddy, du willst doch nicht den ganzen Tag im Bett verbringen?"

Doch genau das war eigentlich mein Plan. Am liebsten würde ich dieses Bett nie wieder verlassen und meine Zeit damit verbringen gegen die Decke zu starren und darauf zuwarten, bis der unglaubliche Schmerz, der meinen Körper belastet,aufhört. Obwohl ich glaube, dass das nie passieren wird.

Rose scheint meine Antwort zu kennen,denn sie setzt sich wieder neben mich aufs Bett und schaut mich mit einem traurigen Blick an.

„Maddy. Du weiß, dass es nichts bringt den ganzen Tag im Bett zu bleiben. Das Leben geht weiter und ich weiß es klingt jetzt nicht wirklich schön, aber so ist es. Wenn du jetzt hier in diesem Bett liegen bleibst, es kaum noch verlässt und irgendwelche Dinge anstarrst, wird der Schmerz den du jetzt wahrscheinlich spürst, nie mehr gehen. Du musst jetzt weiter machen,kämpfen und irgendwann, ohne das du es merkst verschwindet der Schmerz."

Ich schaue Rose an, ohne irgendeine Reaktion. Rose hat recht. So verdammt recht.

„Aber.... wie..." Rose lächelt mich an und ich kann eine kleine Träne in ihrem Augenwinkel erkennen. „Du wirst es schon sehen."

Langsam stehe ich auf und reiche diesmal Rose die Hand, welche sie mit einem breiten Lächeln nimmt.

„Wo ist eigentlich Emmett?" frage ich Rose, nachdem mir seine Abwesenheit klar wird. Ich habe ihn seit gestern Nacht nicht mehr gesehen, als er mit Jacob geredet hat.

Jacob. Wer war dieser Junge und warum wollte er nicht, dass ich hier bei den Cullens bin?

„Der ist mit den anderen schon unten und schaut wahrscheinlich Fernsehen.

Ich frage gar nicht erst nach Jacob, denn ich habe die leichte Vermutung, dass die Cullens nicht so gut auf ihn zu sprechen sind.

Twilight- Biss wir vereint sindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt