Kapitel 26

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Mit geschlossenen Augen versuche ich wieder ruhig zu atmen. Nach all dem was die Cullens mir noch vor kurzer Zeit erzählt haben, bin ich einfach durchgedreht. Ich weiß, dass sie nicht zu den Bösen auf dieser Welt gehören, aber es ist trotzdem sehr..... Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Situation überhaupt beschreiben soll. Schließlich war ich noch nie in einer solchen Situation.
Wenn meine Atmung sich endlich wieder normalisiert hat, öffne ich wieder meine Augen. Ich sitze am Waldrand und habe meine Knie an die Brust gezogen. Warum muss sowas immer mir passieren? Warum kann mein Leben nicht einfach mal normal sein? Es macht mich langsam einfach nur kaputt.
Ich hänge weiterhin in meinen Gedanken und merke deshalb zu spät, dass jemand von hinten auf mich zukommt. Erst ein lautes Knacken, lässt mich zusammen fahren und hinter mich schauen.
Hinter mir steht Jacob und schaut mich mit einem leichten Lächeln, zögernd an. ,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken." er hebt ergeben die Hände nach oben und läuft weiter auf mich zu. ,,Kann ich mich zu dir setzen?"
Zögernd nicke ich ihm zu und ersetzt sich neben mich und schaut einfach gerade aus.
Eine ganze Weile sitzen wir schweigend nebeneinander und starren in die Ferne. Es ist eine entspannte Stille, keine in der man fieberhaft überlegt, was man denn als nächstes sagen soll. Das einzige was ich höre ist der Wind, der durch die Bäume weht und Jacobs ruhiger Atem neben mir. ,,Ich nehme an, sie haben mit dir geredet?" Seine Stimme, die unsere gemeinsame Stille unterbricht, lässt mich erneut zusammen zucken. Ohne hinzusehen weiß ich, dass Jacob mich gerade beobachtet, weshalb ich einfach nicke. ,,Gut....Haben sie dir auch erzählt was ich bin?" Erneut nicke ich auf seine Frage und schaue ihn diesmal an.
Wie ich mir bereits gedacht habe, liegt sein Blick auf mir, aber genau in diesem Moment dreht er seinen Kopf und schaut wieder in die Ferne. ,,Und? Hast du jetzt angst vor mir?" ,,Nein." Er schaut mich überrascht an, nicht nur wegen meiner Antwort, sondern auch weil ich das erste mal etwas gesagt habe. Es dauert nicht lange und er wendet seinen Blick wieder ab. ,,Und wieso nicht?" Ich zucke mit den Schultern. ,,Ich kenne dich nicht, also nicht besonders gut, wieso also sollte ich angst vor dir haben, wenn ich nicht einmal  weiß wie du so bist?" Jacob schaut mich an und mustert mich genau. Er nickt kurz. ,,Ich meine es ist schon etwas überraschend und auch ziemlich verrückt um ehrlich zu sein, wenn man die ganze Zeit gesagt bekommt, dass Vampire und Werwölfe nicht echt sind, aber was soll ich machen? Schreiend weglaufen" Jacob lacht bei dieser Frage. ,,Ein normales Mädchen würde dies auf jeden Fall tun." Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich ihn an. ,,Willst du damit sagen, dass ich nicht normal bin?" Jacob lacht erneut auf und kratzt sich verlegen im Nacken. ,,Nicht wirklich um ehrlich zu sein." Auch ich beginne zu lachen. Er hat ja recht. Normal bin ich wirklich nicht.
Wieder sitzen wir beide einfach schweigend nebeneinander. Es tut gut einfach nur hier zu sitzen, aber nicht alleine sondern in Anwesenheit von jemand anderen. Aber trotzdem sind viele verschiedene Gedankengänge immer noch da und Jacob ist ein großer Teil davon, auch wenn es bis jetzt nicht so wirkt. „Jacob.....Kann ich dich was fragen?“ Es ist komisch, diese Stille zwischen uns einfach so zu unterbrechen. Es ist als würde ich in einem Raum, wo es absolut still ist, plötzlich ein Glas auf den Boden schmeißen.
„Kommt drauf an....“ „Worauf?“ Ich schaue ihn an und streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr, da der Wind sie ständig vor meine Augen weht.
„Was du fragen willst.“ Er schaut mich mit einem leichten grinsen an. Seine schwarzen Haare stehen in alle verschiedenen Richtungen ab. „Hast du dich..... Ich meine.... Hast du dich geprägt?“ Ich muss schlucken. Es fällt mir nicht leicht das zu fragen, denn es ist eine unglaublich persönliche Frage, an eine Person, die ich nicht mal wirklich kenne. Jacob schaut auf den Boden und atmet einmal tief durch. „Ja.... Ja das habe ich.“ antwortet er mir mit leiser Stimme, eine Art, wie ich ihn noch nie habe sprechen hören. Bisher hat er nur einen sehr Angst einflößenden Eindruck hinterlassen, der mich sehr eingeschüchtert hat. Ich beiße mir sachte auf die Lippe. Gerne würde ich ihn auch fragen, ob er sich auch auf mich geprägt hat, aber das traue ich mich nicht. Diesmal ist die Stille nicht mehr so entspannt. Wir beide sitzen nebeneinander wollen etwas sagen, aber wissen nicht ob oder wie wir es sagen sollen. Jacob atmet tief durch und spannt sich für einen kurzen Moment an. „Warum bist du eigentlich hier?“ „Bin abgehauen.“ antworte ich auf seine Frage hin. „Du bist abgehauen... Du weißt, dass sie dich ganz einfach wieder eingeholt hätten, wenn sie es gewollt hätten.“ Ich nicke. Das war mir von Anfang an bewusst und ich weiß nicht, ob es etwas gutes oder schlechtes bedeuten soll. Sind sie 
mir nicht gefolgt, um mir etwas Abstand zu lassen oder weil ich sie nicht interessiere? Wahrscheinlich eher 2. Keiner interessiert sich für mich. Wieso sollten sie auch, ich bringe nur Probleme und mache alles so viel komplizierter? Für sie wäre es am einfachsten, wenn sie mich einfach in ein Heim geben.
Jacob merkt anscheineden, dass er einen wunden Punkt getroffen hat. Er legt seine Hand auf mein Knie. „Denk einfach nicht dran. Du bedeutest ihnen bestimmt was.“ Auch wenn seine Worte mir nicht wirklich helfen, nicke ich ihm dankbar zu. Es ist ganz süß von ihm, dass er mich aufmuntern will. „Und.... Und du... Bedeutest mir auch einiges.“ ich schau Jacob in die Augen. Bedeutet das, dass er sich wirklich auf mich geprägt hat. Was bedeutet das jetzt aber für uns?

Twilight- Biss wir vereint sindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt