"Siehst du!"
Aurora setzte sich eifrig auf und grinste uns entgegen. "Alles wird gut werden!"
Ich hatte ihr gerade erzählt, dass mein Dad wieder in Kontakt mit Matteo war und es doch Licht am Ende des Tunnels gab.
Ja... alles würde gut werden. Aber eine Sache beschäftigte uns alle und wir alle wussten tief in unserem Inneren, dass wir es nicht ändern konnten.
Auroras Zustand blieb im Moment relativ neutral, aber trotzdem stabil, jedoch meinte der Arzt vorhin, dass es jeder Zeit den Bach heruntergehen könnte.
Damian und Milo waren gerade sonst wo. Ich wollte nicht aufdringlich sein, aber meinte, dass Damian auf Toilette war und Milo in die Cafeteria ging, um sich eine Cola zu holen.
"Wie geht es den Jungs? Ist zu Hause alles okay?" Die Blondine sah mir besorgt entgegen.
Meine Gedanken schweiften zu den Jungs und ich begann zu grinsen. Die Zwei sind mir echt ans Herz gewachsen.
Es überwältigte mich, wie nahe einem Personen kommen konnten, wenn man aufeinander angewiesen war. Ich kannte beide erst seit so kurzer Zeit und es fühlte sich an, als wären sie schon ewig Teil meines Lebens.
Vor allem bei einem.
"Ich weiß nicht. Es ist oft ziemlich ruhig, auch wenn Damian und Milo gerne mal Blödsinn machen. Wir versuchen alles locker zu nehmen und hoffen auf das Beste, aber keiner weiß wie das ausgehen wird. Ich hoffe einfach, dass alles gut werden wird."
Auroras Gesicht verlor an der glücklichen Ausstrahlung und wandte ihren Blick von mir ab. Auch ich hatte meinen Blick auf etwas anderes gerichtet. Ich konnte mir gut vorstellen an, was sie dachte.
Meine Augen wurden wässerig und mit Mühe versuchte ich meine ruckartige Atmung zu verstecken.
Der Gedanke, dass sie ihre Söhne zurücklassen musste und nie ihre Enkelkinder kennenlernen würde, musste höllisch sein.
Dazu musste sie auch ihren Ehemann loslassen.
Sie musste alles loslassen und genauso mussten die anderen sie loslassen.
"Bitte pass auf sie auf..." Ich wagte es mich wieder zu ihr zu drehen und rieb mir einmal über das Gesicht.
"Ich bin mir sicher, dass Milo es einigermaßen verkraften wird und mein Mann wird es auch durch schaffen, aber... Aber Damian..."
Eine Träne floss ihre linke Wange herunter und mit einer mechanischen Bewegung wischte sie, sie weg.
"Als er 6 Jahre alt war, wurde er mit dem Paniksyndrom diagnostiziert. Das alles gewann an Überhand und er flüchtete, mithilfe von Heroin, in eine andere Welt."
Sie stoppte kurz. Ich sah sie starr an und wusste nicht, was ich dazu antworten sollte. Am besten sage ich einfach nichts und warte ab.
Erneut wischte sie sich eine Träne weg und schob ihre Hand unter die Bettdecke.
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Hostage - He Saved Me #IceSplinters19 #WinterAward18 #SkyAward19
Teen Fiction"Eines Tages wird das alles nur noch eine Erinnerung sein." Seine Hand strich sanft auf meinem Arm auf und ab. Ich hob meinen Blick und wischte mir die Tränen, die es nur bis zur Hälfte meiner Wange geschafft hatten, weg. "Vielleicht möchte ich aber...