2019
Mit zusammengekniffenen Augen schielte ich zum Buffet. Der will mich doch verarschen. Mein Kiefer spannte sich an und ich schnaubte laut aus, bevor ich mir ein weiteres Glas Sekt herunterkippte. Beleidigt musterte ich das, für meine Hand, viel zu kleine Glas und hatte den Drang es hinter mir an die Wand zu werfen.
Das Zeug hatte aber auch keine Wirkung. Wie viele Gläser ich mir bereits runtergekippt habe, wusste ich gar nicht und dazu galten meine Augen sowieso nur dem, was vor dem Buffet stand. Die Hand in meiner Hosentasche verkrampfte und formte sich zu einer Faust. Wären wir hier nicht auf der Wiedereröffnung von der Firma Diamini, hätte ich ihm das Sektglas schon lange in den Arsch geschoben.
"Der kann froh sein, dass du nicht der Typ von X-Men bist. Du weißt schon, der mit den Laseraugen." Mein Kopf drehte sich zu Milo, der locker einen Arm um seine Freundin schlang.
Musste er mich jetzt weiter provozieren oder hatte er keine langweiligen Smalltalks zu projizieren? Ich verdrehte bloß meine Augen und richtete mein Anzug. Das Teil war ja mal das unbequemste, was ich je getragen hatte.
Meine Krawatte hing perfekt über meine frisch tätowierte Brust herunter. Ich hatte eine Ewigkeit gebraucht, um diese scheiß, formale Kleidung anzubekommen. Ich war also schon gereizt, als wir hier ankamen und Milo eine unnötige Willkommens- und Dankesrede hielt. Dazu war ich übrigens ziemlich verbittert, da Milo den Platz bekam, den ich wollte. Ja, klar. Er war der älteste, aber ihn als Geschäftsleiter zu haben, konnte doch nur schiefgehen.
Auf was wir beide aufpassen mussten, waren unsere Strafregister. Wir beide waren 5 Jahre auf Bewährung und Dad kam mit einer Haftstrafe von 11 Jahren davon.
Also...
Ja, wenig war das nicht, aber ein Mann, der solche Dinge, wie er, getan hatte, konnte sich normalerweise auf Lebenslänglich vorbereiten. Milo und ich kamen mit Bewährung davon, da wir anscheinend unter dem Druck von unserem Vater waren und somit solche Taten vollbrachten.
Ich will ja nichts sagen, aber Ramirez hätte ich auch ohne meinen Vater umgebracht...
Wir protestierten aber nicht, denn so konnte ich bei ihr bleiben und er... Milo müsste seine frisch ergatterte Freundin nicht schon wieder in den Wind schießen. Ich sah zu den beiden rüber und verzog meinen Mund leicht. Ihn mit der besten Freundin von Alexis zu sehen würde mein Augenlicht niemals für normal empfinden, aber man konnte nie wissen, wo die Liebe hinfällt.
Mein Kopf drehte sich wieder zum Buffet und kaum hatte ich die beiden im Blickwinkel, verdrehte ich automatisch meine Augen. Ja, sie sah umwerfend aus. Das weiße, anliegende Kleid schmeichelte ihrer Figur und ihre schwarzen Locken waren in einen hohen Ponytail gebunden und geglättet. Die silbernen Schuhe, die ich ihr zahlen wollte, sie mir aber bloß den Mittelfinger zeigte, betonten ihre bräunlichen Beine. Sie hatte reichlich an Farbe zugelegt, als sie zwei Wochen in Sizilien war. Ihre Sommersprossen hatten sich verdoppelt und ihr Grün in den Augen erschlug mich von Mal zu Mal mehr.
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Hostage - He Saved Me #IceSplinters19 #WinterAward18 #SkyAward19
Teen Fiction"Eines Tages wird das alles nur noch eine Erinnerung sein." Seine Hand strich sanft auf meinem Arm auf und ab. Ich hob meinen Blick und wischte mir die Tränen, die es nur bis zur Hälfte meiner Wange geschafft hatten, weg. "Vielleicht möchte ich aber...