In meiner Wohnung stellte ich erstmal die Heizungen hoch und setzte mich dann an meinen Computer, um etwas aufzunehmen. Mein Handy lag neben mir auf dem Tisch. Still, ohne auch nur einmal an diesem Tag zu klingeln. Ich machte mir Sorgen um Manuel. Er hatte sich nicht bei mir gemeldet. Ich wusste nicht wieso. Ob er einfach keine Zeit hatte? Oder hatte er sich erinnert. Nervös knabberte ich mir auf der Unterlippe rum. Wenn er sich erinnert hatte, war es klar, warum er sich nicht meldete. Er wollte keinen Kontakt. Ich war schließlich Schuld.
Seufzend drückte ich die Bildschirme aus und lehnte mich nach hinten in den Stuhl hinein. Sollte ich fragen was los sei? Schließlich waren wir beste Freunde. Früher und jetzt wieder. Das hatte er doch selbst gesagt.
Zögerlich griff ich nach meinem Handy und schrieb ihm ein einfaches "Hallo, wie geht's?" Ich starrte auf sein zuletzt online, bis sich es änderte. Ich verließ den Chat und legte das Handy auf meinen Schreibtisch. Mein Blick blieb aber auf Whatsapp. Würde er schreiben, oder eher nicht? Und tatsächlich, das Grüne "schreibt..." leuchtete auf. Erleichtert darüber, schaute ich weiter drauf, bis die Nachricht ankam.
"Hey Pallette. Tut mir leid, dass ich mich nicht melde. Meine Familie ist hier und ich habe das Handy die meiste Zeit nicht bei mir. Kommst du am 31 zu mir?"
Mich freute seine Antwort. Es war nichts schlimmes. Mit einem Grinsen auf den Lippen, sagte ich ihm zu.
(...)
Ich schulterte meinen Rucksack und tastete nochmal meine Hosentaschen ab, ob Portmonee und Handy da waren. Ein Blick zurück in die Wohnung, ob auch jedes Licht und der Herd aus war, und dann verließ ich sie. Zufrieden trabte ich die Treppe runter und spazierte zum Bahnhof, wo ich mir ein Ticket kaufte und zum Gleis ging. Ich war nervös und gleichzeitig unfassbar glücklich, ihn wieder sehen zu können.
Während der Zugfahrt schnitt ich an meinem Laptop ein Video fertig, was ich später hochladen würde. Immer wieder ging mein Blick jedoch aus dem Fenster. Die weiße Landschaft zog sich schnell an uns vorbei. Und kurze Zeit später, fuhren wir auch schon in Essen sein.
Aufgeregt ging ich zum Taxistand. Der Schnee in den Straßen war schon brauner ekliger Matsch und meine Schuhe waren durchweicht. Ich freute mich, wenn ich bei Manu war und meine Füße in eine Decke schlagen konnte.
Der Taxifahrer brachte mich im Schneckentempo zum Haus von Manuel. Das hohe Gebäude ragte in den vernebelten Himmel empor. Grinsend und voller Vorfreude ging ich zur Tür und drückte auf sein Klingelschild.
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Amnesie / Kürbistumor Fanfiction
FanficMonatelang wurde um sein Leben gebangt, bis er endlich seine Augen aufschlug und aus dem Koma erwachte. Doch er konnte sich an nichts erinnern. Nicht einmal an seinen besten Freund.