POV Paluten
Ich stand nun auch am Straßenrand. Vielleicht zehn Meter hinter dem wild gestikulierenden Mann im dunkelgrauen Hoodie. Er hatte recht. Es war stockdunkel. Nur seine eigene Handytaschenlampe erleuchtete die Umgebung. Ich starrte ihm eine Zeit lang nach, dann beendete ich inmitten einem seiner Sätze das Telefonat.
M: „...Hallo? Kannst du mir etwa nicht mehr zuhören?", fragte er glucksend in die Dunkelheit.
P: „Das nicht. Aber ich dachte mir, du könntest es mir jetzt auch so sagen!", rief ich ihm hinterher.
Der Mann ... Manu, zuckte zusammen. Er trug eine Kapuze. Als er sich also langsam und mit Bedacht zu mir umdrehte und nach der Hälfte innehielt, um auf seinem Handy etwas zu tippen, konnte ich eine kurz eine leichte Silhouette erkennen. Seine Haare, warne ihm ins Gesicht gefallen. Die Kapuze war tief in dieses gezogen. Ich beugte mich ein wenig nach vorne und drehte den Kopf. Sein schulterlanges Haar bildete einen Vorhang. Die einzige Lichtquelle erlosch in dem Moment. Kurz regte sich nichts. Dann hörte ich nur noch, wie sich mir schnelle Schritte näherten und plötzlich fiel mir Manu um den Hals. Ich musste mich mit einem Bein nach hinten abstützen, sonst hätte er mich wahrscheinlich umgeworfen. Ich schloss ihn in die Arme, löste mich aber sogleich wieder. Sein Hoodie und vor allem seine Hände in meinem Nacken waren eiskalt.
In diesem winzigen Augenblick kam er mir wieder genauso verloren wie zuvor am Telefon vor. Ich ignorierte das. Er war ein halber Eiszapfen. Deshalb zog ich meine Jacke aus und legte sie ihm um die Schultern. Meine Augen gewöhnten sich langsam ein wenig an die Dunkelheit, deswegen konnte ich erkennen, dass er mit einer Hand etwas zögerlich an den Saum der Jacke griff, ehe ich ihn wieder in eine feste Umarmung zog.
Die Berührung seines Kinns und abermals seiner Hände, welche sich an meinem Hals fanden, ließen mir einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Gleichzeitig verursachte seine Nähe ein Kribbeln auf meiner Haut und brachte mein Herz zum Rasen. Mir wurde unglaublich warm. Er klammerte sich fest an mich. Meine Hände rieben unter der Jacke seinen Rücken. Ich versuchte ihn etwas aufzuwärmen.
Erst jetzt, wo er hier in meinen Armen war, beruhigten sich meine Gedanken. Denn, auch wenn unser Telefonat eigentlich wie immer verlaufen war, hatten mich in dieser knappen Stunde Fahrt und verzweifelter Suche so viele Sorgen heimgesucht, wie ich mir niemals ausmalen hätte können. Jetzt, genau jetzt war er sicher wieder da. Sicher bei mir. Gedehnt atmete ich aus und genoss einfach seine Nähe.
Die Umgebung war wie erstarrt.
Es war komplett still. Das Einzige, was ich in dem Moment hörte, war Manus Atem in meinen Haaren, der mir eine Gänsehaut verpasste, und mein eigenes Herz, welches fest in meiner Brust hämmerte. Und würde ich es nicht besser wissen, würde ich darauf wetten, dass es in dieser Sekunde nur für ihn geschlagen hat.
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Like fire and rain - #Kürbistumor Fanfiktion
Fanfic"Warum musste alles falsch laufen?" Palle und Manu kannten sich schon eine gefühlte Ewigkeit, doch gesehen hatten sie sich noch nie. Manu hatte es nicht zugelassen, bis zu einem bestimmten Abend.