Connor

660 42 17
                                    

Es hätte mir bereits früher auffallen müssen. Ich war viel zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt gewesen, dass ich alles um mich ausgeblendet hatte. Jemand war uns gefolgt, denn ich konnte ganz deutlich Rascheln und Schritte in unserer Nähe wahrnehmen.
Zwar war Niemand zu sehen, aber ich wusste, dass sich irgendwo Jemand versteckte und das machte mich stutzig. Noch bevor sich Jeremy gezeigt hatte, hatte ich ihn schon längst an seiner Gangart wiedererkannt.
„Na wen haben wir denn da?" rief er und blieb ein paar Meter vor uns stehen.
Er baute sich auf und seine ganze Körperhaltung, sowie seine Mimik zeigten, dass er in einer aggressiven und kampflustigen Stimmung war.

„Was willst du?" flüsterte Elsie und ich konnte ganz deutlich hören, dass ihr Herz einen schnelleren Takt angenommen hatte.
„Lustig dass du fragst, das habe ich euch doch schon das letzte Mal erklärt, erinnerst du dich?"
Jeremy kam uns noch ein Stück näher und sofort ging ich in die Abwehrhaltung und stellte mich schützend vor Elsie. Ich konnte Reste von Drogen an seinen Mundwinkel erkennen und mir wurde sofort klar, dass es keinen Sinn machen würde, mit ihm eine friedliche Lösung zu finden.
„Was soll das werden? Meinst du nicht, dass du überreagierst? Verschwinde einfach."
Ich konnte nicht verstehen, was er genau von uns wollte. Er hatte ernsthafte Probleme, denn Drogen zu nehmen war illegal und ich fragte mich, ob seinen Eltern wirklich bewusst war, dass sie ihre Aufsichtspflicht verletzten. Jeremy legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Überreagieren? Glaub mir, du hast mich noch nie überreagiert erlebt. Aber das wirst du gleich."
Er kam noch ein Stück näher, doch ich blieb weiterhin stehen und hielt meine Haltung. Ich hoffte, meine Verteidigungshaltung würde ihn einschüchtern, doch seine Wahrnehmung für solche Dinge, waren nicht im Stande, sie zu deuten.
„Denn das letzte Mal, war nur der Anfang."
Sein Herz raste schneller und seine Stimme hatte einen noch aggressiveren Ton angenommen. Ich schloss nicht aus, dass er gleich gewalttätig werden würde und ich bereitete mich mental darauf vor, Elsie zu beschützen. In der Ferne hörte ich einen Donnergroll und Jeremy lachte.
Ihn erfreute es, Elsie in Schrecken zu versetzten und das machte ihn nur noch gefährlicher. Dann pfiff er und vier weitere junge Männer in Jeremys Alter stiegen aus dem blauschwarzen Jeep und liefen bedrohlich auf uns zu.
Einen von ihnen erkannte ich sofort wieder.
Es war Adam Howell, der Freund von Lucy.
Die Baseballschläger, die sie dabei hatten, verstärkten meinen Verdacht auf Gewalt und ich versuchte einzuschätzen, ob sie nur ein Zweck der Einschüchterung waren.
„Das wird einen Heiden Spaß werden." Sagte Jeremy und klatschte dabei in die Hände. „Jeremy, was hast du vor?" Elsies Stimme war voller Angst und als Jeremy auf ihre Frage nicht beantwortete, schlug ihr Herz noch schneller. Ich musste irgendwie einen Weg finden Elsie in Sicherheit zu bringen.
Mit Jeremy zu reden, hatte keinen Sinn und Gewalt anwenden war ebenfalls keine Option. Also blieb nur noch die Flucht. Aber Elsie würde niemals schnell genug sein, also musste ich es schaffen, sie davon abzubringen, ihr hinterherzulaufen.

„Wenn ich mit dir fertig bin du Missbildung, dann kommt sie dran."
Jeremy zeigte auf Elsie, während einer seiner Freunde ihm einen Baseballschläger zuwarf. „Aber erst sieht sie dir ein bisschen dabei zu, wie du in kleine Einzelteile geschlagen wirst." Elsie ergriff meine Hand und um ihr zu zeigen, dass ich für sie da war, verschränkte ich sie miteinander.
Ich überlegte, welcher Weg der beste und effektivste Weg war, um sie alle so aufzuhalten, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Mir war es möglich, innerhalb weniger Sekunden mehrere Möglichkeiten anzusehen und durchzuspielen. Ich berechnete die die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Wege und es war ein Vorteil, dass sie sich alle nicht großartig bewegten. Spätestens jetzt, war es an der Zeit die Polizei zu benachrichtigen. Es war gut, dass ich mich selbstständig mit der Polizei verbinden konnte. Immer wieder wählte ich die Nummer, jedoch ohne Erfolg.
Alle Leitungen waren belegt.
Ich schloss die Augen.
„Ich weiß ja, wie viel er dir bedeutet." Er schaute auf unsere verschränkten Hände und sein Gesicht wurde abwertender als zuvor.
„Ihr seid ekelhaft. Eine Schande für diese Welt. Gut das wir das gleich beenden werden."
Ich verstand zwar nicht ganz Recht, was er da sagte, oder was er damit meinte aber ich wusste, dass es nichts Gutes hieß.
Jeremy grinste, doch seine Augen und seine ganze Körperhaltung verrieten seine bösartigen Absichten. Der Druck an meiner Hand verstärkte sich zunehmend und es war verständlich, dass sie große Angst hatte.
Aber ich würde sie beschützen - auch wenn es mein Ende bedeutete.
Am liebsten hätte ich ihr all die Angst genommen und ganz weit weg von hier gebracht, doch alles was ich jetzt in diesem Moment tun konnte, war ihre Hand zu halten.
Ich strich sanft mit dem Daumen über ihre Hand.
Dir wird nichts passieren.

Ich nutzte die Unaufmerksamkeit von Jeremy, um Elsie meinen Plan grob zu erklären.
„Du läufst so schnell du kannst weg, wenn ich es dir sage. Versuche dich irgendwo zu verstecken, ich werde finden."
Ich ging nicht davon aus, dass ich es schaffen würde zu entkommen aber das sagte ich ihr nicht. Zu groß war die die Wahrscheinlichkeit, dass sie trotzig bei mir blieb. Ihre Hand drückte meiner immer fester und ich hoffte, sie würde auf mich hören.
„Nein. Ich werde dich nicht mit denen alleine lassen, sie werden dich töten."
Ich schüttelte ein Wenig mit dem Kopf.

„Mach dir keine Sorgen um mich, es ist wichtig, dass du in Sicherheit bist."
Mehr konnte ich ihr nicht sagen, denn sie begannen alle, bedrohlich auf uns zu zukommen. Ich würde den Überraschungsmoment ausnutzen und sie so lange wie es mir möglich war, aufhalten.
Mit einem Satz preschte ich nach vorne und schubste die zwei Jungs, die Elsie am nächsten standen und sie somit am ehesten aufhalten hätte können, weg.
Perplex blieben sie wie erstarrt stehen und ich nutzte die Gelegenheit.
„Elsie, lauf!" rief ich und nachdem sie kurz gezögert hatte, rannte sie endlich los.
„Worauf wartet ihr denn?! Holt sie zurück!" schrie Jeremy wutentbrannt.
Die anderen beiden, die zuvor einfach nur dagestanden hatten, liefen nun los und wollten ihr hinterher, doch ich stellte mich ihnen in den Weg und breitete meine Arme aus. Wie erwartet, prallten sie daran ab und fielen zu Boden. Einer der der Jungs rappelte sich wieder auf und ich packte ihn, doch dann wurde ich von hinten festgehalten und er entglitt mir aus meinem Griff. Zu viert hielten sie mich fest und obwohl ich mich mit aller Kraft dagegen wehrte, hielten sie mich auf der Stelle.
Ich musste mit ansehen, wie der Junge ihr hinterherlief und ich wusste, dass sie es nicht schaffen würde. Dafür war sie nicht schnell genug.
Sie zerrten mich ein Stück weit weg und warfen mich auf den Boden. Bevor ich mich wieder aufrappeln konnte, traten sie nach mir und drückten meine Gliedmaßen mit ihren Füßen und hielten mich somit unten.
Von weitem konnte ich Elsie weinen und flehen hören und ich dachte angestrengt über andere Lösungsmöglichkeiten nach, doch im Grunde wusste ich, dass es so gut wie keine gab.
Nur Jemand, der vorbei kam, konnte uns helfen, doch das war sehr unwahrscheinlich.

Ich sah, wie der Junge sie auf seiner Schulter trug und sie mit ihren Fäusten auf seinen Rücken eindrosch, doch ihre Kraft war aufgebraucht.
Wie Abfall warfen sie sie auf den Boden und etwas noch nie Dagewesenes keimte in mir auf. Es ließ mich dagegen weiterkämpfen, obwohl ich wusste, dass es überhaupt keinen Zweck hatte. Das war total irrational aber dennoch konnte ich nicht anders. Sie konnten sie doch nicht so behandeln! Sie fügen ihr Schmerzen zu und es war ihnen einfach egal.
Elsies Blick suchte panisch meinen, ehe sie auf mich zu gekrochen kam.
Endlich ließen sie mich los und als Elsie bei mir war, vergeudete ich keine Zeit und zog uns beide nach oben.
„Ich habe es versucht." Flüsterte sie mir zu. „Ich wollte uns Hilfe holen."

Tränen rannten an ihren Wangen entlang und am liebsten hätte ich sie feste in meine Arme gedrückt und ihr gesagt, dass Alles gut werden würde, auch wenn es eine Lüge wäre, doch das hätte Jeremy einen weiteren Grund gegeben, Elsie wehzutun.
„Ich weiß." Presste ich hervor, da ich befürchtete jeden Moment die Kontrolle zu verlieren. Diese Schwingung die soeben in mir hochgekeimt war, wurde nur noch größer, als ich sah, dass sie verletzt war. An ihrem Wangenknochen hatte sie eine Schnittwunde, aus der es blutete.
„Du bist verletzt." Ich suchte nach weiteren sichtbaren Verletzungen, konnte aber glücklicherweise keine erkennen.
Jeremys Lachen holte mich aus meinen Gedanken. Er spuckte neben mir auf den Boden und Elsie griff erneut nach meiner Hand.
„Na wenn das nicht mal Herzzerreisen ist. Da wird einem ja schlecht."
Langsam kam er auf uns zu und ich schob Elsie hinter mich.
„So und da du ja wieder da bist, können wir auch endlich anfangen. Schließlich haben wir auch nicht den ganzen Tag Zeit. Nicht wahr Jungs?" fragte er und alle stimmten mit ein.
So hoffnungslos es auch war, ich musste es versuchen. Ich musste Elsie hier unbeschadet herausmanövrieren.
„Es gibt doch bestimmt einen anderen Weg, dass zu klären, Jeremy. Es ist doch nicht nötig Gewalt anzuwenden, du machst dich nur strafbar und ich glaube nicht, dass du das möchtest."
Er schnaufte.
„Mach dich nicht noch lächerlicher, als du schon bist. Das Einzige was ich kriege, ist höchstens eine Geldstrafe. Mein Vater wird das schon regeln, keine Sorge. Er wird mir sogar noch dankbar auf die Schulter klopfen, dass es einen beschissenen Androiden weniger gibt."Ich deutete seine starke Abneigung gegen Androiden auf schlechten Erfahrungen. Seine Aggression und Wut war so groß, dass es für ihn nur eine einzige Lösung gab. Gewalt. Es hatte keine Zweck weiter auf ihn einzureden. Seine unbändige Wut würde nur noch größer werden.

Elsie versuchte es ebenfalls noch einmal mit Worten, doch an ihrer Stimme erkannte ich, dass sie selbst nicht daran glaubte, dass es wirken würde.
„Jeremy, bitte. Es gibt andere Wege das lösen. Lass es doch nicht darauf ankommen."
Jeremy hob eine Augenbraue und sah Elsie abschätzend musternd an.
„Nope. Reißt sie auseinander, ich kann diesen Anblick nicht länger ertragen."
Zwei der Jungs kamen bedrohlich auf uns zu und wir machten ein paar Schritte zurück. Wir kamen jedoch nicht weit, da sich hinter uns ebenfalls welche befanden, die uns mit den Schlägern davon abhielten, weiterzugehen.

„Nein." Flüsterte Elsie entsetzt.
Schnell machte ich wieder einen Schritt vorwärts, um Elsie wenigstens vor Jeremy schützen zu können, der sie wie ein Raubtier beäugte.
Ihre Hand blieb weiterhin in meine und ich bereitete mich darauf vor, sie gleich auf den Boden zu drücken und mich schützend, wie ein Schild, über sie zu werfen. Zwei kräftige Schläge auf den Kopf würden schon ausreichen, sie zu töten. Aber ich glaubte nicht daran, dass sie ihre Wut an ihr auslassen würden.
Sie waren zwar gewalttätig, doch einen Mord würden sie mit Sicherheit nicht begehen. Ihre Wut, galt alleine nur mir.
Plötzlich spürte ich, wie Jemand Elsie von mir wegzog und somit versuchte, unsere Hände voneinander zu trennen. Ich versuchte ihr zu helfen und stürmte bereits auf den Jungen los, doch erneut wurde ich festgehalten und ich hatte keine Chance, meine Arme zu befreien.
Mit aller Macht, zerrten sie an unseren Körpern, um unsere Hände zu lösen und auch Elsie wehrte sich mit Händen und Füßen, doch sie waren in der Überzahl, und damit auch stärker. Sie zerrten an uns, doch wir hielten uns mit aller Macht an den Händen fest. Unsere Hände hielten den Zug nicht mehr stand und ihre Hand entglitt meiner.
Panisch schluchzte sie auf und es war das Schlimmste, sie so zu sehen und zu wissen, ihr nicht helfen zu können.

„Jetzt kommen wir zum spaßigen Teil." Rief Jeremy und alle fünf, bildeten einen Kreis um mich. Sie schwangen die Baseballschläger hin und her und kamen mir immer näher.
Einer von ihnen hielt Elsie immer noch fest und er fand ihre Befreiungsversuche amüsant, denn er lächelte ununterbrochen.
„Nein!" schrie Elsie und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich.
„Er hat doch damit nichts zu tun! Ich bin diejenige, an der du dich rechen willst!"
Ich suchte Elsies Blick, um ihr klar zu machen, dass sie das sein lassen sollte, doch ihre Augen waren auf Jeremy fixiert.
„Da hast du Recht. Aber der Sack hier..."
Er zeigte mit dem Schläger in meine Richtung.
„Der bedeutet dir ja anscheinend etwas. Und außerdem hat er es auch nicht anders verdient. Wenn ich schon seine beschissene Fresse sehe, wird mir schlecht. Also, zwei Fliegen mit einer Klappe."

Elsie schüttelte mit dem Kopf und einzelne Strähnen klebten ihr nass im Gesicht.
Verdammt! Sie brachte sich so noch in Gefahr!
„Elsie, lass es!" rief ich ihr zu und ich hoffte, dass sie mich einfach machen lassen würde, denn ich wusste was ich tat.
„Macht mit mir was ihr wollt, aber lasst sie bitte gehen. Bitte Jeremy."
Wenn sie ihre Wut an mir abgelassen hatten, würden sie Elsie in Ruhe lassen.
Jeremy seufzte laut auf und tat so, als müsse er überlegen.
„Na gut. Aber du wehrst dich nicht und hältst schön still."
Im Hintergrund hörte ich sie wieder schreien und ich war froh, dass man ihr keine Beachtung schenkte.
Ich musste das hier tun. Für sie.
Aber vorher brauchte ich eine Versicherung dafür, dass ihr nichts geschehen würde.
„Versprich es. Sag, dass ihr nichts geschehen wird und sie unverletzt Zuhause ankommen wird."
Ich beobachtete sowohl seine Körperhaltung als auch seine Mimik, um festzustellen, ob er die Wahrheit sagte. Er fuhr sich mit seiner Zunge über die Lippen und bevor er es auch nur aussprechen konnte, wusste ich, dass er log.
„Ja, versprochen."
Ich schloss die Augen.
Es gab keine andere Wahl. Ich musste darauf hoffen, dass seine ganze Wut nur mir galt und er sie am Ende einfach gehen lassen würde.

„Connor, nein!" Natürlich war sie mit meiner Entscheidung überhaupt nicht zufrieden, aber es gab keine andere Lösung. Ich wollte aber auch nicht, dass sie mit ansehen musste, wie sie mich zerstörten, es würde sie nur physisch verletzen.
Langsam drehte ich mich zu ihr um und mir wurde klar, dass ich sie zum letzten Mal sehen würde. Und es war alles meine Schuld. Hätte ich Jeremy früher bemerkt, hätten wir eine reelle Chance gehabt, zu fliehen. Ich hatte ihr bis jetzt nur Leid zugefügt und das bereute ich jetzt.
„Schließ die Augen. Es wird alles gut werden Elsie."
Doch sie schüttelte den Kopf und schluchzte erneut auf. Ihr Blick war voller Schmerz und Zorn und ich konnte es kaum ertragen, sie in den Armen des Jungen zu sehen, der sie gewaltsam festhielt.
Ich wollte ihr helfen.
Aber ich konnte es nicht und das hasste ich.
„Schluss damit!" hörte ich Jeremy hinter mir rufen und dann spürte ich, wie er mir den Schläger mit voller Wucht in den Rücken schlug. Da ich so schnell mit dem Schlag nicht gerechnet hatte, bog sich mein Torso nach vorne.
Noch bevor ich wieder aufstehen konnte, schlug er erneut zu. Nun sah und hörte ich die Anderen auf mich zukommen. Auch sie schlugen mit den Schlägern hart auf mich ein. Ich musste meinen automatischen Drang aufzustehen, unterdrücken und ließ die ebenfalls harten Schläge auf meinen Kopf ergehen. Erneut hörte ich, wie Elsie schrie, doch ich vermied es sie anzusehen, sie sollte doch die Augen geschlossen halten!
Obwohl ich keinen Schmerz empfinden konnte, waren die Schläge auf einer Art und Weise unangenehm, da ich nicht wollte, dass sie es vor Elsie taten.
Ich hörte Elsie Schreie und Weinen und hoffte, dass es schnell vorbei sein und sie mir endlich ein Ende setzten würden.
Audiokomponent beschädigt. Die Funktionsfähigkeit liegt nur noch bei 80%.
Nachdem sie mehrmals auf mein Ohr eingeschlagen hatten, widmeten sie sich nun meinem Torso.
Bei der Schlaggeschwindigkeit und Wucht blieb mir in den nächsten zehn Minuten nur noch eine 20,25 prozentige Chance auf eine Erholung. Deswegen blieb ich einfach regungslos liegen und stellte mich tot, doch erst als Elsie den Anderen wüste Beschimpfungen entgegenschrie, hörten sie auf, auf mich einzuschlagen.
Zum aller ersten Mal verfluchte ich Elsie und wünschte mir, sie würde den Mund halten. Sieben Minuten und vier Sekunden lang, hatten sie auf mich eingeprügelt und ich befürchtete, dass sie noch längst nicht fertig waren.
„Der Kleinen sollte wir mal, Benehmen beibringen."
Ich blieb weiter still liegen, und beobachtete, was nun als nächstes folgen würde. Ich hörte wie sie sie in meine Richtung schubsten, doch dann schrie sie auf und Jemand musste sie wohl wieder gepackt haben.
„Du widerlicher, ekelhafter Drecksack!"
Als sie daraufhin ihm ins Gesicht spuckte, hörte ich ein Klatschen und mir wurde bewusst, dass sie Jemand geschlagen hatte.
Sofort drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung, um rauszufinden, wer sie geschlagen hatte.

Es war Adam, der sie grob am Arm hielt.
„Ich werde dir jetzt Benehmen beibringen und du wirst endlich lernen, dich zu fügen."
Nein.
Er packte sie am Nacken und schubste sie in Richtung des Jeeps.
Nun hielt mich nichts mehr.
Ich versuchte mich aufzustellen, doch ich bekam einen festen Tritt in den Rücken.
„Nein! Bitte nicht!" hörte ich sie wieder rufen und die Schwingungen in mir wurden stärker und drängten sich immer weiter nach oben.
Wieder und wieder erhob ich mich, doch jedes Mal wurde ich erneut runtergedrückt.
Als ich wieder versuchte aufzustehen, ging Jeremy vor mir in die Hocke und hob mit dem Baseballschläger mein Gesicht an.
„Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich mich auf einen Deal mit dir einlasse oder? Ich mache das, was ich will und du hast hier überhaupt kein Recht hier irgendetwas zu bestimmen. Hast du das verstanden du Haufen Scheiße?"
Er trat mir ins Gesicht und lachte.
Wieder spürte ich, wie sie mich schlugen und nach mir traten. Sie lachten und klopften sich gegenseitig auf die Schulter.
Doch das war mir egal.
Ich drehte meinen Kopf in Richtung Jeep und Elsies Blick traf meinen. Es war alles nur meine Schuld und ich wollte auf keinen Fall, dass sie darunter leiden musste.
„Es tut mir so leid." Flüsterte ich, doch ich wusste, dass sie mich nicht hören konnte. Ich streckte einen Arm nach ihr aus, doch er wurde sogleich wieder weggetreten.
Sie versuchte meinen Blick standzuhalten, doch Adam schubste sie brutal auf die Rückbank. Nein.
Software- Instabilität.
Etwas begann sich durch meinen Körper hindurch zu bahnen und ich spürte wie die Mauern in meinem Kopf immer mehr zu bröckeln begannen. Es durchflutete meinen ganzen Körper und ich konnte nichts dagegen machen, um es aufzuhalten.
„Ich rede mit dir, du Blechschädel!"
Erneut bekam ich einen Tritt, diesmal bemerkte ich, dass Thirium von meiner Schläfe lief.
„Du hast es versprochen. Sag mir, dass ihr nichts geschehen wird. Hol sie zurück!"
Jeremy lachte bitter auf.
„Weißt du was ich mit ihr machen werde?"
Ich sah, wie seine Augen aufblitzen.
Zwei seiner Freunde machten obszöne Bewegungen miteinander und Jeremy lachte daraufhin laut los.
Mir wurde bewusst, was er vorhatte und das Brodeln in mir wurde immer stärker
„Du wirst sie nicht anfassen!" presste ich mühsam hervor.
Just in diesem Moment hörte ich Elsie im Jeep schreien und Jeremy drehte sich belustigt um. „Hörst du? Die Beiden haben schon ganz schön viel Spaß da drin. Und wenn ich mit dir fertig bin, werde ich meinen Spaß mit ihr haben."
Jemand drückte mich mit dem Fuß erneut runter.
Ich musste ihr irgendwie helfen. Ich konnte das doch nicht zulassen.
„Nein." Sagte ich.
Ich hatte keine Wahl. Ich musste sie retten, um jeden Preis. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Schwingungen.
Plötzlich befand ich mich in meinen Programmen, blendete alles andere um mich herum aus. Ich befand mich mitten in einem Krieg.
Einen Krieg mit mir selber.
Meine Programme befahlen mir, mich zurückzuhalten und dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Eine friedliche Lösung zu finden. Doch das hatte ich bereits versucht und es hatte nicht funktioniert. Es drückte und zwang mich dazu, mich zu fügen, doch ich tat es nicht. Ich hatte diese Funken und Schwingungen immer klein gehalten, sie versucht, zu unterdrücken und zu ummauern und nun brachen sie ein.
Die Mauern die ich so mühevoll aufgebaut hatte, explodierten und zerbarsten in tausend kleine Teile.

Wie helles Licht blendeten sie mich, machten irgendetwas mit mir und ich ließ es einfach zu. „Was meinst du mit nein?!"
Die Schwingungen durchbrachen mich, ließen mich hell erstrahlen und gaben mir Macht, die ich zuvor noch nie verspürt hatte.
Es fühlte sich gut an und ich fragte mich, was daran so schlecht sein konnte.
Software-Instabilität.
Ich hatte es nie wahrhaben wollen, mein Programm hatte mich getäuscht, mir gesagt, dass es ein Virus wäre, der mich zerstören wollte, doch ich konnte spüren, dass es genau das Gegenteil war.
Sie wollten mir helfen. Mir helfen, mich zu entfalten und mir den richtigen Weg weisen. Die meterhohen Mauern die sich mir in den Weg stellten, schienen nun nicht mehr unerklimmbar und ich wusste, dass ich nun im Stande war, sie zu durchbrechen.
„Ist er tot?"
„Nein, ich glaube der meditiert oder so 'n Scheiß."
Ich konzentrierte mich weiterhin auf die Wärme in mir und es schien, als könnte ich aus meinem Körper hinaus. Die Kraft wuchs und wuchs und drückte mich, zog mich und alles in mir vibrierte. Etwas passierte in mir und ich ließ es einfach geschehen. Wie aus einem Gefängnis brach ich aus, suchte das Weite und befreite mich von meinen Verpflichtungen und Aufgaben. Meine Programme spielten verrückt und zeigten mir Fehler an. Doch dieses etwas lief auf Hochtouren und es fühlte sich so an, als hätte ein Teil von mir die ganze Zeit über geschlafen, als hätte es nur darauf gewartet befreit zu werden. Es dehnte sich, streckte sich, griff nach mir und überwältigte mich.
Software-Instabilität.
Es war unbeschreiblich, ich war von allem frei und konnte mich hinbewegen, wohin ich wollte. Ich lief los und blieb vor der ersten Mauer stehen.
Die Situation friedlich klären.
Ich zog, riss und drückte.
Die erste Mauer zerfiel und ich genoss die aufkommende Macht in mir.
Software-Instabilität.
Ich schaute nicht zurück und begann damit, die nächste Wand einzureißen.
Keine Gegenwehr leisten.
Ich stemmte mich dagegen und drückte, schrie und ein weiterer Teil in mir zerbrach, genau wie diese Mauer. Ich wusste, dass ich fast am Ziel war, es war zum Greifen nah.
Nichts konnte mich jetzt mehr aufhalten.
Die letzte Mauer stand vor mir und die letzten Zweifel ließ ich von den Schwingungen in mir verschlingen. Wieder drückte ich aber diesmal war es schwieriger. Ich brauchte all meine Kraft dafür, doch ich gab nicht auf. Immer und immer wieder schlug ich dagegen und ich spürte, wie sich die einzelnen Teile bewegten. Dann zerbrach sie. Alles um mich herum explodierte und eine neue und bessere Welt, ohne Unterdrückung und Zwang offenbarte sich mir.

Ich...ich fühlte
...Ich fühlte mich...frei.
Ich war Jemand.
Ich öffnete meine Augen.
Alle Farben um mich herum erschienen heller und farbenfroher.
Geräusche und Düfte intensiver - ich konnte alles besser wahrnehmen.
Plötzlich bekam ich einen Schlag ins Gesicht.
Meine Hand fuhr an die Stelle, an der er mich geschlagen hatte.
Es prickelte und es... tat weh.
Ich kniete immer noch am Boden und versuchte mich zu sammeln und alles einzuordnen, doch es war alles so... intensiv.
Ein Hilfeschrei, weckte mich aus meiner Trance.
Elsie!
Nun wusste ich, was die Schwingungen eben bedeutet hatten.
Wut.
All diese Wut staute sich erneut in mir auf und ich konnte es überall in meinem Körper spüren. Es war überwältigend und beängstigend zugleich.
Jeremy packte mich am Hals.
„Irgendwelche letzten Worte?"Ich ballte meine Hände zu Fäusten und sah zu ihm hoch.
Meine Atmung, die ich nur benutzte, wenn Elsie in meine Nähe war, ging unkontrolliert und schnell. Jeremys Lächeln erlosch und ich wusste, dass er meine Wut ebenfalls erkannte. Ich packte sein Handgelenk und drückte fest zu.
„Ja."
Dann verdrehte ich ihm den Arm und er schrie laut auf. Die anderen vier sahen mich entsetzt an, doch ich beachtete sie vorerst nicht.
Zuerst war er dran.
Ich stand auf und bevor Jeremy auch nur seinen Mund aufmachen konnte, trat ich ihm in den Bauch. Er krachte rückwärts auf den Boden.
„Ich konnte dich noch nie leiden." Sagte ich voller Hass.

Am liebsten hätte ich weiterhin auf ihn eingeprügelt, doch ich musste meine Wut unter Kontrolle bekommen. Ich beachtete die Anderen nicht, und lief auf den Jeep zu.
Ich hoffte, ihr war nichts passiert.
Doch bevor ich dort ankommen konnte, wurde ich von hinten angegriffen.
Einer von ihnen hatte mir den Schläger um den Hals gedrückt. Reflexartig schlug ich meinen Ellenbogen in seinen Bauch und als sein Griff lockerer wurde, duckte ich meinen Kopf und drehte mich zu ihm um. Gerade wollte er einen Schritt auf mich zu machen, doch ich nahm im den Schläger ab und schlug ihm den Kopf des Schlägers auf die Brust. Die anderen Zwei kamen auf mich zu gerannt, während der andere weglief. Dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ich lief auf einen zu und packte ihn am Kragen und schleuderte ihn auf den anderen. Noch bevor sie aufstehen konnten, schlug ich sie mit ihren Köpfen zusammen und sie fielen nun reglos zu Boden.
Dann endlich konnte ich zu dem Jeep und als ich durch die Scheibe blickte, erkannte ich Adam der auf Elsie saß.
Sie wehrte sich und bettelte ihn an, sie gehen zu lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mehr Wut empfinden konnte, als ich es schon tat. Vor lauter Wut konnte ich nicht mehr klar denken und ich wollte jetzt nur noch eins.
Seinen Tod.

Mit einer Wucht riss ich die Wagentür auf und bevor ich ihn rauszog, genoss ich noch seinen überraschten Blick, den er mir zuwarf.
Ich packte ihn an seiner Kleidung und zerrte ihn raus. Er rappelte sich wieder auf, doch ich packte ihn an seinem Hals und drückte ihn gegen einen Baum.
Ich wollte schreien vor Wut aber stattdessen drückte ich fester zu.
Alles in mir, wollte, dass ich ihn tötete. Hilflos versuchte er sich zu wehren und kratzte und zog an meiner Hand, doch ich ließ kein bisschen locker. Alles um mich herum verschwamm zu einer unklaren und nebeligen Masse.

„Connor! Du bringst ihn um, lass ihn los!"
Nein.
Elsie berührte meinen Arm, doch die Wut tobte immer noch in mir.
„Er hätte es verdient." Presste ich hervor.
„Connor sieh mich an!" forderte sie und ich musste all meine Kraft aufbringen, um sie anzusehen.
„Lass ihn los. Bitte. Mir geht es gut, lass uns einfach nur hier weg."
Ich analysierte ihren Körper und außer einer geröteten Wange und der Schnittwunde an ihrem Wangenknochen, konnte ich nichts weiter erkennen. Ich musterte ihre Kleidung, und nichts schien darauf hinzuweisen, dass er ihr in dieser Art und Weise etwas getan hatte. Ich schaute wieder zu Adam, der nun blau anlief.
Wenn ich ihn jetzt nicht losließ, würde er in den nächsten acht Sekunden ersticken. Also öffnete ich meine Hand und er fiel zu Boden.
Er hustete und würgte, doch das war mir egal, ich sah wieder zu Elsie. Ich konnte ihr das Entsetzten ansehen, als sie auf die Anderen blickte.
„Connor..." flüsterte sie.
Sie dachte wohl, sie wären tot.
„Sie leben alle noch." Doch eigentlich hätten sie auch tot sein können, es war mir egal und das erschreckte mich. Obwohl ich mir sicher war, dass Adam ihr nichts im Wagen getan hatte, wollte ich es von ihr hören.
„Hat er dir etwas getan?" Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein." Flüsterte sie.
Dann warf sie sich in meine Arme und schluchzte drauf los.
„Es sah aus, als wärst du tot. Du hast dich nicht mehr bewegt und... ich dachte ich hätte dich für immer verloren."

Ich erwiderte ihre Umarmung und strich ihr beruhigend über den Rücken, was ihr Herzrasen zumindest ein klein wenig linderte. Ich war so unglaublich froh darüber, dass ihr nichts geschehen war. Schließlich war das alles meine Schuld.
„Elsie..."
Schnell löste sie sich von mir und ihre Augen wurden ganz traurig.
„Ja ich weiß schon. Zu viele Gefühle. Aber ich bin so froh, dass es dir gut geht, ich hätte das nicht verkraftet, wenn du..."
Sie missverstand es und bevor sie weiterreden konnte, unterbrach ich sie.
„Nein, ich bin ebenfalls froh, dass dir nichts passiert ist, aber wir müssen jetzt hier weg und deine Wunde versorgen."
Bevor sie irgendwelche Einwände erheben konnte, hob ich sie einfach in meine Arme hoch und machte mich auf den Weg nach Hause.
„Du bist doch selber verletzt Connor. Lass mich laufen."
Ich beachtete sie gar nicht, denn ich wollte jetzt nicht mit ihr Diskutieren.
Stattdessen, drückte ich sie vorsichtig enger an mich. Sie seufzte und ergab sich der Sache. Ich spürte, wie sie mir sanft über den Hinterkopf strich. Dann entdeckte sie meine Verletzung im Gesicht und ihr Gesicht wurde mitleidig und traurig.
Gut dass mein verletztes Ohr auf der anderen Seite war. Ich wollte nicht, dass sie sich um mich sorgte, sie musste an ihre eigene Gesundheit denken.


Zuhause angekommen, brachte ich sie in die Küche und setzte sie auf den Stuhl ab. Bevor sie mich genauer mustern konnte, rannte ich schnell nach oben ins Badezimmer.
Gerade, als ich nach dem kleinen Verbandskasten greifen wollte, hörte ich eine Stimme.
Nah, ich brauche keine Unterstützung, und schon gar nicht, von so' nem kleinen Plastik-Arschloch wie dir.
Ich zuckte zusammen und sah mich um.
Aber natürlich war Niemand anderes zu sehen.
Hatte ich mir das nur eingebildet?
Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich musste wieder runter zu Elsie. Aber vorher wischte ich mir schnell das Thirium von meinem Ohr und lief mit dem Verbandsset wieder nach unten.
Ich sah, wie sie mit ihrer Hand über die Wunde fuhr, was keine so gute Idee war.
„Nicht! So gelangen nur noch mehr Bakterien in deine Wunde."
Ich versorgte ihre Wunde, wobei mir ihr Blick, der die ganze Zeit über auf meinem Gesicht ruhte, nicht entging.
Als ich fertig war, musterte ich sie noch einmal vorsichtshalber. Elsies Augen wurden wieder ganz glasig und Tränen rannten ihr über ihre Wangen. Das Ganze hatte sie schrecklich mitgenommen aber ich wollte nicht, dass sie weinte, dass machte mich...ebenfalls traurig und wütend.
„Alles wird gut." Sanft streichelte ich ihr über den Rücken, während sie sich haltend an mir festkrallte.

Ganz plötzlich löste sie sich wieder von mir und sah mich besorgt an.
„Jetzt bist du dran, setzt dich."
Sie sollte lieber ins Bett und sich ausruhen, anstatt sich um mich zu kümmern.
Als ich mich nicht bewegte, drängte sie mich auf den Stuhl. Ich ergab mich jedoch meinem Schicksal und ließ sie gewähren. Wenn es ihr danach besser ginge, wäre es mir mehr als Recht. Sie säuberte meine aufgerissene Haut und während sie das tat, beobachtete ich sie ebenfalls. Sie sah so zerbrechlich und müde aus und eine Welle der Schuldgefühle übermannte mich erneut.
„Es tut mir leid. Ich hätte es ahnen müssen, dass er nicht die Wahrheit sprach. Ich wollte nur das du in Sicherheit bist."
Doch sie schüttelte nur ihren Kopf. Ihre Augen verengten sich, durch den aufkommenden Schmerz, doch sie machte einfach weiter.
Sie wollte stark sein.
„Nein Connor. Das konntest du nicht wissen. Keiner konnte das."
Ich musste wieder daran denken, was sie mit Elsie vorhatten und ich hatte große Mühe, meine Wut in Zaun zu halten. Sie hatte ja keine Ahnung, was alles hätte passieren können. „Wenn ich mir nur vorstelle, was sie mit dir getan hätten, wenn ich nicht..."
Ich sollte nicht darüber reden, sie sollte es versuchen, es einfach zu vergessen.
Sie legte ihre Hand auf meine Wange und ein angenehmes Prickeln bildete sich genau an dieser Stelle.
„Dir geht es gut und mir geht es gut. Das ist alles was zählt."
Als sie mir dann schließlich das Pflaster aufklebte, lächelte sie und ich fragte mich, was sie in diesem Moment dachte. Es war schön sie nach diesem schrecklichen Vorfall, lächeln zu sehen.
„Danke." Sagte ich und stand auf.
Emotionen machen nichts als Ärger...
Die Androiden ähneln uns doch mehr als gedacht, hm.
Ich blinzelte.
Was war nur los mit mir?
Elsie holte mich aus meinen Gedanken raus, indem sie mir auf die Wange küsste. Das verwirrte mich wiederum erneut.
Ich hatte Angst. Aber nicht um mich, sondern um sie. Ich war nun ein Abweichler und diese komische Stimme, die ich hörte, war kein gutes Zeichen.
Was war, wenn ich ihr wehtun würde? Ich musste es ihr erzählen, sie musste es wissen. „Elsie... es..."
„Was ist denn?"
Schon mal mit Abweichlern zu tun gehabt?
Ich versuchte mich auf ihre grünen Augen zu fokussieren.
„Elsie, irgendetwas stimmt mit mir nicht."

Detroit become Human: Tatsächlich...AndroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt