Das Summen

Teil 2 - Szene 4

Durch den kühlenden, erfrischenden Fahrtwind flaute James vorläufige Aufregung allmählich wieder ab. Wer weiß, was William dort gesehen hatte bzw. was er geglaubt hatte dort zu sehen.

Denn James kannte seinen alten Gärtner viel zu gut. Er nippte öfter mal gerne an der Flasche, wenn er sich eine Pause gönnte.

Einmal hatte er ihn erwischt, wie er betrunken in der Hecke schlief. William hatte sich bestimmt tausendmal dafür entschuldigt und immer wieder beteuert, dass er nicht wusste, was da in ihn gefahren sei. Letztendlich war es ihm selbst ganz schön peinlich, dass sein Hausherr ihn so aufgefunden hatte.

Sie haben sich ausgesprochen und James hatte ihm klar und trocken die Richtung angezeigt. Rausschmeißen wollte er ihn nicht, denn William war der alte Haushälter seines Vaters, der aus reiner Loyalität bei ihm geblieben ist und daher kein Geld für seine Arbeit verlangte. Schließlich bezog er inzwischen eine ordentliche Rente. Letztendlich würde James keinen günstigeren Gärtner finden, so dass er William diesen Auftritt verzieh, ihm aber eindeutig sagte, dass er lieber einen bezahlten, guten Gärtner haben wollte, als einen betrunkenen, der ihm nichts kostet.

Vermutlich hatte William sich diesmal wieder dazu hinreißen lassen, einen zu genehmigen. Die Sonne brannte heiß über Barrington und das Hinterherjagen von Wespen ist auch nicht gerade zu bewältigen, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen. James konnte es sich daher gut vorstellen, dass William sich eine kleine Pause gegönnt hat, bei der er seine trockene Kehle ein wenig angefeuchtet haben wird. Vermutlich hatte er dabei zu tief ins Glas geschaut und eben unerklärliche, unheimliche Sachen gesehen.

Je länger James unterwegs war und diese Möglichkeit in Betracht zog, desto mehr war er davon überzeugt, dass sie stimmte. Sollte es so sein, konnte sich William auf etwas gefasst machen. Immerhin hatte er ihm im ersten Moment einen richtigen Schrecken eingejagt. Jetzt wo James darüber nachdachte, begann er sich über sich selbst zu ärgern.

Wehe, wenn William ihm nur zum Narren gehalten hatte! Ob Loyalität zur Familie oder nicht, er würde ihn mit voller Wucht vom Hof treten.