Chapter 13

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Hannah

Ich öffnete die Tür.

Sofort richteten sich alle Augenpaare auf mich.


Vor allem Draven's Augen weiteten sich in Schock.

Ein Mann hing, mit schweren Ketten befestigt, mitten in Raum. Sein ganzer Körper war voller Blut und tropfte in die Blutlache, die sich unter ihm gebildet hatte.

Ich glaub, mir wird gleich schlecht...

Denn als ich seinen Oberkörper näher betrachtete, realisierte ich erst, dass es nicht sein Shirt war, dass in alle Richtungen abstand...

...es ist seine Haut.

Sein ganzer Oberkörper war zerfetzt, es war eine große offene Wunde.

Ich schlug mir meine Hand auf den Mund, damit ich mich nicht sofort übergab.

Draven stand genau vor dem Mann. Seine Hände und sein Shirt waren auch voller Blut.

Warte mal, hat Draven ihm das angetan?

Mir wurde noch schlechter.

Ich drehte mich um und rannte los, die Treppe rauf und durch das Arbeitszimmer.

"Hannah warte!"

Als ich endlich mein Zimmer erreicht hatte, rannte ich ins Bad, schloss die Tür zu und brach vor der Toilette zusammen.

Heftige Würgereize ließen meinen Körper zusammenkrümmen und immer wieder musste ich mich übergeben.

Ich hörte Fußstapfen und kurze Zeit später klopfte jemand an die Tür.

"Hannah, bist du okey? Mach bitte die Tür auf.", bittete Draven von draußen.

Mein Körper hatte sich fast beruhigt, ich wurde nur noch von trockenen Würgereizen geplagt.

Meine Kehle brennt wie Feuer!

Draven rüttelte an der Klinke und schlug wild gegen die Tür.

"Hannah, bitte mach dir Tür auf! Lass mich dir helfen!", flehte er.

Ich war sauer und geschockt von ihm. Aber am meisten bin ich enttäuscht.

Er ist nicht besser als Erik.

Wie kann er nur zu sowas grausamen fähig sein, nachdem wir so einen unglaublich schönen Moment geteilt haben?

"Wieso hast du das gemacht?", fragte ich die Tür.

"Hannah, mach bitte die Tür auf und dann klären wir alles.", sagte Draven.

"Ich kann dich gerade nicht ansehen.“, flüsterte ich.

Ich hörte ihn draußen knurren.

Im nächsten Moment gab es einen lauten Schlag und die Tür flog aus ihren Angeln.

Aus Reflex versteckte ich meine Kopf hinter den Armen.

Hat er gerade wirklich meine Tür aufgebrochen?

Wütend kam er auf mich zu, packte mich an den Armen und zog mich zu sich hoch.

Ich nahm sofort einen Schritt Abstand und entzog ihm meine Arme. Er hatte immer noch Blut an seinen Händen kleben. Ich schaute zur Decke, damit mir nicht wieder schlecht wird.

"Du wirst mich nie wieder ausschließen, hast du verstanden, nie wieder!", schrie er schon fast.

Geschockt schaute ich ihm nun doch ins Gesicht.

"Was hast du da unten überhaupt gemacht?", fragte er ernst.

"Du hast gesagt, dass du zu mir ins Bett kommst, aber du warst solange nicht da, dann bin ich dich suchen gegangen.", sagte ich.

Über meinen Albtraum erzähl ich ihm lieber nichts, er wird sich nur Sorgen machen.

"Du hättest das nicht sehen dürfen!", antwortete er bloß.

"Wieso hast du ihm das angetan?“, fragte ich nochmal.

"Er hätte dich fast getötet, er hat meine Mate in Gefahr gebracht, mein Rudel! Dafür hat er gezahlt!", knurrte Draven.

Er atmete schnell, sein Kiefer war angespannt und die Hände zu Fäusten geballt. Er war sauer.

Vielleicht ist es normal in Draven's Welt sowas zu machen. In meiner sicher nicht!

"Es hat mich an Erik und die Zeit im Keller erinnert.", gestand ich.

"Baby, er wird dir nie wieder was tun können , dass versprech ich dir."

Ich nickte und schaute zu der kaputten Tür.

"Keine Sorge, in paar Tagen kriegst du eine neue.", grinste er.

Aha...jetzt hat er wieder gute Laune .

"Leg dich ins Bett, ich dusche und komme auch gleich", meinte Draven.

Ich ging zurück ins Zimmer und legte mich hin.

Ich glaube nicht, dass heute noch an Schlaf zu denken war...

Blood MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt