Chapter 21

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Draven

Ich schaue auf Hannah herunter. Sie liegt ruhig in meinen Armen.
Die letzten Tränen laufen ihr noch die Wangen runter. Ihr Gesicht ist leicht angeschwollen und trotzdem ist sie noch wunderschön.

Ich weiß immer noch nicht, was die Ursache für ihren emotionalen Ausbruch war.

Mein Wolf und ich mögen es gar nicht unsere Mate so aufgelöst zu sehen. Wenn ich morgen früh zurück bin, muss ich unbedingt mit ihr reden.

Ich bin schon sehr lange ein Alpha. Solche Missionen wie heute Nacht, gehören zum Alltag. Ich bin nicht unverwundbar, aber verdammt schwer zu besiegen. Den letzten Fehler, den ich in den letzten Jahrzenten gemacht habe, war der, wo mich Hannah gerettet hat. Und auch der war Schicksal, denn dadurch habe ich meine Mate kennengelernt.

Ich wische mit meinen Daumen ihre letzten Tränen vom Gesicht und gehe mit ihr in meinen Armen zum Bett. Nachdem ich sie unter die Decke gelegt habe, gab ihr noch einen letzten Kuss bevor ich zur Tür ging.

Ich wollte ihr heute nicht weh tun, aber sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Und ich wusste, ich konnte sie so nicht alleine lassen.

Hannah war liebevoll und unschuldig. Sogar mit ihrer traurigen und gewalttätigen Vergangenheit, behielt sie immer noch ihre süße Art. Was viele natürlich ausnutzten.

Aber diese Zeit war jetzt vorbei, denn nun hatte sie mich. Und ich war das komplette Gegenteil von ihr.

Jeder der ihr nicht mit vollstem Respekt gegenüber trat, würde die Konsequenzen spüren müssen.

Ich liebte sie.

Sie war meine Mate.

Ich ging in den Flur und stieß auf Andrew, der auf mich schon gewartet hat. Er schaute mich prüfend an.

„Sie hat es nicht so gut aufgenommen, oder?", fragte er.

„Sie ist zurzeit sehr labil. Nimmt alles zu Herzen. Macht sich um alles Sorgen.", erklärte ich kurz.

„Hmm...ja. Sie ist ein Mädchen. Ich weiß nicht, vielleicht ist bei denen sowas normal."

Ich drehte mich um und schaute ihn verwirrt an.

„Was?"

Ich drehte mich wieder um und schüttelte den Kopf.

Hätte nie gedacht, dass wir so ein Gespräch führen würden...

Wir erreichten unser Rudelzimmer, wo alle Wölfe drin, saßen die heute auf die Mission gingen. Ich stellte mich an die Spitze des Tisches und schaute in die Runde

„Lasst uns über die neuen Informationen reden. Seitdem wir Eric's Haus angegriffen haben und die anderen befreit wurden, hat sich Eric mit seinen restlich überlebenden Jägern versteckt. Gibt's neue Infos wo sie sich aufhalten, Benett?"

Benett ist unsere Augen und Ohren im Rudel. Er hat überall Kontakte. Keine Information geht an ihm vorbei.

„Eric und seine Jäger sind noch nicht aufgetaucht, sie versuchen wahrscheinlich neue Jäger zu finden. Manche sagen sogar sie versuchen sich mit anderen Jägern zusammenzuschließen. Es wird aber nicht lange dauern bis sie einen Fehler machen."

„Ich will das jedes Dorf bewacht wird. Sie können sich nicht im Wald ernähren und sie brauchen neue Waffen."

„Schon erledigt, Alpha."

„Zu unser heutigen Mission..."

Ich schaute mein Rudel an. Jeder Blick hatte fast dieselbe Emotion.

Blut.

Folter.

Rache.

„Jeder weiß was er zu tun hat. Der Beta ist im Rudel eine wichtige Position. Wir werden den Beta von Karl's Rudel gefangen nehmen. Und dann meine Wölfe..."

Ich rieb meine Hände zusammen und grinste schelmisch. Die Wölfe knurrten zurück und schlugen auf den Tisch.

Alle sprangen auf gingen aus dem Zimmer, um sich vorzubereiten.

Ich merkte wie meine Stimmung immer dunkler wurde. Ich verwandelte mich wieder in den Killer. Karl's Rudel hat uns in der Vergangenheit viel Leid beschert. Er tötete unsere Mitglieder und schaffte es sogar einmal eine Mate von unserem Rudel zu töten.

Das war die größte Strafe, die er begangen hatte.

Und sie war auch noch schwanger.

Seit dem Zeitpunkt waren mein Rudel und ich auf Rache aus.

Die Zeiten werden sich jetzt ändern. Mein Rudel wird keine Verluste mehr ertragen müssen.

...

Aber eins wusste ich ganz genau.

Wenn Hannah wüsste was ich heute Abend wirklich machen würde, würde sie mich hassen.

Blood MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt