Zu Hause angekommen machten sich die Auswirkungen des Tages richtig bemerkbar.
Jake und Joey übernachteten bei Freunden und Mom war noch immer bei ihrer Schwester, sodass Dad und als die Einzigen galten, die in diesem riesigen Haus allein blieben.
Ich lag bereits im Bett, als ich aufgeweckt von einer am Fenster vorbei fliegenden Fledermaus nach oben fuhr. Ich konnte so unter keinen Umständen pennen. Komme was wolle. Keine zehn Pferde ließen mich in diesem Raum übernachten.
Beim nach unten gehen erschreckte ich mich vor meinem eigenen Schatten und stieß kurz einen hysterischen Schrei aus, was mir sofort mit Dads Anwesenheit quittiert wurde, der aus dem Wohnzimmer gelaufen kam.
Als er augenscheinlich realisierte, dass alles in Ordnung war, atmete er erleichtert auf.
Ich zog eine gequälte Grimasse. Irgendwie musste ich mit meinen 19 Jahren ja rechtfertigen, dass ich mir vor Angst fast in die Hosen machte.
„Dad?"
„Ja?"
„Kann ich vielleicht noch ein bisschen zu dir kommen? Bis ich müde genug bin, um wieder in nach oben mein Zimmer zu gehen?"
Er grinste breit, während ich mich innerlich hätte ohrfeigen können. Das war wohl die dämlichste Ausrede, die ich mir je überlegt hatte. Wie das jetzt klang.
Wir wussten beide, dass ich NIE WIEDER zurückgehen würde, weil es damit endete, dass wir irgendwann zusammen auf der Couch einpennten.
Er sah mich mitleidig an und gab mir die Decke, in die ich mich einwickelte, während er sich eine eigene nahm und zurück zum Sofa kam.
„Wir zwei sind schon arme Schweine."
Ich jaulte theatralisch.
„Nicht wieder die Mitleidsnummer. Damit tun wir uns nur gegenseitig leid. Was machst du?", deutete ich auf den Bildschirm, während er eine der gebrannten DVDs einlegte.
„Homevideos ansehen, die ich neu vom Computer gezogen habe."
Er drückte auf Play und sah zufrieden auf den Fernseher. Sekunden später huschte ein flackerndes Bild über den Bildschirm, das einen ungefähr 20 Jährigen Billie Joe Armstrong zeigte, der ein ungefähr 6 Monate altes Baby auf dem Arm hatte, dem er geduldig Brei fütterte, ehe er das Glas mit Karottenpampe zur Seite stellte und meine Ärmchen rhythmisch zu einer gesungenen Melodie bewegte.
„Oh Gott, Dad wie peinlich. Ich muss unbedingt meine Vorsorgevollmacht erweitern. Das Video muss mit auf die Liste der Gegenstände, die nach meinem Tod verbrannt werden."
„Schau mal wie süß und da unten ist das erste Zähnchen."
Ich schloss peinlich berührt die Augen, ehe ich sie wieder öffnete.
Er hielt mich immer noch auf dem Arm, erklärte mir offenbar die Umgebung und klopfte mir auf den Rücken, damit ich ihm nicht erst später das ganze T Shirt vollkotzte.
„Komm, mach dein Bäuerchen. Jetzt ist dein Bäuchlein richtig voll", dröhnte seine Stimme aus dem Lautsprecher, wie man eben mit kleinen Kindern sprach. Im Hintergrund kicherte meine Mutter, als ob sie zu viele Joints geraucht hatte.
„Du bist ganz schön schwer."
Er rümpfte die Nase, hob mich leicht nach oben und roch an meiner Windel.
„Braucht da jemand einen Reifenwechsel? Hat Feena ihre Windel vollgemacht?", gab er mir einen Kuss auf den noch haarlosen Kopf. Anschließend schwenkte die Kamera zum Nebenzimmer, in dem sich damals in Berkeley das Bad mit dem Wickeltisch befunden hatte. Spätestens jetzt ahnte ich schlimmes.
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Broken Guitars (Green Day fanfiction)
Fanfic(Green Day) Feena jobbt in den Sommerferien bei Broken Guitars. Was das für Folgen für sie und ihr Leben hat, erfahrt ihr in dieser Geschichte...