8. Letting Go

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Brian und ich machten es uns also bei mir gemütlich und ich kochte Tee auf. Ich hatte irgendwie Angst, vor dem was er mir erzählen würde. Mit unseren Tassen Tee setzte ich mich zu Brian auf mein Bett und er begann zu erzählen.

„Als ich gestern zu dir aufs Dach kam, war dein Gesicht voller Tränen. Du hast auf meine Frage nicht geantwortet also nahm ich dich einfach in den Arm."

Brian hatte mich in den Arm genommen? Aber warum habe ich geweint, normalerweise war ich nicht so emotional. Komisch...

„Irgendwann fingst du an zu erzählen. Über deine Vergangenheit... und über Danny."

Wait what? Warum. Warum Zula. Wenn du es ihm schon erzählst, dann erinnere dich bitte daran. Das konnte doch nicht wahr sein. Bitte nicht...

„Du hast mir erzählt, dass er eure Band gegründet hat und du Lead-Sängerin warst. Vor ein paar Jahren hatte er einen schweren Autounfall... Ja ich will dir nicht alles noch einmal erzählen, aber Zula, ich bin für dich da okay? Und das was du mir anvertraut hast, bleibt bei mir. Versprochen."

Bei seinen Worten über Danny schossen mir sofort wieder Tränen in die Augen, ich hatte damit immer noch nicht abgeschlossen und es schmerzte wie die Hölle, wenn ich an ihn dachte. Ich war so verliebt in ihn und konnte mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Doch er hat mich sitzen lassen. Er sagte er sehe keine Zukunft in mir und will noch etwas erleben, bevor er sich an jemanden bindet. Eine Woche später sah ich ihn auf einer Party mit einer anderen. Ich wollte vor Ort keine große Szene machen, auch wenn es mich innerlich umbrachte. Also textete ich ihm als ich zuhause war, doch er war noch unterwegs und schaute sich meine Nachricht an während er am Steuer war. Ein Falschfahrer kam ihm entgegen und erwischte ihn. Dass er im Krankenhaus war, erfuhr ich zwei Tage später von seinem besten Freund. Ihn besuchen konnte ich nicht, da ich von Schulgefühlen geplagt wurde, weswegen ich ihm einen Brief verfasste, den ich seiner Mutter gab. Doch eine Antwort erhielt ich nie. Nur eine SMS in der stand: Halte dich aus meinem Leben raus. Seitdem sprach ich nie wieder ein Wort mit Danny, oder seinen Freunden.

Nun hatte ich meine ganze Geschichte Brian erzählt, obwohl ich mir eigentlich gesagt habe, dass ich hier einen Neuanfang wage und keiner von meiner Vergangenheit erfahren sollte. Tja, blöd gelaufen Zula. Brian rüttelte meine Schulter.

„Zula? Hey. Tut mir leid. Ich wollte das nicht wieder aufreißen, ich weiß wie scheiße es ist."

Ich winkte ab. „Nein, schon gut, du kannst ja nichts dafür. Ich habe es dir doch erzählt. Also kann ich jetzt auch nichts mehr daran ändern. Weißt Du, Danny war meine erste große Liebe. Ich wollte mein ganzes Leben mit ihm verbringen und sah meine Zukunft in ihm. Doch er sah seine nicht in mir. Aber wegen mir hatte er damals diesen Unfall. Es ist alles meine Schuld..."

Wieder begann ich zu weinen und legte meine Hände vor meine Augen. Ich war ein elendes Wrack. Ich fühlte mich scheiße und Brian sah das. Er legte seinen Arm um mich, wieder einmal. Doch diesmal war es mir bewusst und ich fühlte mich dabei nicht unwohl. Ich schloss ihn in eine Umarmung.

„Shhh... Beruhige dich. Zula, das ist garantiert nicht deine Schuld. Er hat dich nicht richtig gekannt, sonst hätte er zu dir gehalten. Und das mit der SMS, du hättest ja nicht ahnen können, dass er dir am Steuer darauf antwortet."

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen.

„Mag sein..."

Ich blickte ihm nun in die Augen, er musterte mich. Ich konnte mir selbst wohl immer noch nicht vergeben. Denn das ist schwerer als jemanden anderen zu vergeben.

My Neighbour Young KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt