Weihnachtsduft

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Der Schnee wurde durch Spuren gezeichnet, als er hindurch stapfte. Seine Hände konnte er dank der Kälte trotz Handschuhen kaum noch spüren, doch das störte ihn nicht wirklich. Auch seine Füße, die in warmen Winterstiefeln steckten fühlten sich taub und leblos an, doch er stapfte unermüdlich weiter. Wäre ein zufälliger Passant vorbeigelaufen, hätte er seine große Silhouette beobachten können, die ab und zu stehen blieb und sich umsah, nur um dann eiligen Schrittes weiter zu gehen, während er schwer atmete, was man in der kalten Winterluft gut sehen konnte.

Schon bald konnte er die warmen Lichter des kleinen Blockhauses, welche nicht mehr weit entfernt waren, ausmachen und sah den Rauch aus dem Schornstein emporsteigen.

Lächelnd lief er weiter durch den tiefen Schnee, den Tannenbaum ächzend hinter sich herziehend und dennoch genoss er die ganze Atmosphäre.

Vor dem gemütlichen Häuschen, welches ihn jedes Mal, wenn er es betrachtete, an das Lebkuchen Haus aus Hänsel und Gretel erinnerte, blieb er stehen und schob den großen Baum an die Hauswand.

Schnaufend trat er sich den Schnee von den Schuhen und betrat dann das gemütliche Heim, in welchem es schon herrlich nach Lebkuchen und Zimt duftete und er das Kaminfeuer bereits knistern hörte, welches er heute Morgen, bevor er aus dem Haus gegangen war, entfacht hatte.

Schnell streifte er sich die schwere Winterjacke ab und hing sie an die Tür während er in seine Pantoffeln schlüpfte.

„Ich weiß echt nicht, wie du bei der Kälte freiwillig raus in den Wald gehen kannst", hörte er die vertraute Stimme, die ihm sofort ein Lächeln aufs Gesicht zauberte und im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um seinen Hals und er bekam einen Wangenkuss aufgehaucht.

Die Augen seines Gegenübers suchend, in welchen er sich schon seit so vielen Jahren jedes Mal aufs Neue verlor, antwortete er: „Vielleicht um dir und mir das allerschönste Weihnachten zu bescheren das du je haben wirst."

Kurz musterte er den rosa farbenen Pullover seines Partners, bevor er diesen kurzer Hand im Brautstyle hoch hob und mit Leichtigkeit zu der Couch vor dem Kamin trug.

Lächelnd setzte er sich und der Andere kuschelte sich fast augenblicklich an die Brust des Größeren.

„Du bist viel zu gut für mich, Gukkie", murmelte der Jüngere und sah zu ihm hoch. Der Angesprochene schüttelte nur leise lachend den Kopf und kämmte mit seinen Fingern durch die weichen Haare seines Partners. „Das hat sich vor vierzehn Tagen, als wir hierhergefahren sind, aber noch ganz anders angehört." Erwiderte er nur und das kleine kuschelbedürftige Wesen auf seinem Schoß bekam rote Wangen. „Ich kann nichts dafür. Du weißt, wie sehr ich es hasse vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Wir haben kein Netz, keinen Fernseher, kein Internet. Das wir überhaupt Strom haben grenzt schon an ein Wunder", beschwerte er sich schmollend. Yongguk sah ihn gespielt empört an. „Hallo? Wir sind nicht ganz abgeschieden. Wir haben ein Radio", sagte er und lachte tief bei Himchans Gesichtsausdruck.

Um seinen Engel wieder fröhlich zu stimmen, legte er sanft und zärtlich seine Lippen auf die des Jüngeren und bewegte diese zaghaft. Der Schwarzhaarige erwiderte den Kuss augenblicklich und schloss genießend die Augen.

„Und außerdem hat es auch was Gutes, das hier draußen niemand ist", grinste er als sie sich kurz lösten. „Niemand außer mir kann in den Genuss kommen dein Stöhnen zu hören", vollendete er den Satz auf den fragenden Blick des Jüngeren welcher nur frech zurück grinste und sich mehr an ihn schmiegte. „Weißt du, was noch besser ist?", raunte er leise und Yongguk schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, sag es mir", bat er mit großen Augen und ließ seine Lippen Himchans Wangenknochen entlang wandern wobei er immer wieder zarte Küsse verteilte. „Das uns niemand beim Sex unterbrechen kann und wir so viel und so oft miteinander schlafen können bis wir tot umfallen", hauchte der Jüngere lächelnd und genoss das Brennen in seinem Bauch, welches Yongguk bei ihm durch seine Taten verursachte. Eben dieser lachte etwas und nickte dann. „Du hast absolut Recht. In der WG werden wir viel zu oft beim Liebe machen gestört", sagte er heiser und schlang seine Arme dann eng um Himchan um diesen noch näher zu ziehen. „Wollen wir es herausfordern, wie lange wir es durchhalten?", fragte er dann grinsend, seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von denen seines Partners entfernt, welcher allerdings frech grinste und den Kopf schüttelte. „Nein, du hast mir versprochen heute mit mir Plätzchen zu backen, weil ich doch keine Lebkuchen mag", sprach er wie ein kleines Kind und verschränkte die Arme vor der Brust.

Weihnachtsduft || Banghim OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt