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Schneller als erwartet, läutete die Klingel zum letzten Mal für heute.
Schüler sprangen auf und stürmten aus den Klassenräumen. Auch ich stand auf, packte meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg nach draußen. Kurz bevor ich den Schulhof mit samt der Schule für das Wochenende hinter mir lassen wollte, kam Jeongin angerannt.
Mit ihm auch die anderen, jedoch in einem langsameren Tempo. Der Jüngste hatte noch echt viel Energie.
„Changbin.", schnaufte er, „dieses Wochenende ist Kirmes in der Stadt.
Wollen wir alle zusammen hingehen?" Nachdem er ausgesprochen hatte fing er an zu grinsen.
„Klar warum nicht."
Ich war glücklich das die Jungs was mit mir machen wollten. So hatte ich außerdem nicht das ganze Wochenende Langeweile.
„Und kommt er mit?", fragte Seungmin, der mit den anderen inzwischen auch bei mir angekommen war.
„Ja.", antwortete Jeongin, drehte sich zu Seungmin um und grinste erneut.
„Um wie viel Uhr treffen wir uns?", löste Chan Seungmin ab.
„Wir könnten Changbin abholen, das wäre am leichtesten.", sagte Hyunjin nun, „wir wissen nur nicht wo du Wohnst."
„Ich weiß wo er wohnt.", antwortete Felix. Die anderen schauten ihn verwundert an. Ich half ihm und sagte schnell: „Okay, ihr könnt mir ja nochmal schreiben um wie viel Uhr."
„Machen wir, dann bis Morgen."
Chan lächelte und umarmte mich zum Abschied.
„Ja, bis morgen."
Wir liefen geradeaus, bis sich unsere Wege trennten. Meine Kopfhörer brauchten nicht lange, bis sie Platz in meinen Ohren fanden. Ich genoss die Musik, und so auch den Schulweg.
Ich schländerte den Bürgersteig entlang und betrachtete die Bäume, die an der Straße in Reihe und Glied standen. Der Himmel war blau und die Sonne schien. Die Kälte von heute morgen war angenehmer geworden, warm war es jedoch trotzdem nicht. Ein erneutes mal, überquerte ich die Straße, und kam schließlich an.

Den ganzen Mittag lang, verbrachte ich ein weiteres mal, mit Hausaufgaben. Momentan, übernahmen diese fast mein komplettes leben. Doch schließlich entschloss ich mich, noch etwas raus zu gehen. Etwas frische Luft konnte mir nicht schaden, die restlichen Hausaufgaben konnten auch noch einen weiteren Tag warten.
Also schnappte ich mir meine Jacke, zog mir Schuhe an und nahm mir mein Handy. Schnell verabschiedete ich mich noch bei meiner Oma und schloss die Haustür hinter mir. Ohne zu wissen wohin, lief ich in Richtung Bäume. Einfach da hin, wo etwas Natur war.
Die Sonne, die vorhin noch schön schien, schien sich nun hinter den Bäumen zu verziehen. Wolken kamen auf und langsam wurde es dunkler. Ich mochte die Natur. Immer dann, wenn ich im Wald war, musste ich nicht darüber nachdenken was wir Menschen ihr schon alles angetan hatten. Zumindestens meißtens nicht.

Ich wusste nicht, wie lange ich einfach nur gerade aus lief. Auf jeden Fall lange genug um umzukehren, bevor die Sonne ganz unterging.
Im Westen, verließ sie langsam meine Sichtweite. Dabei ließ sie den Himmel rosa erstrahlen. Bald schon würde man von ihr nichts mehr sehen und tausende von hellen Sternen würden in der Dunkelheit glänzen. Die Vorstellung allein brachte mich zum Lächeln. Ich liebte die Dunkelheit.
Und so, auch die Sterne die in ihr aufleuchteten.

Ich war wieder in der Zivilisation angekommen, als die Straßenlaternen anfingen zu leuchten. Von jetzt auf gleich wirkte der kleine Park an dem ich mich befand einladend und ich entschloss mich, mich noch etwas hinzusetzen. Nah an einem kleinen See gelegen, befand sich eine Bank, auf der ich dankend Platz nahm.
Seoul gefiel mir, sogar sehr.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken und blickte in die immer heller werdenden Sterne.
Fasziniert von dem schönen Anblick, bemerkte ich gar nicht, das ich nicht mehr alleine war.
„Was machst du denn noch hier?", hörte ich eine Tiefe Stimme zu mir sprechen. Es dauerte einen Moment, bis ich realisiert hatte wem diese gehörte. Schnell riss ich meinen Kopf hoch und blickte ein weiteres mal in Felix Augen. „Ähm ich hab einen Spaziergang gemacht.", antwortete ich deutlich überfordert mit der Situation.
Darauf eingestellt jemanden zu treffen hatte ich mich hier ganz sicher nicht. Erst recht nicht um diese Uhrzeit. „Kann ich mich setzen?", fragte er vorsichtig.
„Klar.", antwortete ich, „schließlich gehört die Bank ja nicht mir."
„Bist du öfters hier?", fragte ich ihn.
Ich drehte mich leicht zu ihm um und schaute ihn an. „Meißtens komme ich her wenn ich nachdenken möchte, und eine Auszeit vom lernen brauche." Nun drehte er auch seinen Kopf zu mir.
„Dann störe ich dich ja.", antwortete ich ihm.
„Nein. Gar nicht, ich habe gerne Gesellschaft." Er wirkte so nett. So als könnte er niemandem was zu leide tun.
„Erzähl mal, warum bis du eigentlich her gezogen?", fragte er neugierig.
Ich erzählte ihm meine Geschichte. Warum ich her gezogen war und letztendlich auch alles andere. Er machte den Eindruck als wäre er einer der wenigen Menschen, die nachfragten, weil es sie wirklich interessierte. Und nicht, weil es höflich war.
„Wow.", sagte er nachdem ich ausgeredet hatte, „hätte ich mal nur ein ansatzweise so Spannendes Leben gehabt."
„Ich weiß nicht was daran sonderlich spannend sein soll."
Ich musste schmunzeln. Mein Leben war nicht spannend, und es war auch noch nie spannend gewesen.
„Erzähl mal von dir.", fragte ich ihn neugierig, „was hast du schon so erlebt?"

.

Hmm~
Was hat Felix wohl
schon so erlebt?^^

// ѕσυℓмαтє // ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt