// ŧɧıřŧყ ŋıŋɛ //

567 37 10
                                    

*Changbin poV*

Langsam lief ich durch das unter mir Knisternde Unterholz. Das Laub war gefroren und die einzelnen Blätter, die von den Bäumen hingen, waren wunderschön. Die Erinnerung an diesen Ort ließ mich leicht Lächeln.
Hier hatten wir uns das erste mal so richtig unterhalten. Ob er sich noch daran erinnerte? Ich stapfte vorsichtig weiter und blieb am See stehen. Es war das erste mal, dass ich mich in die Nähe der Stadt getraut hatte, und dazu noch zu diesem Ort, der Felix mehr als bekannt war. Er hatte damals erzählt, dass er immer kam, wenn er einen klaren Kopf brauchte. Hoffentlich nicht heute. Ich schaute mich um und setzte mich dann auf die Bank am Rande des Sees. Leicht knirschte das morsche Holz unter mir. Ich lehnte mich zurück und atmete erleichtert durch. Irgendwie, aus unerklärlichen Gründen, fühlte ich mich genau hier, genau zu diesem Moment wohl. Auch wenn mir schon seid längerem kalt war und ich keinen beheizten Raum zum Wohnen hatte, fühlte ich mich gut. Und ich musste zugeben, im Wald war es für gewöhnlich nicht sonderlich warm. Schwer hatte ich es ebenfalls, an Geld zu kommen, jedoch waren die Bankangestellten nett, und ließen meine Kredietkarte sperren, woraufhin ich eine neue bekam. 
Ich genoss den Geruch des Waldes, und des Unterholzes, während es langsam dämmerte. Ich erschrak jedoch schlagartig, als es im Gebüsch raschelte. Schnell sprang ich auf und sah mich verwirrt um.

*Felix poV*

Langsam zog ich mich an, verließ den Dorm und machte mich auf den Weg zum Supermarkt. Sonderlich Lust, einkaufen zu gehen hatte ich nicht, dies hatte ich nie. Außerdem befürchtete ich, dass ich aussah als hätte ich zwei Monate lang nicht mehr geschlafen. Leider war an dieser Aussage auch etwas wahres.
Ich lief in Richtung Supermarkt, bis sich meine Beide plötzlich einen anderen Weg suchten. Sie trugen mich bis zum Rande der Stadt, bis ich mich im Wald wiederfand. Mir wurde schlagartig klar, wo ich hin wollte.
Zu unserem Ort. Am See hatten wir uns das erste mal so richtig unterhalten und ich hatte ihm meine Lebensgeschichte anvertraut, ohne das ich ihn richtig kannte. Mir wurde warm ums Herz, bei dem Gedanken an unsere Gemeinsame Zeit, doch ich hatte es versaut. Ich würde mich entschuldigen, gar alles tun, um ihn zu mir zurück zu holen.
Es war alles meine Schuld, und ohne ihn ergab ich nunmal einfach keinen Sinn. Seufzend stapfte ich weiter durch das Laub. Ich knickte leicht zur Seite, als ein Kleiner Baunstamm unter mir nachgab. Schmerzend kam ich auf und merkte wie mein Knöchel warm wurde.
,,Na toll.", fluchte ich leise vor mir her. Ignorant gegenüber meines Fußes, näherte ich mich dem See. Überrascht blieb ich stehen, als ich einen schwarzen Schatten erhaschte. Waren Changbin und ich nicht die einzigen, die diesen Ort kannten?
Ungläubig versuchte ich genauer zu erkennen, um wen es sich handelte. Dabei trat ich tollpatschig auf einen Ast, woraufhin die Perosn schockiert aufsrung und sich umschaute. Zitternd trat ich aus dem Unterholz und gab mich zu erkennen. Und zu meines vermutens, war es Changbin. Dieser schaute mich schockiert an. Er sah schlimmer aus, als ich mein aussehen vermuten würde. Ich hatte mir gedacht, dass er sich mittlerweile schon wieder auf Jeju aufhalten würde. Damit, dass er noch hier in Seoul war, hatte ich nicht gerechnet. Er atmete schwer und schien über sein Vorhaben nachzudenken. Vorsichtig trat ich einen Schritt nach vorne, woraufhin er einen zurück machte.
,,Changbin.", wollte ich sagen, jedoch bekam ich kaum etwas aus mir heraus. Ohne nach zu denken, fing ich an auf ihn zu zu gehen und aus gehen wurde schnell rennen, als er sich umdrehte um wegzulaufen. Ich war mir jedoch sicher, dieses eine mal, würde ich nicht aufgeben. Ich musste kämpfen. Schlagartig verlangsamte sich mein Tempo, als sich mein stechender Knöchel bemerkbar machte. Kurz humpelte ich, verschnellerte mich mit festem Boden unter den Füßen jedoch wieder. Ich konnte ihn nicht gehen lassen. Nicht noch einmal.
Ich nahm nach und nach Tempo auf und hatte das Gefühl ihn langsam einzuholen. Eine Träne rollte mir im Wind die Wange herunter. Der Schmerz, aus meinem Fuß und aus meinem Herz, war zusammen unerträglich. Meine Arme riss ich so weit mit wie es ging mit. So schnell, war ich ganz sicher noch nie gelaufen. Er bog schlagartig um die Ecke ab. Verwundert folgte ich ihm. Mein Herz blieb beinahe stehen, als ich bemerkte, worauf er zulief.
Die Brücke.

// ѕσυℓмαтє // ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt