Kapitel 23 - Gespräche und Eingeständnis

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Nach ein paar Tagen hatte ich Lucian immer noch nicht gesehen, meine Wut war abgeflaut aber ich war dennoch nicht bereit über alles genau nach zu denken und ich war auch nicht in der Lage. Ich war schlichtweg durcheinander und unfähig für irgendetwas, und Milo wusste auch nicht was er mit mir tun sollte. Aber wahrscheinlich war die einfachste Erklärung einfach das ich ein Feigling war und Angst hatte alles zu konfrontieren. Vorallem mich selber.

Schließlich erreichte mich ein Anruf das die Polizei tatsächlich meinen Wagen gefunden hatte und auf der Spur eines verdächtigen wären, was mich unglaublich erleichterte.
Die Wahrscheinlichkeit das alles wiedergefunden werden konnte, erhöhte sich dadurch umso mehr. Leider würde ich mein Auto aber noch nicht bekommen, bevor nicht alles überprüft war.
Das mit dem Geld war soweit geklärt und alle anderen wichtigen Papiere die ich im Geldbeutel hatte, waren ebenfalls schon neu beantragt.

Alina kam täglich vorbei und konnte auf Milo aufpassen während ich auf der Polizei Station war und alle wichtigen Sachen abklärte, so musste ich Milo nicht bei diesen Ewigkeits Angelegenheiten mit schleppen, wo er eh nichts tun konnte.
Ich lernte eine ältere Dame kennen der das selbe passiert war wie mir und nur zwei Straßen weiter wohnte, wir beide wurden ausgefragt bis zum Ende und mussten alles mögliche an Papier kram erledigen, es war gut zu wissen in dieser Sache nicht vollkommen alleine zu sein.

Ich und Milo nahmen uns eine ganze Woche frei von allem und außer Alina und ein paar Telefonaten trafen wir niemand anderes.
Selbst Simon kündigte an das er in den nächsten Ferien sofort wieder kommen würde.
Alina war unglaublich fürsorglich und sie wusste ganz genau das etwas zwischen mir und Lucian vorgefallen war, doch sie sagte nichts und dafür war ich ihr sehr dankbar.

Am Sonntag abend bekam ich schließlich einen Anruf von Isabella, an den ich sofort ranging:
"Hey," sagte sie behutsam. "Ich wollte auch nicht groß stören, aber ich mache mir dennoch Gedanken wie es euch so geht und musste zum Telefon greifen, sonst hätte mich nichts beruhigen können." lachte sie verlegen.
Ich musste lächeln. "Uns geht es gut danke!" sagte ich und erzählte ihr das die Polizei Fortschritte machte.

"Das ist ja wundervoll! Wie sieht es eigentlich mit Schule aus? Erik wollte unbedingt fragen ob Milo vielleicht mal wieder vorbeikommen möchte?" fragte sie freundlich.
"Ich weiß nicht, aber ich denke es wäre besser wieder in den Alltag zurück zu gehen, ich muss ja auch arbeiten." antwortete ich ehrlich.

"Hey, wie wäre es wenn ich euch abhole, wir zusammen Milo und Erik bei der Schule absetzten und ich dich dann zur Arbeit bringe?" schlug sie vor.
"Oh das wäre natürlich großartig, sonst hätte ich mir ein Taxi oder so geholt." das Angebot klang zu verlockend um es abzulehnen und außerdem sollte ich mich wirklich mal zusammen reisen.
"Also abgemacht? Ich komm morgen früh vorbei?" fragte sie nach.
"Abgemacht!" sagte ich.

Milo schien sich auf die Schule und Erik zu freuen, doch die Vorstellung wieder getrennt von mir zu sein gefiel ihm sehr viel weniger. Er war anhänglicher als sonst und auch wenn es mir leid tat das ich ihm sorgen bereitete, fand ich es auch irgendwie süß und amüsant.

"Ich und Isabella kommen dich und Erik auch ganz bestimmt pünktlich abholen, okay?" erklärte ich ihm als wir Montag morgen im Flur standen und ich ihm seinen Rucksack reichte.

"Aber ich muss heute nicht bei Erik bleiben, sonst wird er immer so eingebildet und sagt er wäre ja mein einziger Freund den ich habe." behauptete Milo und ich musste lachen.
"Das sagt er bestimmt nur, weil du sein einziger Freund bist." sagte ich betont.

"Genau das meine ich." meinte der kleine nur hochnäsig.

Ich schüttelte den Kopf. "Aber du magst ihn doch schon, oder? Du musst jetzt nicht wegen mir absagen, ihr habt euch ja schon länger nicht mehr gesehen." sagte ich behutsam.

Du bist meine Familie (Man×Man)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt