Kapitel 35 - Ich liebe dich

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Als sich die Uhr auf 9 Uhr Abends zu bewegte, wurde ich unruhig.
Ich hatte mit Milo bereits zu Abend gegessen und der kleine machte es sich vor dem Fernseher gemütlich, aber Lucian hatte sich nicht mehr gemeldet.
Ich hatte ihm vor zwei Stunden eine Nachricht geschrieben, doch keine Antwort darauf erhalten und ich wusste das er schon seit einer ganzen Weile arbeitsschluss hatte.
Als es halb 10 wurde ging Milo kluger weiße zu Bett und nachdem ich die Küche fertig gemacht hatte, schnappte ich mir mein Handy und rufte Lucian an.

"Hey." kam es zögernd von ihm. "Tut mir leid, ich bin immer noch bei Elias und habe deine Nachricht nicht gesehen und vergessen mich zu melden."

Als ich seine Entschuldigung hörte kam ich mir plötzlich schrecklich dumm vor.
"Oh... Eh nein nein, alles gut, ich wollte mich nur nochmal bedanken und gute Nacht wünschen." stotterte ich.
Es war ja nicht so als wäre er verpflichtet mir zu schreiben, wir waren ja nicht zusammen und meine sorgen waren völlig überflüssig gewesen. Ich hatte im Unterbewusstsein einfach erwartet das er sich nun öffters melden würde oder wir uns treffen, dabei hatten wir doch beschlossen es nicht zu schnell anzugehen. Das ganze mit Aaron war ja auch noch nicht vorbei und doch verließ ich mich schon komplett auf ihn als wären wir zusammen.

Lucian zögerte abermals: "Ich weiß das es schon spät ist und du morgen arbeiten musst, aber wäre es okay wenn ich nochmal vorbei komme? Oder ist das schlecht für Milo?"

Sofort klopfte mein Herz freudig.
"Nein gar nicht, du kannst gerne vorbeikommen!" sagte ich lächelnd.
"Okay, dann bis gleich?"
"Bis gleich!"

Ich sah durch das Fenster Lucians Wagen vor dem Haus parken und öfnete ihm die Tür.
Erst sahen wir uns unsicher an und ich konnte mir dieses Gefühl nicht erklären, aber dann gingen wir zeitgleich aufeinander zu und ich schlang fest meine Arme um ihn. Mir war gar nicht aufgefallen wie sehr ich ihn vermisst hatte, obwohl wir uns erst heute mittags zuletzt gesehen hatten.
Lucian nahm meine Hand und lächelte mir zu, dann gingen wir zusammen zum Sofa und setzten uns.

"Schieß los." rutschte es mir heraus daher ich schon geahnt hatte das er mir etwas sagen wollte.

"Ich treffe mich morgen noch einmal mit Aaron und höre mir an was er zu sagen hat. Also, ich gebe ihm eine Chance sich zu entschuldigen."

Ich nickte und fühlte mich augenblicklich unwohl. Ich war einfach zu schnell mit meinen Gefühlen gewesen, ich hatte doch versucht mir einzureden das ganze lockerer zu sehen!

"Hey," sagte Lucian sanft und drückte meine Hand. "Das hat nichts zu bedeuten. Ich muss das tun um endlich nicht mehr den Schmerz der Vergangenheit herum zu schleppen, ich möchte es verstehen was damals zwischen mir und Aaron passiert ist, wieso er das getan hat. Du und ich... Das ist mir unglaublich wichtig das weißt du -"

"Aber ich gebe dir nicht die Sicherheit die du brauchst, oder?" unterbrach ich ihn, dann riss ich mich zusammen und lächelte gezwungen."Ich möchte das du glücklich bist, ich habe dir ja gesagt das diese Freundschaft mir wichtig ist, also stehe ich dir zur Seite."

Lucian sah mich Überrumpelt und etwas verletzt an. "Nein, das meinte ich nicht." dann war er wieder still und suchte nach Worten während es sich in mir immer enger schnürte.

"Sorry, das war mir einfach so raus gerutscht." murmelte ich und fiel in betretendes schweigen.

"Manu das ist nicht was ich sagen wollte. Ich möchte das es zwischen uns funktioniert ohne das etwas zwischen uns steht, verstehst du? Ich möchte es hinter mich bringen. Aber... Was genau meintest du? Was soll das heißen du stehst mir bei? Wozu stehst du mir bei?"

"Es stimmt doch irgendwie... Du fühlst dich nicht sicher mit mir. Ich gebe dir nicht das was du brauchst..."

"Ich... Ich weiß einfach nicht genau was du möchtest. Wie weit du mit mir gehen möchtest." hauchte Lucian unsicher. "Wir haben darüber noch garnicht gesprochen, weil eben noch das mit Aaron im Weg stand und ich mich erst einmal in den Griff bekommen wollte."

Du bist meine Familie (Man×Man)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt