Kapitel 33 - Glücksgefühle

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Ein Anruf von Alina zwang mich die Umarmung zwischen mir und Lucian zu beenden.
"Hey," sagte ich in den Hörer und fügte schnell hinzu. "Er ist zuhause, er ist bei mir."

"Gott sei dank, ich hätte sonst Elias umgebracht." kam es erleichtert zurück. "Gehts euch gut?"

"Yep." gab ich zurück und musste lächeln weil Lucian mich skeptisch ansah, dann verabschiedete ich mich von Alina und suchte verlegen Augenkontakt zu ihm.
"Möchtest du heute Abend bei mir und Milo essen?" fragte ich.
Lucian zögerte, nickte aber dann.
Ich stand auf daher meine Beine sich wie abgestorben anfühlten und Lucian musste über meinen verzogenen Gesichtsausdruck lachen.

Wir Staubsaugten die Küche noch, dann sahen wir auf die Uhr und beschlossen Milo ab zu hohlen daher es bald schon 5h war.
Die Stimmung zwischen uns war gut, doch irgendwie zurück haltend. Immer wieder lächelte er mir zu und ich erwiderte es, wir redeten versucht locker und normal miteinander, doch trotzdem wirkte es so als würden wir wieder auf Abstand gehen und Berührungen vermeiden.
Vielleicht brauchten wir aber auch einfach Zeit das ganze zu verdauen und darüber nach zu denken. Ich mein, es war doch eigentlich erstmal gut das wir in dem ganzen durcheinander reden konnten und jetzt wieder normal miteinander umgehen konnten, das sollte erst einmal genügen.

Als wir bei Isabella ankamen sprang uns ein gut gelaunter Milo entgegen.
"Oh, hey Lucian!" rief er zur Begrüßung als er ins Auto stieg und Lucian grinste ihm zu.
"Na, was habt ihr heute gemacht?" fragte ich neugierig als ich den Wagen umdrehte und nun nach Hause fuhr.

"Isa hat uns geholfen einen Entwurf für das Baumhaus zu malen und uns Tipps gegeben wie wir es am besten machen können." erzählte Milo aufgeregt. "Du musst dann auch helfen Manu, außerdem brauchen wir das Holz noch. Und Farbe! Aber wahrscheinlich wäre jemand stärkeres besser. Würdest du uns auch helfen Lucian?"

Wir mussten lachen.

"Habt ihr vor eine ganze Burg in den Baum zu bauen?" fragte Lucian belustigt.

"Es soll zumindest zwei Türme haben! Und Isa hatte die Idee wir könnten eine Aussichtsturm auf dem anderen Baum bauen und ihn mit einer Brücke verbinden!"

"Das hört sich nach Arbeit an." bemerkte ich und Milo sah mich streng an.
"Siehst du, ich wusste das du das sagen würdest. Warum bist du immer so faul Manu? Gut das ich Lucian auch gefragt habe."

Ich stieß einen empörten laut aus und Lucian lachte. Ich hielt mich zurück etwas freches zu erwidern und war einfach nur froh ihn lachen zu hören.

Zuhause angekommen verfielen wir erstmal in eine Diskussion was wir kochen sollten. Milo beschwerte sich haushoch das er bestimmt nie wieder Reis anrühren würde und Schluss endlich waren wir uns einig und entschieden uns dafür Bratkartoffeln zu machen.
Am Ende war es Lucian der für uns kochte.

Gemeinsam saßen wir an dem Tisch und Milo erzählte uns bis in jedes Detail von dem Baumhaus und was er und Erik sich vorstellten.

"Das hört sich so an als wolltet ihr den ganzen Garten von Isabella verunstalten!" bemerkte ich irgendwann als auch noch die Idee von einem Pool kam und einer rutsche vom Baumhaus hinein ins Wasser.

"Sie ist damit einverstanden." behauptete Milo und ich dachte mir nur das ich vorsichtshalber Isabella darauf noch ansprechen musste.

Lucian unterstütze Milos Ideen und erzählte von seinem Baumhaus das er damals mit seiner Cousine im Wald aufgebaut hatte. Daher das Projekt von Milo und Erik sich riesig anhörte, würde es ganz schön viel Zeit beanspruchen, aber Lucian war nun ebenfalls Feuer und Flamme und bot an das Milo mal mit auf den Schrottplatz kommen sollte und sich Sachen aussuchen könnte die für das Baumhaus praktisch wären.
Nachdem er das gesagt hatte war Milo ihm komplett verfallen und ich schnell vergessen.

Ich beobachtete die beiden wie sie aufgeregt über weitere Ideen sprachen und wie cool es doch wäre das Metall Gehäuse eines alten Autos in die Bäume einzubauen damit es so aus sah als hätten sie ein fliegendes Auto.
In solchen Momenten kam das Kind in Lucian zum Vorschein und er war nicht mehr zu stoppen. Er grinste breit so das man seine Grübchen perfekt betrachten konnte, seine Augen leuchteten und er erklärte Milo was alles möglich wäre und wo es kompliziert werden könnte.
Ich hätte ihm stundenlang dabei zuhören können und es erwärmte mein Herz, wie er so bei uns am Tisch saß und mit Milo über sein Traumhaus sprach.

Es versetzte mich in die Zeit zurück wo ich mit Sophie, meine Schwester und Dominik besuchen gegangen war und wir zusammen Milos träumen zugehört hatten. Wir hatten uns, so wie jetzt, am Tisch gemütlich gemacht und über alles mögliche und verrückten Ideen gesprochen, dabei gelacht und keine grenzen gesehen.
Der kleine strahlte gerade eine solche Freude aus das ich von Glücksgefühlen eingenommen wurde und nicht aufhören konnte zu lächeln, dankbar dafür das er wieder so war wie früher.
Lucian war mehr als ein Freund, er war wie Familie und konnte uns beide bestens aufmuntern.

Nach dem essen ging Milo ziemlich bald ins Bett und ich und Lucian räumten die Küche auf.
"Danke für die Einladung." sagte er als er den Topf zurück in den Schrank geräumt hatte.

"Danke fürs Kochen und das du hier bist." gab ich mit einem lächeln zurück und schaltete die Spülmaschine an.

Wir saßen uns gemeinsam auf das Sofa ins Wohnzimmer nachdem wir fertig waren und Lucian hatte es gewagt vorsichtig meine Hand in seine zu nehmen, was mich umso mehr glücklich machte. Ich hatte das Gefühl dieser Tag konnte für mich nicht noch besser werden. Ich verstand nun endlich meine Gefühle, Lucian war hier bei mir und Milo war ebenfalls glücklich und zufrieden im Bett.

"Ich möchte mich nochmal für den Tag als ich so betrunken zuhause war und dich angefallen haben, entschuldigen." sagte Lucian. "Meine Reaktion am nächsten morgen war wirklich unfassbar dämlich und unhöflich. Es muss dir unglaublich viel Mut gekostet haben das zu sagen."

"Ist okay." sagte ich. "Ich war kein Stück besser und habe nir viel zu viele Gedanken gemacht. Du hattest in vielen Dingen recht und es tut mir leid das ich dich so ausgenutzt habe."

Er schüttelte den Kopf und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken:
"Ich hätte dir nur mehr Zeit geben müssen und wir hätten unsere Freundschaft nicht vernachlässigen dürfen. Ich hatte einfach Angst wieder zurück gewiesen zu werden und war blind vor Gefühlen. Vielleicht hatte ich wirklich einfach Angst wieder aus genutzt zu werden, dabei hattest du keine Ahnung von all dem."

Ich schluckte schwer. "Lucian, ich hatte Angst dich zu verlieren, aber ich habe mir ständig eingeredet das ich auf Milo acht geben muss und ich muss das immer noch. Er ist alles was ich noch habe, aber du... Du hast das alles geändert. Ich brauche dich und ich möchte diese Freundschaft niemals verlieren. Aber du musst trotzdem wissen das ich dich liebe. Es ist das erste mal das ich solche Gefühle für einen Mann hege, also..."

"Hey, mach dir nicht so viele Gedanken okay?" unterbrach mich Lucian sanft und fuhr mir durch das Haar, bis nach hinten durch und berührte meinen Nacken. "Ich mein, ich hab gut reden, in zu viele Gedanken machen bin ich wohl ein Meister," er lachte verlegen. "Aber du brauchst dir keine sorgen machen, ich verstehe das vollkommen."

Ich musste lächeln, dann rutschte ich näher zu ihm und versteckte meinen Kopf an seiner Hals beuge.

"Und hey," wollte er hinzu fügen und kraulte weiterhin meinen Nacken. "Du bist unglaublich... und ich liebe dich auch."
Nun über kam mich dieses unkontrollierte grinsen das man nicht verstecken konnte wenn die Person die man liebte die Gefühle erwiderte. Ich fühlte mich wie in eine andere Welt versetzt, kribbelnde Bauch Gefühle, schwirrender Kopf, heißes Blut das durch den Körper gepumpt wurde und ein Dauer lächeln im Gesicht.

Lucian schob seine Hand unter mein Kinn und hob es an, sah mir in die Augen und brachte mein Gesicht nur noch mehr zum glühen.
Langsam beugte er sich vor.
Etwas zögerlich und doch sanft legte er seine Lippen auf meine und sofort startete eine wilde Achterbahnfahrt in mir.
Ich hätte wirklich niemals gedacht das ich einmal solche Gefühle für das selbe Geschlecht haben könnte aber hier war ich, auf dem Sofa und dieser eine Kuss genügte mir nicht. Liebe war einfach unglaublich.
Ich kam ihm entgegen und erwiderte diesmal fester, wollte den ganzen Druck seiner Lippen spüren und ich konnte fühlen das er das selbe wollte.

Plötzlich wurden wir jedoch von seinem Handy unterbrochen und ich zog mich rasch zurück.
Das Display zeigte den Namen von Aaron an, als Lucian sein Handy aus der Hosentasche fischte und dahin war meine Freude.
Achja, da war ja noch etwas.

Du bist meine Familie (Man×Man)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt