Kapitel 2

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Das Kanonenboot landete. Die Türen auf beiden Seiten öffneten sich. Seven sprang als erste raus und prüfte seinen Blaster. Dann ging er diszipliniert und schnell auf die von ihm aus linke Seite. Über das Comlink, welches an seinem rechten Arm angebracht war, kommunizierte er mit den anderen Leutnants. Die Klone aus dem Kanonenboot Nummer vier folgten ihrem Leutnant schnell. Blanc war einer der Letzten.

Die Sonne schien und es war ruhig. Das Gras war saftig grün und am Horizont standen ein paar Bäumchen.
Seven hob die Hand, um allen zu signalisieren, dass sie stoppen sollten. Er wartete kurz. Dann trafen die Klonkrieger aus dem Kanonenboot Nummer drei ein. Seven begrüßte den anderen Leutnant kurz, dann konzentrierten sich alle auf die bevorstehende Mission. Seven vereinbarte mit den anderen Leutnants, dass die linke Seite den Angriff starten sollte und die rechte in das Dörfchen schleichen sollte, um die Drahtzieher festzunehmen. Seven und der andere Leutnant gingen voran.

Schließlich war das Dorf zu sehen. Relativ viele Gebäude aus Lehm und Stroh gebaut standen Reihe an Reihe. Seven hob seinen Blaster.

Der erste Schuss durchschlug die Stille der Graslandschaft. Seven hatte zwar in die Luft geschossen, dennoch aber die Aufmerksamkeit der Banditen auf sich gezogen. Mehrere leicht gerüstete Banditen kamen mit langen Blaster-Gewehren aus den Hütten und visierten Seven an. Dieser sah sich kurz um. „Jetzt!“, rief er. „Feuer!“ Der zweite Leutnant war der erste, der auf den Beinen war und schoss. Sofort standen alle restlichen Klone auf und schossen. Doch die Banditen waren nicht dumm, sie warfen sich auf den Boden um nicht getroffen zu werden. Die Klonkrieger verloren sie aus den Augen. Seven winkte ab. „Egal.“, sagte er. „Schießt weiter. Wir rücken vor!“ Nach und nach rückten sie vor, während die beiden Leutnants die anderen kontaktierten. Diese hatten ihre Schüsse bereits vernommen und waren nun auf dem Weg in das Dorf. Seven brach die Übertragung ab, da weitere Banditen die Hütten verließen und auf die Klone feuerten. Jock stand neben Blanc und wurde fast getroffen. Die Blaster-Schüsse jagten an ihnen vorbei wie Blitze. Der Schusswechsel war aber noch lange nicht vorbei, als die Banditen ausgeschaltet waren, denn mehr und mehr verließen die Hütten um die Klone unter Beschuss zu nehmen.

Leider hatte Seven völlig ausgeblendet, dass im Gras versteckt immer noch die ersten Banditen lagen. Diese sprangen nun hoch und setzten die vorgerückten Klone unter Druck. Mehrere sprangen Klone mit Messern an. Seven war einer von ihnen. Er und der Bandit fielen zu Boden. Ein wilder Kampf entbrannte. Während Seven versuchte, nicht erstochen zu werden, und gleichzeitig den Banditen zu entwaffnen, sprangen noch ein paar Banditen hoch. Völlig überrascht und überrumpelt sah sich Blanc einem wütenden Banditen gegenüber, der nicht nur ein Messer, sondern auch einen kleinen Blaster besaß. Blanc wurde zu Boden gerissen und der Bandit stach blind drauflos. Blancs Rüstung hielt am rechten Arm nicht stand und splitterte. Der Bandit rammte ihm das Messer in den Arm. Blanc schrie auf. Ein zuckender Schmerz jagte seinen Arm entlang. Der Bandit stach ein zweites Mal zu. Blanc schrie erneut auf. Sein Blaster lag zu weit neben ihm, als dass er ihn erreichen könnte. Blanc zog seinen Arm mit aller Kraft weg und schlug den Banditen zwei, drei Mal. Dieser rollte ein Stück weg, fing sich aber wieder. Blanc kroch mit aller Kraft zu seinem Blaster und erreichte ihn mit letzter Kraft. Doch der Bandit war schon weiter. Er befand sich bereits bei Blanc und zielte mit seinem Blaster auf dessen Kopf.

Der Schuss ertönte. Blanc fiel zu Boden. Benommen fühlte er Blut auf seinem Kopf. Er blinzelte. Dann öffnete er die Augen. Der Bandit lag blutend und anscheinend tot auf ihm. Blanc rollte sich zur Seite und stand mühevoll auf. Vor ihm stand Seven, ebenfalls blutverschmiert. Sein Blaster zeigte noch immer in die Richtung, in der sich der Kopf des Banditen bis vor kurzem noch befand.

Lange Zeit sich zu bedanken hatte Blanc aber nicht. Immer mehr Banditen strömten aus den Häusern. Wenigstens war die rechte Seite am Dorf angekommen und attackierte die Banditen nun. Mit dabei war der Jedi Toowan. Er ging so leichthändig mit seiner blauen Lichtklinge um, dass es fast schon Spaß machte, ihm dabei zuzusehen.

Ein letztes Mal rappelten sich die Klone der linken Seite auf und drängten die Banditen zurück in ihr Dorf. Blanc war dabei und schoss, was sein Blaster hergab. Allmählich ließen die Kräfte der Banditen nach und eine Rauchbombe half den Klonen und dem Jedi, noch näher an die Banditen heran zu kommen. Nach und nach wurden alle überlebenden Banditen festgenommen und mit den Kanonenbooten in Gefängniszellen des Kreutzers transportiert.

Zurück im Kreutzer wurde Blanc's Wunde am Arm behandelt. Ein Medi-Droide säuberte die Wunde und verband sie. „Sie sollten den Arm schonen.“, sagte er mechanisch und widmete sich einem anderen verletzten Klonkrieger. Blanc lehnte sich zurück. Er dachte nach. Zwei Klone hatten das Gefecht nicht überlebt, mehr als die Hälfte war verwundet, drei schon sogar schwer. War es das wert? Sie hatten fünf Banditen festgenommen, dafür aber Verluste zu melden. „Hey.“, erklang eine Stimme neben Blanc. Dieser blickte nach rechts. Dort lag Seven. Seine Rüstung hatte er nicht mehr an, dafür waren sein Kopf und seine Hüfte in Verbände eingewickelt.

Seven sah Blanc eindringlich in die Augen. „Ich weiß dass du dir Gedanken machst. Ob sich das gelohnt hat, oder nicht. Jeder Klon fragt sich das nach dem ersten Gefecht. Aber ich kann dir eines sagen: Egal wie verletzt du bist, deine Aufgabe ist es, zu kämpfen. Und es gibt nichts Schöneres, ein tagelanges Gefecht endlich als Sieger beendet zu haben.“ Blanc nickte langsam. Seven fuhr fort. „Weißt du, ich will einmal Captain werden. Die Beförderung zum Leutnant hab ich geschafft, aber Captain zu sein ist mein größtes Ziel. Ich war auch mal ein ganz normaler Klon wie du. Kein Quartettleiter oder so. Jeder Klon fängt klein an, aber du kannst befördert werden. Schritt für Schritt geht's nach oben.“ Seven hatte nun Blanc's volle Aufmerksamkeit. „Mein Idol ist Captain Tannon. Er hat alleine siebzig Droiden besiegt und ist immer weiter aufgestiegen. Aktuell befindet er sich auf Cargo, zusammen mit Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi.“ Seven lehnte sich zurück. „Hast du ein Idol?“ Blanc musste nicht lange überlegen. „Captain Rex.“ Seven lächelte kurz. „Oh ja. Ein großartiger Kämpfer. Ein Klon, der seine Ehre nie verlor und wohl auch nie verlieren wird.“ Blanc nickte. Als er etwas sagen wollte, sah er dass Seven die Augen schloss und leise anfing, zu schnarchen.

Clones- Band 1 )#Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt