Taehyung
"Was machst du?!" Hörte ich Jungkook aufgebracht hinter mir schreien.Augenblicklich drehte ich mich wie auf Kommando in die Richtung,woher seine Stimme kam. Bislang hatte er nichts gesagt, weshalb ich dachte, dass ich mich wenigtens nützlich machen sollte. Doch nun hatte ich umso mehr Angst Ärger zu bekommen. Aufgrund dessen hielt ich in meiner Bewegung inne und ließ das Glasstück los, sodass es mit einem lauten Klirren auf dem Boden aufkam.
Jungkook sah mich währenddessen all die Zeit mit einem teils wütenden aber auch gekränkten Blick an. Mir wurde bewusst, dass ich wieder etwas falsch gemacht hatte. Außerdem machte ich mir Sorgen deshalb wieder bestraft zu werden.
Jungkook stand nämlich mit geballten Fäusten vor mir und sah mich fordernd an.
"I-ich wollte die Scherben wegräumen..." nuschelte ich eingeschüchtert. Fast schon so leise ,dass nicht mal ich selbst mich hören könnte. Ich befürchtete geschlagen zu werden, wenn das so weiter ging. Zumindest vermittelte mir Jungkooks Adern an seinem Hals die Nachricht.Allerdings fing er dann an zu seufzen, wodurch die zornige Mimik verschwand.
" Lass es einfach. Das mit der Vase ist nicht schlimm, aber wenn du jetzt einfach so versuchst die Splitter aufzuräumen, wirst du dich verletzten." Erklärte er mit der Hand vor Stirn. " Also fass am besten gar nichts an und geh zum Waschbecken." Kommandierte er, während ich schweigend seine Befehle ausführte. Jungkook wirkte gereizt, aber dennoch verhielt er sich für seine Verhältnisse überraschend freundlich.War er denn gar nicht mehr wegen der Vase wütend? War ihm die Unordnung egal? Und wieso lag ihm überhaupt etwas an meiner Verfassung.
Zögernd begab ich mich zu dem weiß glänzenden Becken, wo ich dann meine blutende Hand hin hielt. Bislang hatte ich den Schmerz nicht registriert. Doch jetzt wo ich wusste, dass ich verletzt war, konzentrierte ich mich nur noch auf den Schnitt. Immerhin sah er tief und gefährlich aus. Besonders weil andauernd Blut herauskam. Folglich schüttelte ich also Wasser vom Hahn darauf.
Auf einmal hörte ich dann ein Geräusch hinter mir. Jungkook fing an zu schmunzeln und lachte sogar ein wenig, als seine Augen auf meine trafen. Ich verstand den Anlass zwar nicht so recht, doch innerlich war ich froh darüber, dass er nicht mehr verärgert war. Also freute ich mich mit.
"Gott ,du bist so ungeschickt, dass du es wirklich egal wo schaffst dich immer zu verletzen." Meinte der Schwarzhaarige bloß grinsend und kam einige Schritte auf mich zu. Sein Lächeln jedoch verschwand nicht,was sogleich auch mich zu Frieden ausatmen ließ. Seine Hasenzähne waren mal wieder zu sehen, wodurch sie seine Präsenz harmloser erschienen ließen.
" Im Kampf denke ich nicht, dass du damit weit kommen würdest." Erwähnte er neben bei am Rande.Als er dann direkt neben mir stand, musterte ich seine roten Lippen, die zu einem Lächeln geformt waren. Unweigerlich musste ich dabei wieder an unseren Kuss denken. Allein der Gedanke, dass ich genau diese Lippen selbst berührt hatte, ließ mich verlegen werden. Meine Wangen füllten sich mit Hitze und ich musste nervös anfangen auf meiner Lippe zu knabbern.
Seine Anwesenheit machte mich ein Stück weit verrückt. Gar sogar komisch handeln.
" Sorry...das ist wirklich nicht meine Absicht..." entschuldigte ich mich wieder. Ich wusste sonst nicht, was ich sagen sollte." Ich sagte doch, dass es okay ist, aber lass den Rest ruhig meine Sache sein." Meinte er bloß und ohne viele Worte drehte er dann den Wasserhahn auf, ertastete mit beiden Händen den Schnitt auf meiner Hand und lenkte sie langsam in Richtung Wasserhahn.
Direkt dort,wo der Wasserstrahl hinunter lief, hielt er vorsichtig meine Hand darunter, sodass folglich das Blut vom lauwarmen Wasser weg gespült wurde.Durch seine plötzliche Berührung wurde mir umso heißer. Mir fiel die Luft zum Reden und ich ließ ihn einfach stumm seine Handlungen machen. Währenddessen öffnete er auch schon der Schrank neben dem Becken. Daraus holte er geschickt mit seinen Fingern Watte und Desinfiktionsmittel heraus. Das flüssige Zeug kippte er dann in den weichen Stoff.
"Halt dich an mir fest." Sagte er noch kurz, wodurch ich sofort reflexartig mit der freien Hand nach seinem Ärmel griff. Kurz darauf ohne Vorwarnung nahm Jungkook das Wattepad eingetunkt in Desenfikitonsmittel und kippte das brennende Zeug schon auf die Wunde. Mit zusammen gebissenen Zähnen zog ich daraufhin scharf die Luft ein. Meine Finger hingegen krallten sich in Jungkooks Ärmel. Das Zeug auf der Haut brandte nämlich und brachte mich beinahe zum Schreien hätte Jungkook nicht rechtzeitig meine Hand in seine Hände gedrückt. Denn er umschloss fest die Wunde und hielt mich an den Fingern fest. Dadurch schaffte ich es gerade noch alles zu unterdrücken, ehe ich wieder runter kam.
" Dass du es aber auch jedes Mal hinkriegst dich dermaßen schmerzvoll zu verletzten, tchz." Spottete er mir von der Seite zu, da ich meine Augen zusammen gekniffen hatte, um nicht hin schauen zu müssen.
Lieber konzentrierte ich mich nämlich darauf, dass Jungkook fest meine Hand umschlungen hatte und auf mich einredete.
Danach fing er auch schon an das Wasser abzuschalten und ein Verband über den Schnitt zu legen.Allein wie er geschmeidig immer wieder das ein und selbe Band um meinen Arm schnürrte,ließ mir eine leichte Gänsehaut über den Rücken laufen.Ich fühlte mich wieder geborgen und sicher bei ihm.Selbst wenn seine Finger auch nur für eine Sekunde,die meinen strichen, kribbelte die Stelle.
Ruhig hielt ich still bis er fertig mit dem Umlegen des Verbandes war und den Rest der Box zusammen mit dem übrig gebliebenen Sachen verstaute." D-danke." Schmunzelte ich, als er soeben den Stoff anlegte. Schon wieder hatte er mich nämlich gründlich verarztet. Ich musste Lächeln, als ich den angelegten Verband meiner Hand anschaute.
"Geh du einfach schonmal ins Wohnzimmer. Ich komm noch nach." Meinte er gewiss.
"Ist es wirklich okay?I-ich kann dir auch helfen." Warf ich ein und wollte gerade einen Schritt auf ihn zu machen, jedoch lehnte er mich ab." Nein, du musst dich ausruhen. Immerhin hast du genug gemacht. Geh zum Sofa und leg dich jetzt hin." Forderte er eindringlich.
Ich schaute ihn daraufhin unsicher an. Wieso war jetzt nur so nett? Was war geschehen?Ohne ihm weiter zu widersprechen lief ich in den Flur hinein. Dort überquerte ich die vielen Stufen der Treppe bis hinein ins Wohnzimmer. Da angekommen ließ ich meinen schlappen Körper anschließend auf das Sofa plumpsen, ehe ich mir besorgt an den Kopf fasste. Meine Körpertemperatur war normal und auch sonst schien alles so wie üblich zu sein. Nur mein hoher Puls bereitete mir noch Sorgen.
Generell wurde mir schon das Ganze mit den zahlreichen Ereignissen zu viel und ich fühlte mich teilweise überfordet. Ich wusste nicht mal wie es weitergehen sollte mit meinem Leben.Was sollte ich nur tun? Jimin hatte mich schließlich jahrelang wegen der Mafia belogen und die Szene mit Hoseok konnte ich sicherlich nicht einfach so vergessen und für immer bei Jungkook bleiben, wäre erst recht keine gute Lösung. Zu mal da ich nicht zu vergessen lediglich seine Geisel und ihm nicht mehr als eine Last war. Andererseits weil er ein Mafiaboss war.
Mit kalten Finger fuhr ich über das schwarze Leder des Sofas. Die Sitze waren teilweise sehr ausgeprägt und bequem. Darüber hinaus waren sie perfekt nebeneinander aufgestellt und baten eine wunderbare Sicht auf Jungkooks große Ausichtsfenster,welche zusammen mit dem Balkon nach draußen führten. Mir war zu dem noch erst jetzt so richtig aufgefallen,dass Jungkook überhaupt einen Balkon besaß, da er meiste Zeit immer die grauen Vorgänge davor gezogen hatte. Doch diesmal war es anders. Durch die großen durchsichtigen Scheiben des Wohnzimmers prägte ein riesiger Balkon, der die direkte Aussicht auf eine überheblich wunderschöne Landschaft zeigte.
Mit Funkeln in den Augen starrte ich vernarrt auf die wunderbare Natur,die sich mir vor Augen zu bieten gab. Ich sah genauer nach draußen und was ich da entdeckte, ließ mich erstarren. Meine Bewegungen stoppten zeitgleich mit meinem Atem und ich sah regungslos durch die gigantischen Fensterscheiben. Augenblicklich riss ich mich vom Sofa weg und rannte bis an das Glas der Türe. Meine Hände weilten auf dem Material,während ich mein Gesicht gegen die kalte Scheibe presste, um mehr zu sehen.
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Nighty Night ihr süßen ♡
Felou
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you got me so deep✔ ° taekook
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Taehyung, ein unschuldiger Junge, dessen Leben mit einem mal auf den Kopf gestellt wird, als er vom bekanntesten Mafiaboss Jeon Jungkook entführt wurde. Denn ab diesen Zeitpunkt, wusste er noch nicht wie viele Menschen tatsächlich i...