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Der Unfall und die Liebe II.

Ich machte mich auf den Weg in die Küche, wo meine wunderschöne kleine Tochter bereits auf mich wartete. ,,Wo ist Mami?" Ich nahm sie auf meinen Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Mami musste was erledigen. Sie kommt sicher bald zurück." Ich konnte verstehen, dass Ley ihr nichts sagen wollte. Sie ist noch zu klein um es genau zu verstehen und trotzdem würde es ihr kleines Herz brechen und das wollten wir beide nicht.

,,Mami wollte Kekse backen mit mir. Können wir zwei Kekse machen?" Ich nickte als Bestätigung und setzte sie dann zurück auf einen Stuhl. Die Zutaten lagen schon bereit und mussten nur noch vermischt werden. Los geht's.

Leyla Pov.

So schnell ich konnte fuhr ich zum Krankenhaus. Mir war egal ob ich angehalten oder geblitzt werde, ich musste zu meinem Vater. Ich musste wissen wie es ihm ging. 

Nach etwa 10 Minuten raserei war ich endlich im Krankenhaus angekommen. Am Empfang fragte ich nach auf welchem Zimmer er liegen würde. ,,Intensivstation Zimmer 2a Etage 3." Ich bedankte mich kurz und sprintete dann Richtung Fahrstuhl. Ein paar Ärzte forderten mich auf nicht so zu rennen, da dies noch immer ein krankenhaus gewesen ist, doch das war mir alles egal.

Endlich war ich am Zimmer meines Vaters angekommen. Ich atmete noch einmal tief durch und betrat dann das Zimmer. Was ich sah verschlug mir die Sprache. Überall waren Lebenserhaltene Geräte an die mein Vater angeschlossen war. Ob es ein Sauerstoffgerät war oder ein Tropf, es war einfach schlimm gewesen. Erneut stießen mir die Tränen in die Augen.

,,Papa? Papa bitte... Bitte komm zurück...Ich brauch dich hier..." schluchzend nahm ich seine Hand und strich vorsichtig drüber. ,,Ti am Papa..." Ich gab ihm einen Kuss auf die Hand, und schloss meine Augen. Dann ertönte das Geräusch, welches ich nicht hören wollte. Die Linien auf dem Monitor wurden grade. Und erst jetzt wurde mir klar, mein Vater war verstorben. Mit leeren Augen verließ ich das Krankenzimmer und begab mich zurück in mein Auto.

Wesentlich langsamer als auf dem Hinweg fuhr ich zurück zu meinem Haus. Alles fühlte sich so unglaublich leer und Sinnlos an. Ich hatte meine Eltern verloren. Sie waren nicht mehr hier. Eine Träne kullerte meine Wange runter. Zu Hause angekommen, war es meines Erachtens ziemlich ruhig. Normalerweise, wenn Sophia und Carlo was zusammen machten war es immer laut gewesen. Diesmal nicht. Ich hatte nicht die Kraft meinen Schlüssel rauszuholen, weswegen ich einfach an der Tür klingelte. Keine Sekunde später machte mir Carlo auch schon die Tür auf.

Ich schaute ihn einfach nur an. Er wusste was passiert war, weswegen er mich einfach nur in eine Umarmung zog. Und wieder einmal liefen mir an diesem Tag heiße Tränen die Wangen hinunter. ,,K-Kannst du heute Nacht hier schlafen? A-A-Also wenn es nicht zu viel verlangt ist..." Kurz ließ er mich los um mir in die Augen zu schauen. ,,Wenn du das willst, natürlich. Ich schlafe einfach auf der Couch." ,,Nein...Bitte schlaf bei mir Carlo...Ich...Ich will jetzt wirklich nicht alleine sein..."

Carlo Pov.

Überrascht schaute ich sie an. Ich wusste nicht ob es die Trauer war, die dies in ihr auslöste, oder ob es wirklich ihre Entscheidung war. Ohne weiteres stimmt ich dem zu. Gemeinsam gingen wir in ihr Schlafzimmer. Es ist sehr klein, aber dafür echt bequem eingerichtet.

Gemeinsam quetschten wir uns in ihr kleines 140×200cm Bett. Einer in die linke Richtung gedreht und der andere in die Rechte. Ich war kurz vor dem einschlafen, da wurde ich auch wieder von Leys schlurchzen geweckt.

Vorsichtig drehte ich mich zu ihr und nahm sie so gut es ging zu mir in den Arm. ,,Heyy...Pscht...Ich bin hier. Ich pass auf dich auf." Ich legte mich auf den Rücken und sie legte ihren Kopf an meine Schulter. Immer und immer wieder streichelte ich ihr den Rücken bis sie eingeschlafen war. Für eine Nacht war es wieder wie früher gewesen.