Kapitel 20

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An dieser Stelle ein herzlichss Dankeschön für über EINTAUSEND Reads! Einmal Gruppenkuscheln! Und jetzt: Viel Spaß mit dem Kapitel!!!

Alex' POV

Nachdem ich Serkan sturzbesoffen zu hause abgeliefert hatte, machte ich mich auf den Heimweg. Dabei musste ich die ganze Zeit an Serkans und meine Zukunft denken. Wie würden unsere Eltern es aufnehmen, dass wir schwul und zusammen waren. Vor allem, weil ich inner hunertporzent hetero war und meine Eltern sich wohl schon auf erste Enkelkinder vorbereitet hatten.

"Sie werden damit leben müssen", sagte ich laut zu mir selbst und fing mir einen irritierten Blick von einer älteren Dame ein, die gerade an mir vorbei ging. Ich lächelte bloß frendlich zurück und sie ging kopfschüttelnd davon.

Trotzdem erfasste mich die Angst. Ich wurde immer geliebt, wir waren nicht besonders wohlhabend, konnten uns kaum was leisten, aber an Liebe hatten wir genug in unserer Familie. Würden sie es trotzdem akzeptieren? Ich weiß es nicht, ich hoffe es.

Langsam schritt ich durch die Dunkelheit, bis ich vor unserem kleinen Haus stand. Ich starrte auf das Fenster des Wohnzimmers, wo es flackerte, anscheinend sahen meine Eltern gerade fern, mit unserer alten Flimmerkiste.

Einmal tief eingeatmet und schon drückte ich auf die Klinke. Leise stieß ich die Tür auf und schlich ins Innere. Dennoch hatte meine Mutter mich gehört.

"Hallo Süßer! Na, wo hast du dich jetzt wieder rumgetrieben?", fragte sie und kam auf mich zu, um mich in eine feste Umarmung zu schließen. Ich genoss es und legte meine Arme um sie.

"Mama, können wir reden?"

"Natürlich, du weißt doch, dass du uns alles sagen kannst." Nun klang sie ein klein wenig besorgt. "Was gibt es denn?"

"Nichts Schlimmes, aber ich glaube ich habe mich richtig verliebt.", flüsterte ich zähneknirschend.

"Aber das ist ja großartig! Wie heißt sie, geht sie in deine Klasse?"

"Nun ja, jein."

"Jein?"

"Ja und nein halt."

"Das verstehe ich jetzt nicht."

"Die Person geht neu in unsere Klasse seit diesem Schuljahr."

"Du hast mir gar nichts von einer Neuen erzählt!", meinte meine Mutter.

"Naja, weil wir ja auch keine Neue haben."

"Was redest du denn für einem Quatsch? Bist du betrunken? Eben meintest du doch noch..."

"Ja, diese Person ist ein er."

"Achso, verstehe. Und wer ist jetzt deine große Liebe?"

"Nun ja, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll..."

"Sag mir einfach ihren Namen, das ist doch nicht schwer."

"Er heißt Serkan!", nuschele ich.

"Wie bitte? Silke? Ihr habt doch gar keine Silke in der Klasse."

"ER heißt ja auch Serkan! Ich liebe Serkan!", schreie ich ungeduldig.

Meine Mutter sieht mich geschockt an.

"Warum schreist du denn so? Hättesr doch gleich sagen können, dass du schwul bist!"

Ich bin komplett durcheinander. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

"Was? Du hast kein Problem damit?"

"Ach, hör doch auf! Wenn man sich immer nur gegen alles widersetzt, wird es auch nicht besser."

"Oh, na dann!" Irgendwie ist bei mir die Erkenntnis noch nicht so ganz eingetreten...

Be gay and proud of thatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt