Teil5

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Der Morgen brach an und Yoongi schaute kurz aus dem Fenster. Er war es schon gewohnt so früh aufzustehen, dass er gar nicht mehr einschlafen konnte und tapste somit um 5.00 Uhr durch die leeren Zimmer der Ranch. Er blickte auf den Kalender und zog ein neues Blatt ab, 'Mittwoch', las er und schlagartig wurde ihm klar, dass dieser Tag alles andere als gut werden würde. Seine Laune wurde schlechter und das, obwohl er Park Jimin bald los sein würde. Aber wollte er das überhaupt noch? Kurzentschlossen widmete er sich dem Frühstück und schlug ein paar Eier in die Pfanne.

Jimin roch den herrlichen Duft von Rührei und Speck und es zog ihn wie in einem Cartoon aus dem Bett. Noch halb verschlafen und mit verklebten Augen tapste er in Richtung Küche. Er blieb wie versteinert stehen als er den jungen Cowboy dort sah.
Yoongis Rücken war ihm zugewandt und bei jeder Bewegung spannten sich die Muskelstränge. Er hatte kein Shirt an, nur eine zerrissene Jeans und war Barfuß. Das Tuch an dem er sich die Finger abwischte, steckte er unbedacht in seinen Jeanssaum.

„Fuck", fluchte Yoongi und drehte sich um, sah Jimin zwar dort stehen aber lief ungeachtet an ihm vorbei. Er riss die Türe auf und rannte auf die Stallungen zu. „Hey, Hey, Hey, schhhhhh, ist gut", versuchte er die junge Stute zu beruhigen, die vor dem Stall herumirrte. Sie wieherte und bockte, stellte sich auf ihre Hinterläufe und war somit doppelt so groß wie er.

Jimin starrte ihm irritiert nach und lief ebenfalls nach draußen. Er sah das wilde Pferd und die beachtliche Größe die es ihm gegenüber hatte machte ihm Angst. Er hatte noch nie zuvor ein so wildes Pferd gesehen. Einen Moment lang überlegte er was er tun sollte. Sollte er Yoongi helfen? Aber wie konnte er ihm schon helfen, er hatte keine Ahnung wie man in solch einer Situation handelte. Als das Pferd sich erneut aufstellte und gefährlich nahe an den Älteren heran rückte, sprang er aus der Haustür, lief ein Stück auf Yoongi zu und rief: „Hyung, pass auf!".

„Bleib zurück man!", fauchte der ihm zu. Selbst wenn Jimin ihm helfen wollte, er würde die scheue Stute nur noch mehr verunsichern und ihr Angst einflößen. Immer wieder redete er ihr zu: „Schhh, ist gut, ganz ruhig, ich tu dir nichts, schhhh". Er packte sie an der Mähne und konnte sie so ein wenig zügeln. „Schhh", streichelte er ihr sachte über das weiße Fell und ging einen Schritt näher auf sie zu. „Siehst du, ich tue dir nichts. Na komm, komm Süße, ich bring dich wieder zurück", sagte er in einem derart ruhigen Ton, dass die Stute nicht anders konnte und ihm willig zurück in die Stallungen folgte.

Jimin blickte ihm wie versteinert hinterher. Der ruhige Tonfall in dem Yoongi gesprochen hatte weckte etwas in ihm, dass seinen Magen kribbeln ließ. Dieses Gefühl war für ihn schwer zu deuten und er schob es darauf, dass er mächtigen Hunger hatte. Kopfschüttelnd und leicht verwirrt ging er zurück ins Haus als ihm ein merkwürdiger Geruch in die Nase stieg. „Holy fuck!", fluchte er, als er schnallte was es war und rannte in die Küche wo ihm bereits hohe Flammen aus der Pfanne entgegen schlugen.

Yoongi brachte die Stute zurück, schloss das Gatter und schaute sich nach Jeffrey um. „Fuck, wo ist der wieder?", fluchte er vor sich hin, ging hinaus und sah Rauchschwaden aus dem Haus kommen. Weit riss er seine treu braunen Augen auf und lief ins Haus zurück. „Jimin? Jiminie?", schrie er und hustete ein paar mal, da der Qualm sich in ihm fest biss und seine Kehle einschnürte.

Der junge Anwalt wollte antworten aber der dicke Qualm ließ ihn nur husten. Er hörte wie Yoongi nach ihm rief. Schnell versuchte er ihn durch die Rauchschwaden zu entdecken aber da war nichts zu machen und so langsam fraßen sich die Flammen an der Wand hoch. Er versuchte sich mit einem Tuch den Qualm aus der Nase fern zu halten, doch der Rauch drängte sich in alle Öffnungen.

„Shit" Yoongi rang nach Luft und sah nur noch schemenhaft wie Jimin in sich zusammen sackte. Schnell suchte er sich einen Weg zu ihm, packte den leblosen Körper an seinen Armen und zog ihn hinaus Richtung Veranda.

Lines stand bellend vor der Türe und Jeff hörte ihn schon von weitem. „Mr. Min!", rief er als er auf das brennende Haus zu lief und sah wie sein Chef den Anwalt nach draußen zog, wobei er immer wieder versuchte den Flammen auszuweichen. Keuchend fiel Yoongi vor dem Haus auf die Knie. „Sir? Sir, geht es Ihnen gut, was ist mit dem? Ist er tot?"

Ein Anwalt zum verlieben ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt