Teil9

852 49 1
                                    

"Ah fuck", zischte Yoongi als er sich, bei dem Versuch die kochenden Eier aus dem Wasser zu fischen, verbrannte. Das Jimin gerade herein kam bemerkte er nicht. Nur mit einer knappen Schürze bekleidet stand er vor dem Herd und sein knackiger Hintern präsentierte sich dem Jüngeren einladend.

"Mhh,ja, dazu könnte ich mich überreden lassen.", grinste Jimin, ging auf ihn zu und lehnte sich gegen dessen nackte Kehrseite. "Guten Morgen.", sagte er und küsste Yoongis Nacken. "Gut geschlafen?"

Grinsend genoss der Rancher die sanfte Nähe des Ex Advokaten und drehte sich um, blickte ihm in die Augen und antwortete: "Wie auf Wolken. Und? Hast du Hunger? Du bist jetzt Besitzer einer Ranch und hast 'tierische' Verantwortung, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich würde gleich gerne die Pferde von den alten Stallungen nach hier treiben und Lines ist auch noch bei Tae. Außerdem will ich Jeff sein neues zu Hause zeigen.", erklärte er, während er mit den Eiern unbeholfen hin und her jonglierte.

"...Jeff.....", sagte Jimin gedehnt und verdrehte die Augen, so dass Yoongi ihn nicht dabei sehen konnte. "Ich hab gedacht, also, es ist nicht viel... aber ich hab gedacht, wir haben ein Gästezimmer im Keller... vielleicht könnten wir Jeff dort unterbringen? Ich meine, es ist besser als nichts".

Yoongis Laune wurde schlagartig schlechter aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. "Ah ja, besser als Nichts. Aber sag mal, haben wir in der Scheune nicht noch einen ballen Stroh übrig, er könnte sich ja dort hinlegen?", kam es sarkastisch von ihm.

Jimin wich etwas zurück. "Entschuldige mal, ich hab mir die Anzahl der Zimmer nicht ausgesucht. Ich kann auch nichts dafür, dass das Gästezimmer im Keller ist, ich hab das verfluchte Haus nicht gebaut!", sagte er traurig und setzte sich an den Tisch.

'Scheiße, Fettnäpfchen', dachte Yoongi und stellte seinem Freund den Kaffee vor die Nase. "Tut mir leid, aber...  du weißt doch wie viel mir Jeff bedeutet und... ehrlich gesagt: Keller hört sich nicht besonders gut an. Ich schau gleich mal ins Zimmer rein und vielleicht, wenn du mir hilfst, könnten wir es gemeinsam schön einrichten... oder so.", sagte er und legte seinen Welpenblick auf.

Jimin schluckte. "Natürlich.", sagte er. Gott, er hasste diesen Widerling Jeff und es war ihm komisch bei dem Gedanken den Alten in Yoongis Nähe zu sehen, mit diesen lüsternen Blicken. Doch wenn er ihm soviel bedeutete? Vielleicht musste er ihm dann doch eine Chance geben. "Danke übrigens fürs Frühstück.", sagte er schnell und schaute auf den bereits gedeckten Tisch. "Also, dann schauen wir erst nach dem Zimmer und dann gucken wir wegen den Pferden, ok?"

Yoongi willigte ein und packte sich drei Scheiben Schinkenspeck auf sein noch warmes Toast und biss genüsslich hinein.

Der Jüngere sah seinem Freund beim essen zu, er selber hatte nur wenig Appetit. "Man, es ist total schwül da draußen, wir sollten uns echt beeilen mit allem, vielleicht können wir dann später zusammen duschen?", grinste er ihn an und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

"Ich will die alte Zinkwanne von Taehyung haben, das wäre viel geiler!", grinste Yoongi keck und köpfte das Ei mit einem Schlag.

Nachdem die beiden fertig gefrühstückt hatten, räumten sie das Geschirr weg und Jimin machte sich auf den Weg in den Keller. Das Gästezimmer sah wirklich gut aus, es war alles da was man brauchte, schließlich hatte er es schon herrichten lassen. Zwar nicht für Jeff, sondern ehr für den Fall das Yoongi nicht oben bei ihm hätte bleiben wollen. Es war reine Vorsicht gewesen. Er hörte wie sein Hyung nach ihm rief. "Ich bin hier unten!", antwortete Jimin und lehnte sich am Türrahmen zum Gästezimmer ab, um es sich noch einmal genau anzusehen.

Yoongi folgte Jimins Stimme und kam auch gleich nach ein paar Sekunden bei ihm an. Er schaute in das Zimmer, welches recht gemütlich aussah. "Na, sieht wirklich passabel aus. Ich denke, das kann so bleiben. Wenn ihm noch was fehlt, dann kann er es uns ja sagen, nicht wahr ?", meinte er.

'Okayyyy', dachte Jimin, 'Jetzt bloß nicht aufregen!'. "Ja, sicher.", sagte er knapp. Es war schon wie ein Schlag ins Gesicht, immerhin hatte er sich das Zimmer einiges Kosten lassen. Schließlich hatte er ja Yoongi hier unterbringen wollen, falls der sein Zimmer oben nicht angenommen hätte. Jimin kratzte sich leicht an der Stirn und knipste das Licht im Zimmer wieder aus. "Lass uns gehen.", sagte er und verschwand nach oben. Er wollte sich wirklich anstrengen, Jeff eine Chance zu geben, doch Yoongis Kommentar verletzte ihn. In diesem Zimmer war von einem Bett ,über TV, bis hin zur Deko alles vorhanden. Das hier war kein Luxushotel. Er schüttelte den Kopf und drängte den Gedanken beiseite.

****

Bereits eine Woche war vergangen und Jimin machte gute Fortschritte was das Reiten der Pferde betraf. Den anderen Ritt beherrschte er immer noch besser, was Yoongi nur zu Gute kam.

"Babe? Wieso funktioniert dieser scheiß Fernseher eigentlich schon wieder nicht? Fuck! Irgendwann tret ich das Ding zum Mond!", fluchte Yoongi und schlug mit flacher Hand auf das Gehäuse des Gerätes.

"Hey, hey, ganz ruhig!", lachte Jimin, ging zu dem Gerät und wackelte an einem der Stecker, woraufhin die Grüne Lampe wieder leuchtete. "Siehst du?", sagte er, "geht doch. Du musst nur mit dem TV genauso umgehen wie mit mir und schon schnurrt es wie ein Kätzchen." 

"Ooookay", sagte Yoongi langgezogen und krabbelte mit seinen Händen unter Jimins Shirt. Seine Haut war samtig weich und er roch wie immer herrlich gut. "Du? Minnie?", fragte er vorsichtig.

"Mhhh", schnurrte dieser bei der Berührung seines Liebsten. "Was denn?"

"Ich weiß das es mich eigentlich nichts angeht, aber... na ja, wir sind jetzt schon einige Zeit zusammen, ok... so lange auch wieder nicht, aber die Narben, nicht das sie mich stören, im Gegenteil... oh fuck nein, so meinte ich das auch wieder nicht! Also, sie turnen mich auch nicht an, also doch schon irgendwie... oh mein Gott, was laber ich hier nur?", fasste er sich an den Kopf.

Jimin wich ein Stück zurück um seinen Freund genau anzusehen. "Was ist mit den Narben?", fragte er vorsichtig.

"Ich will einfach nur wissen wie sie entstanden sind.", fragte der Ältere gerade heraus.

Jimin sah ihn etwas unsicher an. Er atmete einmal tief durch und setzte sich dann auf die Couch. "Das ist nicht so einfach", sagte er leise und begann nervös seine Finger zu kneten.

"Vor ein paar Jahren, ich war gerade 16 geworden..", er schluckte und räusperte sich mehrere male, "..also, da gab es einen Brand in unserem Haus...".

Er sah Yoongi unsicher an und versuchte zu erkennen wie dieser wohl reagieren würde, auf das was er ihm nun erzählen musste. Ja wohl, er musste es erzählen, denn er konnte ihm die Geschichte nicht verschweigen. Und anlügen wollte er ihn auch nicht. Es gehörte zu seiner Vergangenheit.

Ein Anwalt zum verlieben ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt