POV Smudo

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Unüberlegt hatte ich mir gerade das T-Shirt ausgezogen und sah Charlotte an, dass sie wohl nachdachte, ob sie es mir gleich tun sollte.
Zu meinem Erstaunen, tat sie es und begann sich kurzer Hand auszuziehen und sich in das Handtuch zu wickeln.
Obwohl ich es nicht wollte, beobachtete ich all ihre Handlungen genau, während ich mich selbst umzog.

Den blanken weißen Hintern hin strecken? Neee lieber nicht. Sonst denkt sie noch, der Mond wäre auch schon aufgegangen.

Ich band mir ein Handtuch um, ließ meine nasse Shorts fallen und zog mir meine Batmanhose an.

„Ich wollte schon immer mal Thor zwischen den Beinen haben!" hörte ich sie sagen und ich dachte, ich hätte mich verhört.

What? So lange es nur Thor ist und nicht sein Hammer! Alter, was denk ich da. Gusche halten Smu.

Ich begann schließlich zu lachen und teilte ihr mit, dass ich froh war, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten und das die Batman Boxershorts gleichzeitig meine Glücksbuchse war. Grinsend ermahnte ich sie, dass sie den Insider-Tipp nicht an ihren Coach weitergeben sollte, da er sie mir sonst vielleicht im Finale klauen könnte, um uns den Sieg streitig zu machen.
Charlotte, die inzwischen genau wie ich angezogen war, äußerte sichtbar bedenklich, dass sie eher Sorge hätte, dass Paddy sich fragen könnte, woher sie dass mit meiner Unterhose wissen wollte.
Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie mit Paddy nicht wirklich warm geworden ist, schob es jedoch auf die pikäre Situation von gerade eben.
Eigentlich wollte ich nachfragen, doch da hörte ich sie schon fragen, ob ich wisse wo der Parkplatz D war, da sie ihre Notfalltasche bräuchte.

Notfalltasche? Für was braucht sie eine Notfalltasche? Hat sie Asthma? Sonnenallergie? Kopf schmerzen? Vielleicht is es auch ein Synonym für Handtasche mit allem möglichen Kram, was Weibsen so benötigten. Schlüpper, Lippenstift, Spiegel, die Pille, Zahnstocher, Einmalrasierer, ihr Testament, die Urne ihre Urgroßmutter,... Blödsinn!

Ich deutete mit dem Finger auf ein Schild und entschied mich dazu, sie zu begleiten. Charlotte führte den Weg an und ich lief ihr, wie ein kleines Hündchen hinterher. Natürlich war es zugegebenermaßen etwas Absicht, da ich sie so, von hinten etwas genauer betrachten konnte.
Ihre dunkelblonden, welligen Haare, hingen eher wie Schnittlauchlocken über das T-Shirt nach unten. Ich musste zugeben, dass ihr mein T-Shirt ziemlich gut stand, auch wenn es bald schon als Nachthemd durch gehen konnte.

Team Kelly Talent im Fanta Shirt. Wenn das mal kein Zeichen von oben ist.

Auch die Jogginghose, die ihr viel zu groß war, stand ihr irgendwie. Wenn man es nicht wusste, könnte man ehrlich meinen, dass sie sich das bewusst so gekauft hatte, da sie eben auf Hip Hop Kram stand. Fehlte nur noch die passende Kopfbedeckung und die richtigen Schuhe.

Schuhe! Scheiße da war ja noch was.

Erst jetzt bemerkte ich, dass sie noch immer Barfuß lief, was man sich deutlich an ihren Gang erkannte.

„Sind hinter uns schon wieder Wespen oder wieso rennst du so?" fragte ich sie, da sie wirklich im Stechschritt voraus spurtete.
„Ich bin vermutlich zwanzig Jahre jünger wie sie Mister. Ich bin noch fit wie eine junge Gazelle!"
„Nicht frech werden Madame. Auf den alten Gäulen lernt man das reiten!" konterte ich und hätte mich für diesen Satz am liebsten selbst geohrfeigt.

Kannst du nicht einmal die Klappe halten Schmidt? Erst der Gedanke mit Thors Hammer, jetzt der Spruch mit den alten Gäulen.... Ich bin eindeutig undersexed. Ich muss mich zusammen reißen, mit meinen Bemerkungen.

Doch Charlotte lachte nur über meinen Satz und drehte sich schwungvoll zu mir um.
„Du musst es ja wissen!"
Sie zwinkerte mir zu und ihre grünen Augen, funkelten mich wenig später belustigt an.
Ich wieherte wie ein Postgaul und lenkte somit vom Thema ab.

Nach einem, mir schier unendlich vorkommenden Fußmarsch, hatten wir Parkplatz D erreicht, der gesteckt voll war.

„Wo hast du denn geparkt?" fragte ich sie.
„Da hinten. War kein anderer mehr frei!" erklärte sie mir und deutete auf das Ende des Parkplatzes.
Ich begann zu nicken und folgte ihr über den Kiesweg. Deutlich war zu erkennen, dass es Barfuß alles andere als angenehm war und ich hörte sie immer wieder leise fluchen.
Irgendwie amüsierte mich der Anblick und da sie nicht gerade die schlankste war, konnte man meinen, dass ein kleine Flummi vor mir auf und ab hüpfte.
Da ihr Stöhnen jedoch immer schmerzerfüllter Klang, packte ich sie ohne nachzudenken am Arm und drehte sie zu mir.
Mit einem fragenden Blick, sah sie mich an und ich begann zu grinsen.
„Pferde haben noch etwas gutes!"
„Achja? Was denn?" wollte sie wissen.
Statt ihr eine Antwort zu geben, warf ich sie mir kurzer Hand über die Schulter, legte meinen Arm um ihren Hintern und sie schrie erschrocken auf.
„Boah Smudo! Bist du verrückt?"

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt