POV Smudo: Michis derbe Ansprache

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„So und jetzt möchte ich endlich von dir wissen, was da am Wochenende los war?", kam es mit ernstem Blick und eben solcher Stimme von Michi.
„Was soll los gewesen sein?" fragte ich und spielte den Unwissenden.
„Smudo hör auf mich für dumm zu verkaufen. Wars dir das Wert, ja? Alter, wir können uns sowas nicht leisten. Bist du eigentlich noch zu retten? Ich glaub es hakt!" begann er zu meckern.
Mein Herz begann in doppelter Geschwindigkeit zu klopfen, denn aus der Nummer, kam ich wohl nicht mehr raus.
„Ich.... Wir..Ach, meine Fresse. Was soll ich dazu sagen? Was willst du hören? Ich weiß, dass es scheiße war."
„Alter ich kann nicht glauben, dass du sowas gemacht hast. Du bist doch keine zwanzig mehr. Ein bisschen mehr Grips hätte ich bei dir schon vorausgesetzt. Sonst bist du immer der Moralapostel und dann machst du so einen Mist!"
Schuldbewusst sah ich ihn an und lies meinen Kopf sinken.
„Es tut mir Leid. Ich war besoffen und es hat einfach geknistert. Hätte ich geahnt, was das alles mit sich bringt, hätte ich niemals mit ihr gepoppt.", gab ich schließlich kleinlaut zu.
„Bitte was????? Das wird ja immer noch besser! Du verarscht mich doch?! Smudo, sag mir bitte nicht, dass du mit Charlotte gevögelt hast!"

Oh-Oh! Der wusste das gar nicht? Na super. Eigentor. Großes Kino!

„Ich... verdammte Kacke, Ja ich hab mit ihr geschlafen! Zufrieden?" maulte ich los, was Michi mit einem fassungslosen Kopfschütteln quittierte.
„Alter!!!! Du hast mit einem Talent gefickt und fragst mich allen ernstes, ob ich zufrieden bin??? Alter! Wir kommen in Teufels Küche. Wer weiß, wer das außer mir noch mit bekommen hat."
„Woher weißt du das überhaupt?" wollte ich nun wissen, da ich mir das alles nicht erklären konnte.
„Wenn ihr schon 'nen halben Quicki im Aufzug habt, solltet ihr vielleicht vorher sicher stellen, dass die Türen geschlossen sind. Smudo bitte... tu mir einen Gefallen.... Mach das nie, nie wieder! Ich häng an dem Format. Ich hab keinen Bock raus zu fliegen, weil du die Mädels hier flach legst. Was hast du dir dabei nur gedacht?" fragte er mich und sah mich enttäuscht an.
„Ich hab überhaupt nichts gedacht. Ich war geil, sie auch.... Du kennst das.", sagte ich so belanglos wie möglich, damit er nicht auf die Idee kommen könnte, dass mir der Sex bis jetzt nach hing und ich deswegen mehr als deprimiert war.
„Du darfst Sex haben mit wem du willst, aber das hier ist unser Job. Da hast du die Finger weg zu lassen. Wenn Charlotte raus fliegt, is es das eine... Wenn wir raus fliegen... wir haben einen Ruf zu verlieren!" meckerte er weiter und sah mich mit warnendem Blick an.
„Es tut mir Leid. Ich mach's nicht mehr, versprochen. Die ist eh sauer auf mich.", teilte ich ihm mit und und winkte mit der Hand ab.
„Das ist ja noch schlimmer! Was ist, wenn sie das jetzt gegen dich verwendet oder ihre Klappe nicht hält? Das können wir uns nicht leisten. Ich glaube, ich pack mir die Madame mal, damit sie keinen Scheiß labert."
„Untersteh dich! Das ist Charlies und meine Sache und da mischt du dich nicht ein. Ich klär das schon. Außerdem würde sie so etwas nie tun. Ich glaub ich hab die genug kennengelernt um das mit Sicherheit sagen zu können. Können wir das Thema jetzt bitte beenden? Es war ein Onenightstand. Nicht mehr und nicht weniger."

Ich war froh, als das Gespräch endlich ein mehr oder weniger friedliches Ende gefunden und Michi sich etwas beruhigt hatte.

Hätte ich gewusst, dass ein einfacher Fick so weite Kreise zieht, hätte ich meine Finger still gehalten. Ich hätte einfach ins Bett gehen sollen. Nein ich musste ja weiter saufen. Ich bin so dumm. Man hey. Es war Sex. Nur Sex! Mehr nicht! Keine Gefühlsduselei oder sonstiges. Ich hab niemand getötet oder geschwängert oder gekidnappt.

Völlig genervt, ging ich an diesem Abend ins Bett und hoffte darauf, die nächsten Tage weder einen Gedanken an Charlie noch an Michi verschwenden zu müssen, auch wenn mir klar war, dass ich Michi bald treffen musste um mit ihm wichtige Dinge für die Battels zu besprechen.

Um auf andere Gedanken zu kommen, entschied ich mich wenige Tage später, in die Stadt zu fahren und zum Friseur zu gehen. Des Weiteren wollt ich mir unbedingt noch ein paar neue Pullover kaufen gehen, da es allmählich herbstlich wurde.
Ich packte meine Autoschlüssel und fuhr erst mal zu Antonio, der mir seit Jahren schon die Haare schnitt.
„Smudo mein Freund.", begrüßte mich der rothaarige Italiener und zog mich in seine Arme.
„Ciao Antonio!", sagte ich grinsend und klopfte ihm auf den Rücken.
„Glatze wie immer?" fragte er neckisch und ich sah ihn entgeistert an.
„Ich warne dich!"
Wir begannen zu lachen und er machte sich wenig später an die Arbeit.
„Dein Instagram Video mit dieser Frau ist ja witzig. War das geplant?"

Na super! Jetzt fängt er auch noch damit an. Also mir bleibt doch auch gerade gar nichts erspart.

Ich erzählte ihm also, wie es zu der ganzen Wasserprung Geschichte gekommen war und dass Charlotte gar nicht in unserem Team war, sondern in Kellys.
„Der Kelly? Paddy? Wie witzig, dem habe ich auch schon die Haare geschnitten."

Thema wechseln! Thema wechseln? Stehen Wahlen an? Ist irgendwo ein Erdbeben gewesen? Irgendjemand im Suff ersoffen? Hallo? Antonio bitte mal das Thema wechseln!

Als er endlich fertig war und auch noch meinen Bart in Form gebracht hatte, für meinen Geschmack viel zu kurz, verabschiedete ich mich von ihm und ging in den nächsten Laden, um mich nach Pullovern umzusehen und wurde Gott sei Dank auch schnell fündig.

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt