01

3.5K 77 1
                                    

Ich stellte den Kübel seufzend ab und nahm das nasse Tuch von meiner Schulter. Ich fing langsam an den Staub vom Mischpult zu wischen. Dort waren echt viele Knöpfe, was mich staunen ließ.
„PASS AUF!" hörte ich die Stimme von mein Arbeitgeber schreien. Aus Reflex zuckte ich zusammen.
„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du da aufpassen sollst!" schimpfte er mit mir und kontrollierte ob sich bei den Knöpfen was verändert hatte.
„Es tut mir leid, Herr Ferchichi." sagte ich traurig.
„Okay...ist egal jetzt. Wir müssen noch aufnehmen. Kümmere dich um andere Sachen. Meine Frau hat noch erwähnt, dass die Kinderzimmern auch noch geputzt gehören." Sagte er mit einer ruhigeren stimme, ich nickte und nahm mein Kübel mit rauf. Das Studio war der Keller und oben war das ganze Haus. Es war groß und schön. Die Kinder waren außer Haus sowie, meine Arbeitgeberin. Ich fing an das erste Kinderzimmer zu putzen, überall lagen nur Spielzeuge und Kleider auf den Boden. Ich räumte alles auf und staubte alles ab. Zum Schluss wischte ich noch den Boden auf und zwar machte ich diese Sache bei allen fünf Kinderzimmern. Ich ließ unten noch einen Blick schweifen, ob alles aufgeräumt ist und schon hörte ich meinen Namen, der gerufen wurde. Ich eilte in den Keller und machte die Tür auf. Mein Chef saß mit zwei Männern auf der Couch und lachte. Als er mich sah winkte er mich herbei.
„Nejla, könntest du uns was zum trinken bringen?" fragte mich mein Chef höflich. 
„Gerne, was darf es denn sein?" fragte ich schüchtern und versuchte Augenkontakt zu vermeiden.
„Weiß nicht, was wollt ihr trinken Jungs?" fragte Bushido in die Runde und drückte sein Handy an sein Ohr.
„Komm Bratan, tun wir der kleinen keine Umstände an. Ein Glas Wasser." sagte der, der eine Gucci Capi trug.
„Samra, Bruder, was willst du?" fragte er nun dem Typen der neben ihm saß. Ich sah kurz in seine Augen, doch schaute schnell wieder zu meinen Chef, der mich nicht beachtete, da er telefonierte.
„Auch ein Glas Wasser." sagte nun Samra und wendete seinen Blick zum Boden. Mein Chef legte auf und ich nickte.
Es dauerte keine Sekunde und ich hatte die Gläser auf ein Silber Tablet und trug es runter.
„Bratan, wie alt ist die kleine?" hörte ich die stimme fragen.
„Capi, sie ist sehr jung erst 20." gab ihn mein Chef als Antwort zurück.
„Was weißt du über ihre Famlie?" hörte ich nun Samra fragen.
In dem Moment machte ich die Tür absichtlich auf und stellte die Gläser ab.
„Dankeschön, Nejla. Du kannst jetzt nach Hause." sagte mein Chef und ich nickte.
„Ich gehe jetzt auch, ich kann sie ja nach Hause bringen."
Ich ließ diese Aussage im Raum stehen, da es mir unangenehm war.
„Ja, mach das bitte, Samra." sagte Bushido glücklich. Wir verabschiedeten uns und gingen hoch, ich zog meine Jacke an und schloss die Tür auf. Samra blieb stehen und zündete sich eine Kippe an, weshalb ich neben ihn stehen blieb.
„Danke." murmelte ich leise vor mich hin. Er starrte mich an, weshalb ich nur den Boden anstarrte.
„Warum machst du das?" fragte er mich aus dem nichts.

Roadrunner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt