Roadrunner

02

Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte, weshalb ich ihn nur anschaute.
„Was meinst du?" fragte ich letztendlich.
„Du bist 20 und du gehst putzen. Da stimmt doch etwas nicht." sagte er mit seiner rauen kratzigen Stimme. Ich bekam eine Gänsehaut als er den letzten Satz sagte, ich könnte ihn nicht die Wahrheit sagen, ich kannte ihn nicht mal. Seine Blick durchbohrte mich wie eine Bohrmaschine.
„Warum nicht, ich liebe es zum putzen." antworte ich ihn und ging neben bei zum Auto. Es war kein Lüge, jedoch hätte er irgendwo recht.
„Nejla, richtig?" fragte er mich als er dabei war die Fahrertür aufzumachen. Ich nickte und wir stiegen ein.
„Ich glaub dir das nicht ganz, aber wie dem auch sei, mich sollte das sowieso nicht interessieren. Ich bin aber glücklich, dass du dich für was gutes entschieden hast anstatt dich zu verkaufen."
Mich zu verkaufen ist mir ebenfalls in den Sinn gekommen, wie sagt man so schön, für Geld macht man alles, jedoch habe ich mich nicht überwinden können. Ich bräuchte das Geld dringend, weshalb ich mich dann für das putzen entschied.
„Du hast also drüber nachgedacht?" riss mich Samra aus meinen Gedanken. Ich sagte nichts und starrte auf den Teppich des Autos.
„Und das für Geld." sagte er abstoßend. Ich hob mein Kopf und beachtete sein Gesicht von der Seite.
„Warum?" fragte er mich aufs neue.
„Was warum?" sagte ich leise.
„Warum das ganze? Nimmst du Drogen?" fragte er, ich wusste nicht warum ich so relevant für ihn war.
„Warum interessierst du dich überhaupt für mich so?" fragte ich ihn  und biss mir in meine Unterlippe.
„Weil ich das verstehen will. Anis hat das auch gewundert, dass eine 20 jährige putzen geht. Zwingt dich jemand?" seine Stimme würde beim letzten ziemlich aggressiv.
„Nein. Ich liebe putzen und bin auch nicht Drogen abhängig." nach dem Satz beließ er es bleiben und er parkte an meiner Wohnung.
„Danke." murmelte ich vor mich hin und er lächelte mich an.