Wie zu Hause

261 30 4
                                    

Camila

Ich schaute Fern. Ich war alleine zu Hause. Meine Familie war im Urlaub, irgendwo in Mexico. Ich konnte nicht mit, weil ich mich auf ein paar Auftritte vorbereiten musste. Deshalb machte ich es mir gemütlich und erholte mich einfach vom ganzen Stress.

Ich schaute mir eine Folge 'Friends' an. Ross ist zum todlachen.

Es klingelte plötzlich an der Tür. Das muss meine Pizza Hawaii sein. Hehe, mit Bananenscheiben drauf, anstatt Ananas. Wuhuuuu!!!

Ich raste zur Tür. Ich öffnete fröhlich die Tür. Meine Freude rutsche mir sonst wohin. Ich bekam kein Wort raus, als ich sie SO sah.

L: Hey du..! Haste Zeit?

Sie war voll. Ich konnte es sehen UND riechen. Fuck. Was soll ich bloß tun? Ich kann sie nicht so rumlaufen lassen. Irgendwo bedeutet sie mir ja doch noch etwas.

C: Komm rein.

Sagte ich kalt und ließ sie passieren.

L: Oh vielen Dank.

Sie stolzierte betrunken rein. Oh mein Gott, was passiert da gerade?

Ich seufzte und ging mit meiner Hand durch mein Haar. Das ist mal wieder eine echt doofe Situation.

Sie ging automatisch hoch in mein Zimmer. Ich folgte ihr natürlich.

Sie setzte sich auf mein Bett. Ich schüttelte meinen Kopf. Sie fühlte sich wohl immernoch nach der Zeit, wie zu Hause.

L: Wow, dein Bett ist wie ich es in Erinnerung hab. So weich und kuschelig.

Ich setzte mich zu ihr.

C: Lauren. Was genau wird das?
L: Darf ich dich nicht mehr besuchen? Ich war in der Nähe.. und ehm.. da wollte ich einfach mal.. vorbeischauen.

Sagte sie stolz. Ich glaube nicht, dass dies wirklich der Grund war.

C: Wieso bist du betrunken? Ich dachte du wolltest damit aufhören?

Sie wurde plötzlich ganz leise und schaute benommen zu Boden.
Doch das verging wieder schnell.

L: Ach, ich hab nur einbisschen. Ist kein Ding.

Doch obwohl sie lächelte, sah ich, nein ich spührte, dass da noch mehr dahinter stecken musste.

C: Ist etwas passiert?
L: Ne, alles supi!

Hm. Ich wusste nicht genau, was ich denken sollte. Aber wann wusste ich es schon..

Für ein paar Sekunden war es still. Niemand wusste was zusagen, geschweige denn zutun ist. Eine sehr eigenartige Szene. Also wirklich. Und niemals hatte sich etwas so unangenehm angefühlt.

Plötzlich drehte sie sich zu mir. Ich sah es im Blickwinkel, aber ich wollte sie nicht ansehen.

L: Camila.

Und automatisch drehte ich mich auch zu ihr. Mist!

C: Hm?
L: Ich liebe dich noch.
C: Lauren du bist-

Und da geschah das Unvermeidliche.
Sie küsste mich. Ohne zu zögern. Fuck. Und ich war so überrollt worden, dass ich mich überhaupt nicht bewegen konnte.
Doch das durfte einfach nicht passieren. Es geht nicht mehr.

C: Ehm.. eh.. Lauren.. das geht nicht...

Ich ließ los. Auch wenn ich gerne weiter gemacht hätte, ich konnte nicht.

L: Wieso nicht?

Fragte sie einfach, als wäre es halb so wild. Unglaublich. 

C: Pff Lauren! Du hast eine Freundin!
L: Woher weißt du das???
C: Naja.. das ist doch scheiß egal! Du kannst nicht einfach betrunken hier auftauchen und erwarten ich begrüße dich in.. in Unterwäsche oder so..  und es ist einfach ekelig, wie du dich jedes Mal vollsäufst. Das ist doch nicht normal! Schau dich doch mal an! Was ist nur aus dir geworden??

Ich wurde etwas lauter, da ich nicht mit der Situation umgehen konnte. Es wurde anstrengend sich zu beherrschen. Oh Gott..

L: Ach ja? Vielleicht sollte ich das selbe dich fragen! Du mutierst zu der selben Schlange, wie Taylor "ach so ehrlich" Swift! Sie wird dir wohl nie beichten, dass sie dich so oft betrogen hat und es immer und immer wieder tut, um uns auseinander zu kriegen! Und du tanzt immernoch nach ihrer Pfeife! Wach endlich auf! Bevor du noch zu einer Schlange wirst, wie sie! Oh, das hab ich schon gesagt... egal! Wo ist die lustige und wahre Camila, die auf die Wahrheit hört und nicht auf manipulative Reptilien??!

Brüllte sie. Es regte mich so auf! Ich hätte ihr so gerne eine geklatscht. Das hat sie doch verdient, oder? Aber ich konnte nicht. So feige wie ich bin..
Ich wollte nicht weinen. Ich hielt die Tränen zurück. Ich hasse es einfach zu streiten. Und das alles überforderte mich.

Es war still. Nichts rührte sich. Lauren sah wohl, dass es mich fertig machte und verstummte.

L: Sorry.. das war wohl zu viel.. Ich.. ich vermisse einfach die alten Zeiten..

Sagte sie weich. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Schließlich hatten wir eine schöne Zeit. Die es voll wert war, obwohl es viele Abstürze gab. Doch da haben die schönen Momente überwogen.
Das Verdrängen war wohl für die Maus.

Ich nickte. Ich war noch zu aufgewühlt, um etwas zu sagen.

Plötzlich spührte ich ihre Hand auf meiner. Es tat gut. Es tat verdammt gut.

Ach, verdammt was wird das nur?!

Ich stand auf. Das kann so nicht passieren. Nicht nach all dem. Nicht jetzt. Ich will nicht das Selbe, wie Lucy machen. Das wäre so mies...

C: Ich bring dich jetzt lieber nach Hause.
L: Das geht nicht.
C: Wieso nicht??
L: Ich wurde rausgeschmissen..

Shit.. was hat sie bloß angestellt..

C: Ist es wegen deinem Alkoholproblem?
L: Nein! Ich hab doch kein Alko-
C: Hm?

Sie zögerte.

L: Ich wurde mit Ca- mit Lucy erwischt..

Sie schüttelte irritiert ihren Kopf.

C: Hey.. das tut mir echt leid..
L: Hast du dich denn schon bei deiner Familie geoutet?

Ich zögerte. Ich wollte ihr nicht erzählen, dass es bei mir so gut lief. Das würde ihr jetzt nicht gut tun.

C: Ne.. noch nicht.
L: Tu's nicht. Ist schmerzhaft.

Ich nickte schuldig. Ich hab sie angelogen.

Ich ging langsam auf den Schrank zu, um meine Autoschlüssel zu nehmen.

L: Du willst mich hier auf gar keinen Fall schlafen lassen, stimmt's?

Ich erstarrte. Sie hatte Recht. Sie hat ins Schwarze getroffen. Wer weiß, was hier passieren könnte, wenn ich sie hier in diesem Zustand lasse. Das... geht.. einfach nicht..

Ich nickte leicht.

L: Gut. Bring mich einfach irgendwo hin.. ich werd's schon überleben..

Sagte sie mit ihrer typischen "Alles ist egal" Einstellung. Es schmerzte, aber ich wusste schon wohin.

Remember the day of EclipseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt