Kapitel 1

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Hallo, mein Name ist Alison. Alison Grace Rivera.

Jetzt ist es schon fast eine Woche her seit mich meine Mutter hierher geschleppt hatte. Creekmoor Hill. So hieß das Kaff wo ich leben sollte und all das nur wegen einem Psychologen. Jetzt mal ehrlich wer traf sich schon freiwillig mit einem Psychologen.

Es war ja klar das meine Mutter sagen würde es wäre ein toller Neuanfang und das ich mich schon mit ihm verstehen werde. Es ist ja auch schön das sie sich endlich neu verliebt hatte seitdem mein Vater uns verlassen hatte. Aber ich konnte Philip einfach nicht ausstehen. So hieß er. Philip Evans. Ein möchte gern Psychologe mit der Neigung zu massenhaft Haargel. Glaubt mir, als ich ihn das erste Mal sah dachte ich er sei eine Art Fisch.

Meiner Meinung nach hatte sie jemand viel besseren verdient, nicht nur weil ich ihn nicht leiden konnte. Meine Mutter ist echt hübsch, nicht so wie ich. Sie ist groß, schlank und hat umwerfende braune Locken die ihr schönes Gesicht noch mehr umschmeicheln. Ich dagegen bin klein habe krausige Locken die sich nicht bändigen lassen und wie meine Oma immer zu sagen pflegte, kein Holz vor der Hütte.

Und natürlich noch sein ,,freundliches" Gerede er verstehe Kinder in meinem Alter. Ich bin 16!

Außerdem war es vollkommen normal, dass wenn man gerade erst neu irgendwohin zog , sich dann in sein Zimmer verkroch. Dann hatte man doch nicht gleich Depressionen.

Zu dumm das meine Mum das anders sah. Sie hielt Ihn natürlich für einen großartigen Arzt und hörte auf das was er sagte. Vor allem auf seine psychologischen Tipps für Teenager, die waren echt der Knüller.

Umso mehr freute sich meine Mutter auf den Schulanfang, der in genau drei Tagen beginnt. Wahrscheinlich hoffte sie sehnlichst das ich Freunde fand aber ich bin nicht so der Typ, der auf anhieb Freunde findet. An meiner alten Schule haben mich die meisten einfach als anders abgestempelt. Ich bin halt nicht so ein offener Mensch und schütte jedem mein Herz aus. Aber zum Glück hatte ich da ja April. Meine etwas exzentrische beste Freundin die ich beim Umzug leider nicht mitnehmen konnte.

Jetzt klingelte es an der Tür schon wieder. Ich wettete das ist Philips fünfter Hausbesuch. Warum musste er auch seine Patienten Zuhause empfangen. Es wunderte mich das Mum noch nichts dagegen gesagt hatte. Vor dem Umzug meinte sie noch klipp und klar ,,Es kommen mir keine Psychopaten ins Haus". Da sieht man mal wie sehr sie dem Kotzbrocken verfallen war.

Dann hatte ich auch noch die perfekte Zimmerlage. Jeder Patient musste an meinem Zimmer vorbei laufen, das konnte echt ätzend sein. Meine Mutter hatte zwar gesagt das sei nur vorübergehend bis mein eigentliches Zimmer fertig war, aber wie man es nahm manchmal konnte ich so Blicke auf die Leute erhaschen die zu ihm wollten. Es gab alles Mögliche vom Typ her. Von alten Frauen die sich die Haare wohl selbst geschnitten hatten, zerknautschte Kerle mit Zuckungen und irrem Blick bis zu einigermaßen normal dreinschauenden Menschen. Einmal hatte ich sogar eine etwas jugendlichere Stimme gehört, aber den Menschen zu dem sie gehörte hatte ich noch nicht angetroffen.

Man nervte das Klingeln. War denn niemand Zuhause? Somit beschloss ich die Tür selbst auf zu machen. Ich bereute es sofort mir nichts Richtiges angezogen zuhaben.

Jetzt stand ich ungeschminkt mit Jogginghose und schlabber Shirt vor einem hochgewachsenen Jungen mit blonden Haaren und braunen Augen. Ich konnte mich nicht daran hindern ihn anzustarren. Er sah gut aus.

,, Da bist du ja endlich! Kyle, Kommst du?", riss mich aus meiner Träumerei. Es war Philip, Kyle war wohl sein Patient.

Kyle warf einen kurzen Blick von mir zu Philip und vielleicht hatte ich es mir ja nur eingebildet aber er zwinkerte mir zu.

Mein Kopf lief schlagartig rot an und ich senkte meinen Blick.


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