Kapitel 8

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Ich stand mitten auf einer Lichtung. Rund herum war alles dunkel und kahl.

Leichter Schnee fiel auf den Waldboden. Es war eiskalt.

Wo war ich nur?

Ein knacken lies mich aufschrecken.

Ich war nicht allein!

Zitternd schlang ich meine Arme um mich und blickte in die Schatten.

Man sah meine flachen Atemstöße in der Luft.

Ein weiteres Geräusch lies mich zusammenfahren.

Mit einem Satz sprang ein dunkelgrauer Wolf auf die Lichtung und kam mit gebleckten Zähnen auf mich zu.

In langsam kleiner werdenden Kreisen schlich er um mich herum. Es war wie in einem Film.

Einem Horrorfilm!

Mit seinen dunklen Augen starrte er mich an. Sie waren nicht normal. Lauter kleine goldene Funken blitzten in ihnen auf. 

Doch anstatt weg zu laufen, blieb ich wie versteinert stehen. Mein Atem wurde immer flacher und mein Herz anstelle, pochte mir bis zum Hals.

Er hätte mich eh geschnappt!

Er setzte zum Sprung an.

Ich war mir sicher, das war mein Ende.

Ängstlich schloss ich meine Augen. Wollte es hinter mir haben,  doch dann hört ich ein knurren.

Langsam zählte ich von 10 abwärts. 10...9...8...7...6...5...4...3...2...1...0...

Nichts geschah.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen  und sah einen Panther.

Ein großer schwarzer Panther hatte sich vor mich geworfen und versperrte mir halb die Sicht.

Beide waren in etwa gleich groß und schienen sich jeden Moment umbringen zu wollen.

Mit großen Augen betrachtete ich das Spektakel.

Der Panther hatte ebenfalls solche Augen. Kleine Stränge flossen wie flüssiges Gold durch das Auge hindurch.

Wie kann das möglich sein?

Einen kurzen Moment nahm ich wahr, wie mir der Panther einen Blick zuwarf.

Dann widmete er sich wieder dem Wolf.

Gleichzeitig sprangen beide aufeinander zu.

Sie rissen ihre Mäuler auf.

Erschrocken schloss ich meine Augen abermals. Ich konnte kein Blut sehen, doch innerlich wartete ich nur darauf, dass einer von ihnen am Boden lag.

Plötzliche Stille durchriss alles.

Meine geöffneten Augen sahen anstelle der beiden Wildkatzen ein totes Reh ein paar Meter von mir entfernt liegen. Ihre Kehle war herausgerissen.

Ein würgen konnte ich mir gerade noch so unterdrücken.

Irritiert sah ich mich um.

Weder ein Wolf noch ein Panther war weit und breit zu sehen.

Immer noch verwirrt und ängstlich lief ich ein paar Schritte. Ich wollte hier weg. Einfach nur laufen und weg von dem seltsamen Ort.

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