5. Juli 2015, Camping Urlaub in den Niederlanden, Zeeland, Stadt Zourtelande.
Entspannt Strecke ich meine Gliedmaßen.
Endlich Urlaub!, denke ich. Die Sonnenstrahlen kämpfen sich ihren Weg durch die Rolladen des Wohnwagens.
Meine Eltern sind schon wach, das sehe ich an dem leeren Bett gegenüber von meinem. Außerdem höre ich ihre Stimmen gedämpft durch die Wohnwagentür.
Langsam stehe auch ich auf. Als ich die Tür öffne schlägt mir erstmal die volle Ladung Sonnenlicht entgegen und ich muss die Augen zusammenkneifen.
Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben, macht mein Herz einen freudigen Hüpfer. Es wird heute ein sommerlicher Tag werden!Ich setze mich gegenüber von meinen Eltern an den gedeckten Frühstückstisch und schenke ihnen ein Lächeln. >>Hast du gut geschlafen?<<, fragt meine Mutter, welche mich zurück anlächelt. >>Ja, sehr gut!<<, antworte ich. Ich schlafe nirgends so gut wie in unserem Wohnwagen. Dann greife ich zu. Ich esse so lange bis ich voll bin und keinen Happen mehr herunter kriege. Scheiß auf die Kalorien, ich habe Urlaub!
Nach einem entspannten Morgen begeben wir uns zum Strand. Nach dem anstrengenden "Aufstieg" der Düne sind wir erstmal außer Atem. Doch dei Anstrangung hat sich gelohnt. Das Meer erstreckt sich glitzernd entlang des Horizontes und davor liegt der gold-weiße Sandstrand, mit Strandbuden in regelmäßigen Abständen.
Die steile Holztreppe, die hinunter zum Strand führt, gehen wir im schnellsttempo herunter und dann kann ich den weichen Sand unter meinen nackten Füßen spüren. Meine Eltern legen sich etwas weiter vom Getümmel in den Sand, doch ich verspüre eine sehr starke Unternehmenslust. Also verabschiede ich mich und wandere den Strand entlang. Der Wind, der weht und damit meine Haare fliegen lässt, riecht nach Salz. Über mir kreichen die Möwen und zusammen mit dem rauschen der Wellen, ergibt es fast einen Rhytmus.
Ich gehe und gehe, gebe mich den Reizen hin, die der Strand mit sich bringt. Kreichende Kinder, bellende Hunde, Unterhaltungen, Lachen und im Hintergrund immer die Möwen und das rauschen der Wellen. Ich fühle mich friedlich, glücklich und sicher. Ich fühle mich so sicher, dass ich die Zeit vergesse. Zwischedurch mache ich in einer der Strandbuden Rast und beobachte die Leute, wärend ich mir Bitterballen und ein Eis gönne.
Als die Sonne gelb-orange hinter der Nordsee versinkt und eine gemütliche Stimmung verbreitet, begebe ich mich auf den Rückweg. Mir ist garnicht aufgefallen wie weit ich gelaufen bin. Die Strandbuden sind weniger gewurden und ich kann unseren Stranddteil, aus dieser Entfehrnung, nicht mehr sehen. Es wird immer dunkler und schon nach kurzer Zeit kann ich noch nicht einmal meine Hand vor Augen erkennen.
Panik steigt in mir auf, als ich bemerke, dass der Strand nun verlassen ist und eine gespänstige Stille herrscht, die nun von dem Rauschen unterstützt wird. Selbst die Möwen sind nun stumm. Außerdem ist die angenehme Sommerwärme verschwunden. Ich laufe gefühlte Stunden und habe komplett die Orientierung verloren. Wo war nochmal der Strandteil an dem meine Eltern lagen? Wie viele Abschnitte bin ich eigentlich gelaufen?
Als ich nach weiteren gefühlten Stunden marsch immer noch nichts bekanntes gefunden habe, lasse ich mich in den, noch warmen, Sand sinken und vergrabe den Kopf in meinen Händen. Ein Schluchtzer entschlüpft meiner Kehle und mein Herz klopft stark und schnell. Bin ich denn wirklich so weit gelaufen? Was, wenn ich die gante Nacht hier verbringen muss? Ich zittere noch stärker und wünsche mich in den warmen, sicheren Wohnwagen. Lange sitze ich so dar und bald würde mich die Flut erreichen.
Plötzlich tippt mich jemand an der Schulter. Der Schreck zieht durch meinen ganzen Körper und mit wild klopfendem Herzen drehe ich mich um und springe auf. Vor mir stehen zwei Jungs, vollbepackt mit Angeln und Eimern. Einer der beiden hält eine große Lampe, die ihre Gesichter in einen leichten orangen Schein hüllt. Der Linke, der auch die Lampe hält hat braune, kurze Haare und ist im Vergleich zu dem Rechten ziemlich klein. Der Rechte hat blonde, kurze Haare und ein Gesicht voller Sommersprossen.
>>Gaat het goed met je?<<, fragt der Rechte auf Niederländisch. >>W-was?<<, frage ich mit zittriger Stimme. >>Ist alles gut mit dir?, fragt er nun auf Deutsch mit einer niederländischen Betonung. Das "G" spricht er wie ein "Ch" und das "S" wie ein "ß". >>J-j... nein.<<, sage ich und schluchtze wieder los.
>>Was ist?<<, fragt der Linke. >>Ich weiß nicht wo ich bin.<<, sage ich und fange richtig an zu weinen. Die Beiden müssen mich ja schon für eine totale Heulsuse halten.Der blonde Junge legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. >>Sollen wir dir helfen?<<, fragt er, wobei er das "O" wie ein "Ü" ausspricht. Ich nicke. >>Wo musst du denn hin?<<, fragt der dunkelhaarige. >>Zu dem "De Meerpaal" Campingplatz in Zourtelande.<<, >>Okay, gut. Den kenne ich.<<, sagt er und vor Erleichterung fällt mir ein Stein vom Herzen.
>>Ik heiße Sammy und der neben mir heißt Max. Wie heißt du?<<, fragt der blonde. >>Marie.<<, antworte ich. Die Beiden Jungs führen mich zu der nächsten Düne und danach durch ein kleines Waldstück. Währenddessen haben wir uns in ein Gespräch vertieft, so dass die Zeit wie im Flug vergeht und wir schon viel zu schnell vor meinem Wohnwagen stehen. Die Beiden sind echt symphatisch!
>>Wir begleiten dich noch zu deinen Eltern.<<, sagt Sammy mit einem Lächeln. Zusammen treten wir in das offene Vorzelt und klopfen an die Wohnwagentür. Meine völlig aufgelöste Mutter öffnet mir und ich werde erstmal in eine feste Umarmung gezogen. >>Oh Marie, da bist du ja. Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Wo warst du denn?<< schluchtzt sie erleichtert.
Ich erzähle ihr die Erlebnisse der letzten Stunden und als ich zu meinen beiden Rettern komme, lächelt meine Mutter Sammy und Max an und mein Vater, der mittlerweile dazu gestoßen ist und der Polizei, die sie alamiert haben, mitgeteilt hat, dass ich wieder aufgetaucht bin, schüttelt ihnen herzlich die Hände. Meine Eltern sind so dankbar, dass sie Max und Sammy zum Essen einladen und dabei erfahre ich, dass meine Eltern sich schon die schlimmsten Sachen ausgemalt hatten. Zum Beispiel, wie ich ertrunken sei oder entführt. Doch zum Glück hat das alles ein gutes Ende gepfunen und die nächsten Jahre weiß ich schon, wen ich als erstes Treffen werde wenn wir ankommen: Max un Sammy.
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Kurzgeschichten
KurzgeschichtenDa ich immer mal wieder kleine Geschichten schreibe habe ich überlegt sie einfach hier zu veröffentlichen. Die hauptsächlichen Genres sind Fantasy, Historische Romane, Real life (oder so)/Jugendliteratur und Romantik.