Fantasy
»Amelie, wo bleibst du?«, ruft mein Vater wütend von Unten. Wir müssen los weil ich schuld bin. Ich bin schuld, dass wir zu dem Hexenrat müssen. Ich bin schuld, dass wir vermutlich unsere Zauberkräfte verlieren. Ein schlechtes Gefühl breitet sich in mir aus als ich die Treppe herunter gehe. Ohne ein weiteres Wort zu sagen steigen wir in das Auto ein. Man mag meinen, dass wir fliegen könnten aber das ist nur ein Mythos.
Je näher wir dem Hexenwald kommen, der am rande unserer Stadt liegt, desto nervöser werde ich und mir ist schlecht. Am liebsten würde ich weinen aber das erlaube ich mir nicht. Denn ich bin schuld! Ich habe einen Menschen mit meiner Zauberkraft ermordet.
Es war Karneval. Ich war mit meiner Freundin Lana in der Disco. Es war meine erstes Mal, es war voll und ich war ironischer weise als Hexe verkleidet. Wir kamen kaum durch die Massen von tanzenden Körpern, doch das störte uns nicht. Wir tanzten, sangen und ich fühlte mich frei. Zu frei!
Ein junger Mann flirtete Lana an, sie ging darauf ein. Viel zu schnell lag sie in seinen Armen. Doch es war okay! Ich tanzte weiter und war berauscht von den ganzen Menschen, der Musik und den Lichtern. Meine Vater warnte mich noch. Er sagte: "Halte dich von Alkohol fern! Es weckt ungeheure Kräfte in uns und befreit unseren unterdrückten Killer-Instinkt. Außerdem wirkt er stärker auf Hexen als auf Menschen."
Ich nahm es mir vor, ich wollte es unbedingt! Aber es ging viel zu schnell. Einer drückte mir schon ein Bier in die Hand und aus dem einen wurden fünf. Ich war noch nüchtern genug um auf meine Freundin zu achten doch nachdem mich ein besonders heller Scheinwerfer blendete war sie verschwunden. Mir war sofort klar was dieser Mistkerl vor hatte. Mein Herz klopfte wild vor Sorge und ich fing an zu zittern. Meine Sinne jedoch funktionierten so gut wie noch nie und so fand ich sie schnell hinter der Disco.
Der Typ machte sich gerade an Lanas Oberteil zu schaffen. Er musste sich konzentrieren gleichzeitig ihren Mund zu zu halten und bemerkte mich daher nicht. Das zittern hatte aufgehört. Ich verspürte nur noch Wut. Ich wollte diesen Kerl einfach nur umbringen.
Wie in Trance verpasste ich ihm einen Stromschlag. In meinen Fingern kribbelte es angenehm und was mir am meisten Angst macht: Es war ein Genuss in seine vor Schreck weit aufgerissenen Augen zu schauen und zu sehen wie das Leben aus ihnen weicht. Ich fühlte mich glücklich!
Ich war ein Monster! Und auch Lana empfand das so. Sie quetschte sich zitternd in die nächste Ecke und schaute mich aus großen Augen an. Sie war traumatisiert, hatte Angst. Es war so furchtbar! Wenig später hatte ich dann den Hexenrat am Hals. Als wenn das Erlebnis nicht schon genug gewesen wäre haben sie uns einberufen. Jeder weiß, dass sie darüber entscheiden müssen ob meine Familie die Zauberkräfte behählt.
Dass ich diesen Fehler begangen habe zeugt davon, dass die Erziehung fehl geschlagen ist und daher könnte meine Familie eine Gefahr für die Menschheit sein. Ich habe große Angst! Meine Kehle ist wie zu geschnürt als wir durch das geheime Portal gehen. Schlcuken fällt mir schwer. Mein vater hat den Blick starr zu Boden gerichtet.
Wir gelangen zu dem Ratsgebäude. Es ist groß und wird streng bewacht. Wir treten mit weichen Knien durch die Türen, hineine in unser Schicksal.
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Kurzgeschichten
Cerita PendekDa ich immer mal wieder kleine Geschichten schreibe habe ich überlegt sie einfach hier zu veröffentlichen. Die hauptsächlichen Genres sind Fantasy, Historische Romane, Real life (oder so)/Jugendliteratur und Romantik.