»Komm schon Ronja! Los komm!«, rief Giulio, welcher rückwärts und ein großes Stück von Ronja entfehrnt in einer der kleinen Gasse Volterras lief.
Ronja hatte bereits aufgehört zu zählen durch wie viele sie bereits gelaufen waren. In den Gassen war es immer viel ruhiger als in den überlaufenden Hauptstraßen. Die Gassen hatten etwas geheimnisvolles an sich, was Giulio wohl auch dazu antrieb wie ein Verrückter zu laufen um irgendwelchen Geheimnissen hinterher zu jagen.
Ronja glaubte nicht daran, dass es irgend ein Geheimnis in diesen alten Städten gab. Doch Giulio war fest davon überzeugt. Wahrscheinlich ging nur die Fantasie mit ihm durch.
Ronja mochte Gulio. Daher spielte sie mit, obwohl sie sich mit ihren sechtzehn Jahren schon zu alt dafür fühlte.»Ach Gulio! Wir können die Geheimnisse doch auch im langsameren Thempo finden!«, keuchte sie. Ronja war sowieso nicht gerade sportlich und gerade bei der Hitze viel es ihr noch schwerer zu laufen.
»Überhaupt, was sollen das denn für Geheimnisse sein?!«»Geheimnisse, die in den Mauern versteckt sind!«, rief Giulio aufgeregt und drehte sich um. Über seine Schulter hinweg rief er zu Ronja: »Und ich bin nah dran also lauf schneller!«
Ronja seufzte tief und versuchte dann noch schneller zu laufen. Ihr Atem. Ging keuchend und Schweiß lief ihr den Nacken hinunter.
Als Gulio ein weiteres Mal in eine noch kleinere Gasse einbog und sie bereits die Erschöpfung spürte, die ihre Knochen schwer werden lies und ihren Verstand benebelte, fragte sie sich wieso sie sich das eigentlich antat. Sie hätte doch auch am Campingplatz bleiben können. Dann hätte sie jetzt entspannt mit einem Buch auf einem Stuhl oder am Strand gesessen und gelesen.
Doch stattdessen hetzte sie wie eine Irre, Gulio hinterher, durch die Gassen.Plötzlich blieb Gulio stehen und deutete aufgeregt auf einen kleinen Spalt in der alten Stadtmauer, die sie nun erreicht hatten. Sie befanden sich in einer Sackgasse.
Ronja stützte sich auf ihren Beinen ab, froh endlich stehen zu bleiben und versuchte zu Atem zu kommen.
Dann versuchte sie heraus zu finden was Gulio an dem Spalt so aufregendes fand.Sie ging direkt neben Gulio in die Hocke und spähte in den Spalt. Doch sie erkannte nichts als Dunkelheit.
Irritiert schaute sie zu Gulio hinüber, der sich nun in höchster Konzentration daran machte am Stein herum zu kratzen.»Gulio! Was machst du denn?!«, rief sie aufgebracht. Sie fragte sich ob er vielleicht wirklich Verrückt war.
»Pssst!«, ermahnte er sie harsch, ohne von seiner Arbeit auf zu sehen.
»Ich öffne das Versteck.«
Ronja hätte sich am liebsten die Hände vor den Kopf geschlagen. Glaubte Gulio wirklich es sei hier etwas versteckt?! Oder nahm er sie nur auf den Arm?Am liebsten würde sie einfach umkehren und wenn es sein müsste zu fuß zum Campingplatz zurück gehen.
Doch als sie ihren Freund betrachtete, mit seinen verschwitztem Gesicht, seinen kurzen, braunen Haaren, die verwuschelt von seinem Kopf abstanden und sein konzentrierten Blick, aus braunen Reh-Augen, entschied sie sich zu bleiben.
Es schien ihm doch wirklich ernst zu sein.Sie kannte Gulio noch nicht lange. Sie lernte ihn auf dem Campingplatz, auf dem sie mit ihrer Familie war, kennen. Sie trafen sich bei der abendlichen Animation und er sprach sie an. Erst auf Italienisch, doch als er merkte, dass sie kein Wort verstand wechselte er zu Deutsch.
Sie trafen sich daraufhin jeden Abend und lernten sich besser kennen, bis sie sich jeden Tag sahen und sogar zusammen Ausflüge unternahmen.
So auch an diesem Tag, doch leider artete dieser in dieses verrückte gehetze aus.
Ronja war schon wärend der Fahrt aufgefallen, dass Gulio aifgeregter war als normal. Ständig rutschte er auf seinem Sitz hin und her, was sie wiederrum schrecklich nervös machte.

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Kurzgeschichten
Historia CortaDa ich immer mal wieder kleine Geschichten schreibe habe ich überlegt sie einfach hier zu veröffentlichen. Die hauptsächlichen Genres sind Fantasy, Historische Romane, Real life (oder so)/Jugendliteratur und Romantik.