89. Kapitel

3.6K 222 14
                                    

,,Amelia!", höre ich die Stimme von einem Jungen. Seine Stimme kommt mir so verdammt bekannt vor.. Plötzlich umfasst jemand, wahrscheinlich dieser Junge, mein Handgelenk und wirbelt mich zu ihm herum.

Luke.

Ein breites Grinsen bereitet sich über meinen Lippen aus, als ich in seine wunderschönen Augen sehe. Er erwidert mein Lächeln und schlingt dann sofort seine Arme um mich. Da er grösser als ich ist, legt er seinen Kopf sanft auf meinen und drückt mich noch fester an sich.

,,Ich habe dich so vermisst.", flüstert er. Ich will erwidern. Will ihm sagen, dass ich ihn auch vermisst habe. Doch er löst sich wieder von mir ,,Wollen wir etwas trinken gehen? Ich kenne ein gutes Café in der Nähe."

,,Lass mich raten.", ich verkneife mir mein Lachen ,,Starbucks?"

,,Oh. Wow! Du scheinst mich echt gut zu kennen.", er schmunzelt selbst darüber und hackt sich bei mir ein.

,,Es scheint, als wären wir beste Freunde.."

,,Aber ich kenne dich nicht.", meint er schulterzuckend und wir fangen an, Richtung Café zu gehen.

,,Wer bist du eigentlich?"

,,Keine Ahnung und du?"

,,Osterhase.", schulterzuckend blicke ich einem Fahrradfahrer nach, der gerade neben uns vorbeifährt.

,,Okay, wir sollten damit aufhören. es wird unheimlich.", lachend blickt er zu mir hinunter.

,,Da muss ich dir Recht geben, Hemmings."

Als wir das Café betreten umhüllt uns sofort die viel wärme Luft. Draussen ist es einfach unfassbar kalt für diese Jahreszeit. Wir bestellen uns je einen Kaffee, obwohl ich eigentlich keinen Kaffee trinke und von Luke bin ich mir es auch nicht gewohnt, dass er Kaffee trinkt. Aber Zeiten ändern sich. Luke scheint nicht mehr der schüchterne Junge aus der Schulzeit zu sein. Luke mein bester Freund. Wir setzen uns ans Fenster, worauf ich hinaussehe. Dunkle Wolken ziehen auf. Toll.. Darum war's auch so kalt. Ich liebe Regen.

Seufzend wende ich meinen Kopf wieder zu ihm und schenke ihm meine Aufmerksamkeit, da er von X-Factor erzählt. ,,Ich weiss nicht mal wie wir darauf gekommen sind, Musik zu machen. Eine Band zu gründen halt.", er nippt kurz an seinem Kaffee ,,Ich weiss nicht mal mehr, wie wir zueinander gefunden hatten. Schliesslich hatten wir uns, also sie mich, abgrundtief gehasst. Ich war ja immer, der Schwule. Ich werde nie verstehen was gesche..-"

,,Ich bin so stolz auf dich.", unterbreche ich ihn, da ich keine gross Lust habe, ihm zu zuhören. Okay, dass hört sich gerade asozial an. Ich höre ihm gerne zu, aber nicht, wenn er wie ein Radio spricht.

,,Danke, Süsse.", er lächelt mich warm an und trinkt wieder einen Schluck.

Luke hat sich so krass verändert. Ich würde lügen, wenn ich jetzt sage, dass ich seine Veränderung nicht mag. Er lächelt mehr, sieht allgemein glücklicher aus als früher. Kein Wunder, er versteht sich mit allen bestens und will mit den dreien eine Band gründen und voll durchstarten. Der Gedanke alleine schon macht mich glücklich und verdammt stolz, aber zu gleich aus traurig. Wenn es ihnen wirklich gelingt, wenn sie berühmt werden... dann wird er nicht mehr meiner sein, mein bester Freund. Mein Seelenverwandter. Ich habe Angst, dass ich ihn ganz verlieren werde.

,,Amy?", seine ruhige Stimme holt mich zurück in die Realität. Direkt blicke ich in seine Augen. ,,Geht's dir nicht gut?"

,,Mir geht's bestens.", lächle ich ,,und dir?"

,,Mir geht's auch gut.", wieder zuckt er mit seinen Schultern und sieht auf sein Handy. ,,Du trinkst ja deinen Kaffee gar nicht.", stellt er fest und sieht fragend darauf.

Ich kann ihm jetzt schlecht sagen, dass mir Kaffee nicht schmeckt, da er bezahlt hatte. Zögernd sehe ich auf seine Hände ,,Mir ist nicht danach."

,,Ach, Amy.", wieder lächelt er ,,Wollen wir noch ins Kino oder so?"

,,Keine Ahn..-"

,,Nein!", er unterbricht mich sofort, worauf ich mich erschrecke. Die zwei Mädchen am Tisch gegenüber blicken uns fragend an und fangen an zu tuscheln. ,,Ich hab Little Harry noch nie gesehen."

Little Harry.

,,Er ist bei Harry."

,,Das hört sich irgendwie genial an. Harry ist bei Harry."

,,Nenne ihn doch Ashton.", lächle ich.

,,Wird ja immer besser.", er fängt an lautlos zu lachen. ,,Harry-Ashton, was kommt als nächstes? Luke-Niall-Micheal?"

,,Sei jetzt nicht so.", schmunzle ich und blicke wieder aus dem Fenster. Draussen fallen schon die ersten Regentropfen und meine Laune senkt sich bei diesem Anblick.

,,Vielleicht nennst du ihn auch Bobbycar."

,,Luke!", lache ich ,,Als würde ich mein Kind jemals so benennen, oder?"

,,Bei Harry und dir.. Da weiss man nie.", er wackelt mit seinen Augenbrauen ,,Ich würd euren Sohn echt gerne mal sehen."

,,Das wirst du auch."

°•

°

,,Ich hab echt zu wenig erwartet.", schmunzelt er und blickt ein letztes Mal auf Ashton. Harry drückt ihn sanft an seinen Oberkörper, weil dies Ashton beruhigt und ihm Sicherheit gibt. Okay, nein. Er schläft. Aber Harry macht dies automatisch, wenn er den Kleinen bei sich hat.

,,Er sieht aus wie ein Engel.", Wiederholt Luke sich zum siebten Mal.

,,Das heisst, so wie Amy?", Harrys Lächeln wird immer breiter, als er meinen schockierten Blick bemerkt.

,,Eine Mischung aus Amelia und dir Harry."

,,Ein Styles."

,,Manchmal wünschte ich mir auch so eine Beziehung, wo man über einen brennenden Kartoffelstock der von einem jodelndem Käse verfolgt wird, lacht. Eine Beziehung, die niemals endet. Die für mich und sie perfekt ist."

,,Du wirst deine Traumfrau finden, aber Pfoten weg von Amelia. Sie ist vergeben, wie du siehst.", Harry zwinkert Luke zu. ,,Amy bedeutet ja nicht umsonst, die geliebte Frau."

In your face.

,,Du stalkst schon ihren Namen.", Luke lacht los und zieht sich seine Schuhe an ,,Ich muss echt los. Wir wollten noch ein Lied proben.", nun seufzt er und zieht sich eine Stoffjacke über.

,,Bis dann.", grinst Harry.

,,Ich hoffe, man sieht sich wieder einmal.", ohne zu zögern, ziehe ich Luke in eine Umarmung. ,,Ich hab dich vermisst."

,,Ich dich auch, Amelia."

Just a Nerd ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt