Eins führt zum anderen.

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Am nächsten Morgen war Alexander nicht am Bus und ich genoss die morgendliche Stille. Den Brief von Niemand hatte ich noch nicht aufgemacht. Bis mich zwei Stationen weiter jemand antippte. Wortlos nahm ich meine Tasche runter und sah wieder aus dem Fenster. Der jemand setzte sich und tippte mich wieder am. Genervt riss ich mir die Kopfhörer aus den Ohren und wendete mich der Nervensäge zu. „Hallo ich bin Ellen und ich hoffe, ich hab dir mit meiner Aussage geholfen. Ich habe diesen Brief ohne Absender bekommen, dass ich die Wahrheit sagen und dir damit helfen soll.", erklärte mir Ellen. In meinem Kopf begann es zu rattern. „Zeig her! Ach ja ich bin Anastasia.", sagte ich schnell. Er reichte mir den Brief und ohne ihn genau zu lesen, wusste ich, dass dieser Brief nur von Niemand seinen konnte. Ich strahlte. „Dann sind die Briefe echt, ich bin nicht verrückt.", jubelte ich. Ellen sah mich fragend an. Den Rest der Busfahrt erzählte ich ihm alles über Niemand. „Weißt du, Hypnose könnte es echt sein. Ich glaube ich dir jedenfalls.", sagte er und schenkte mir ein ehrliches Lächeln. Wie sich herausstellte, wird Ellen in unsere Klasse gehen und ich hatte einen neuen Freund gefunden. Alexander tauchte für den ganzen Tag nicht auf, was für Unruhe sorgte. Schließlich war die Anklage ja fallen gelassen worden. Viele schauten mich wütend an und tuschelten, aber daran war ich inzwischen gewöhnt. Der Brief von Niemand wurde immer schwerer, hatte ich das Gefühl so länger ich in nicht beachtete. Müde kam ich zu Hause an. Es war wie immer ruhig im Haus. Ich ließ mir ein Bad ein und öffnete den Brief.

„Hallo Anastasia,

Ja, ich verstehe, was du meinst. Wieso wir uns nicht treffen können? Eine berechtigte Frage, die ich dir nur teilweisen beantworten kann. Wir treffen uns, wenn deine Zeit gekommen ist und ich meine Aufgabe erfüllt habe. Was meine Aufgabe ist, kann ich dir nicht verraten. Ich habe den Streit mit bekommen mit deiner Mutter. Es tut mir leid, ich dachte, ich würde dir helfen, wenn ich einen Zeugen finde. Du hältst mich hoffentlich nicht für einen Stalker. Ich habe einen Fehler gemacht weißt du. Einen Fehler der das Leben von jemanden und damit auch mein Leben für immer verändert hat. Jede Tat, die wir tun hat eine Konsequenzauch, wenn wir diese nicht immer mit bekommen. Ein Beispiel. Du kickst eine Dose, diese Dose wird später von jemanden gefunden. Dieser jemand hebt sie auf, bleibt plötzlich stehen und ein blöder Radfahrer, fährt ihn deshalb fast um. Er muss ausweichen und verletzt sich dabei und lernt in der Notaufnahme eine Frau kennen, die er später heiratet. Klingt unrealistisch, ist aber nur ein Beispiel. Du hast sein ganzes Leben verändert und weißt es nicht mal nur, weil du die Dose so gekickt hast, dass sie ihm auffällt. Man nennt das Butterfleyefekt. Keine Ahnung warum das so heißt. Ich habe auch mal so einen Effekt ausgelöst nur ist es bei meinen Beteiligten nicht so gut ausgegangen. Heute keine Frage nur eine Bitte lass Alexander links liegen. Man liest sich,


dein Niemand."

Ich fing an darüber zu grübeln und kam zum Schluss, dass er recht hatte. Mir fielen immer mehr Beispiel für diese Kettenreaktion ein. Ich begriff, dass ich mit dem weiterschicken des Briefes eine riesige Kettenreaktion ausgelöst hatte, von der ich noch nicht wusste, wo es mich in führen wird.

Lieber Niemand,

Bitte erzähl mir was von dir und was dir passiert ist. Danke das du Ellen in mein Leben geschickt hast. Mein ganzes Leben hat sich geändert nur wegen deiner Briefe und mich beschleicht das Gefühl, das du den Brief absichtlich an mich geschickt hast. Du sagst irgendwas und vertiefst es dann nicht... Ich hoffe, du erzählst mir eines Tages, wieso du diese Briefe schreibst,

Deine Anastasia

PS ich lege mich jetzt in die Badewanne ;)"

Schreib ich und versiegelte dem Brief. Um ihn doch tatsächlich noch einzuwerfen.

10 Minuten später lag ich bei Kerzenschein in der Badewanne und grübelte über den Brief nach.

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Dieses Kapitel wittme ich (nachher am PC auch richtig.)

Der lieben Elkiewerner1 deren Namen ich mich son bisschen für Ellen geklaut habe.

Ja unserer Niemand redet wir immer nicht Klartext. Ich bin so gespannt auf was für Ideen ihr kommt.

Gruß eure Feder :)

Briefe von Niemand (Pausiert) #Passionaward19 #Wortnebel-AwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt