kapitel 13

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In der Pause war ich bei Stacy und Jonas. Wir verabredeten uns für den Abend bei mir. Meine Mutter war abends daheim. Mein Plan war es Jonas und meiner Mutter gleichzeitig zu sagen.
„Morgen schreiben wir Bio und ich habe so gar nichts im Kopf", beschwerte sich Jonas. Stacy und ich kicherten nur. Bio. war bei uns ziemlich einfach. „Wir werden heute in Englisch abgefragt, heute sind Max und ich dran", erzählte Stacy. „Bisschen Angst davor habe ich schon", gab sie zu. „Keine Sorge, ich auch", ich lächelte sie an und berührte ihre Schulter. Sie wirkte sehr angespannt, bestimmt wegen Damien. Nach dem Klingeln gingen wir zügig ins Klassenzimmer.

Die Abfrage lief für uns beide gut. Wie bekamen jeweils eine 1-, war echt nicht schlecht. Daheim war ich kurz alleine, vielleicht 10 Minuten. Zum Essen habe ich mir Milchreis gemacht, aber bisschen mehr für meine Mutter. „Hallo Max!", rief sie als sie das Haus betrat. „Hi Mum", rief ich leiser zurück, weil sie auf dem Weg zu mir war. Sie sah mir beim Kochen zu und dabei redeten wir unter anderem über die Schule. Ich berichtete ihr von der Abfrage und sie strahlte nur voller Stolz. „Das ist meine Tochter", sie klopfte auf meinen Rücken. Automatisch musste ich Lächeln.

Nachdem wir gegessen hatten, ging ich in mein Zimmer und las ein Buch. Es waren zum Glück keine Hausaufgaben auf. Beim Lesen vergas ich die Zeit und kam in die Realität durch die Klingel zurück. „Schon 19 Uhr?", fluchte ich und stand auf. Meine Mutter öffnete schon die Türe und begrüßte unsere Gäste. Ich hatte ihr zum Glück noch Bescheid gesagt, dass die beiden vorbeikommen wollten. Damit gab es genug Essen für uns vier.

Es gab Lasagne, das Lieblingsessen von Jonas. „Deine Lasagne ist viel besser als die meiner eigenen Mutter!", stellte er fest und ich kicherte. Stacy saß neben mir und strich über mein Bein. Sie kam näher an mein Ohr und flüsterte „es wird Zeit."
Ich räusperte mich. „Ich muss euch was sagen, Mama und Jonas", ich begann zu schwitzen und zu zittern. Mich zu outen war schwer. Alleine, weil ich nicht wusste was die beiden von sowas halten. Als ihre Blicke auf mir lagen, musste ich schlucken. Okay Max, so schlimm wird es nicht. Du kannst das.

„Ich... Ich bin lesbisch. Seit der Grundschule", gestand ich. Schell schob ich mir die Gabel in meinem Mund und sah nicht mehr in die geschockten Gesichter. Plötzlich begann Jonas an zu lachen. „Das erklärt so einiges", lachte er und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich gab ihm einen Blick der so viel wie ‚was?' heißen sollte. „Du warst nie an mir so interessiert. Jedenfalls nicht mehr als freundschaftlich. Hat man gemerkt." Das war peinlich. Meine Mutter sagte dann auch endlich mal etwas. „Max, das ist okay. Du sollst lieben wen du willst, Hauptsache die Person tut dir gut und macht dich glücklich." Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Tränen in den Augen bekommen. Stacy nahm meine Hand und zog mich zu ihr. Wir umarmten uns am Essenstisch und als wir uns langsam trennten, gab sie mir einen schnellen Kuss. Jetzt war alles draußen.

„Du bist mit Stacy zusammen?", fragten Jonas und Mama gleichzeitig. Vorsichtig nickte ich. „Ja, wir sind seit einigen Wochen zusammen. Nur ihr müsst auch den wichtigen Grund für das Outing erfahren", erklärte Stacy. Wehleidig sah ich sie an, aber sie wollte unbedingt, dass ich es sage. „Damien hat mich zum Sex gezwungen, nur weil er mich mit Stacy gesehen hat. Damit mein Geheimnis ein Geheimnis bleibt sollte ich alles machen was er will. Das erste war gleich das...", Tränen liefen meinen Wangen runter.
„Das werde ich nicht zulassen", sagte Jonas selbstsicher. Ich lächelte leicht und aß weiter.

Nach zwei Stunden gingen Stacy und Jonas wieder. Es war schön die Beziehung nicht mehr zu verstecken. Endlich hatte ich das Gefühl einfach Ich zu sein. Niemand anderes. Dass ich für mich selbst lebe. Für niemand anderen. Ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Dafür hatte ich im Bett dann das Gegenteil. Die Sache mit Damien verletzte mich extrem. Dazu vermisste ich Stacy. Meine Stacy.
Seufzend nahm ich mein Handy und stöberte auf Instagram. Als erstes sah ich ein neues Bild von Stacy. Darauf waren Jonas, sie und ich zu sehen. Es war vom heutigen Abend, alle sahen darauf so glücklich aus. Automatisch musste ich anfangen zu lächeln. Womit hatte ich diese Menschen verdient?

Ich schlief unglaublich lange, bis 12 Uhr. Habe ich ernsthaft über 12 Stunden durchgeschlafen? Etwas müde stampfte ich ins Bad und durchlebte meine morgendliche Routine. Mit einem frischeren Kopf, dank dem kalten Wasser, betrat ich die Küche. Ich fand leider nur einen Zettel.
Hey Max, ich bin heute leider arbeiten. Bevor ich los bin habe ich dir Pancakes gemacht, sind im Kühlschrank. Komme um 20 Uhr wieder.
Seufzend verdrehte ich mir die Augen. In der wunderbaren Mikrowelle erwärmte ich mir die Pancakes. Frisch sind sie viel besser. Enttäuscht aß ich sie auf und räumte ab. Ahnungslos lief ich in mein Zimmer und zog das erstbeste an. Jeans, Pullover, Socken, Schuhe. Alles schwarz. Am Ende noch meine schwarze Regenjacke, es hat ziemlich stark geregnet. Ich lief ohne Ziel rum, bis ich an einem Spielplatz ankam. Dort machte ich es mir auf einer nassen Bank gemütlich und hörte meiner Musik über den Kopfhörern zu. Bis ich neben mir eine Person wahrnahm.






Oh man, ich habe geplant jede Woche ein Kapitel zu veröffentlichen. Tut mir leid, zur Zeit siegt wohl die Schule und mein Privatleben! Ich bemühe mich ;-;
- dareuda

Nach dem RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt