Lieber Noah,
Ich weiß, wenn du diesen Brief liest, hasst du mich.
Wenn du es nicht so schon getan hast. Ich verstehe warum du mich hasst.
Ich hasse mich doch selber.
Ich meine wenn du diesen Brief lesen wirst, bin ich schon eine ganze Weile tot.
Wahrscheinlich bist du schon durch die ganzen verschiedenen Phasen des Trauerns gegangen.
Du hast geweint,
gewütet,
getrauert.
Aber Noah, was du wahrscheinlich vergessen hast ist:
Du musst es akzeptieren.
Du musst akzeptieren, dass ich nicht mehr da bin.Du musst akzeptieren, dass ich gehen wollte.
Ich weiß es ist schwer.
Es kam so plötzlich, und auch noch in den Nachrichten. Es überrumpelte dich, und eigentlich wollte ich das nicht.
Aber damit hätte ich wohl rechnen müssen.
Und Ich weiß, wenn ich alles verlassen habe.
Meine Eltern,
meinen Bruder,
Freunde,
Verwandte,
und vorallem Noah, habe ich dich verlassen.
Ich habe meinen Besten Freund,
Seelenverwandten,
meine zweite Hälfte.
Meine erste große Liebe.
Ja Noah, ich habe dich geliebt. Schon als wir uns das erste Mal gesehen haben. Im Kindergarten. Nur das man im Kindergarten noch nicht wirklich weiß was Liebe ist.
Du hast mir ganz klassisch Sand über den Kopf geschüttelt. Nur das ich nicht geweint, sondern gelacht habe und dir den Kopf in das Loch stecken wollte, dass wir gegraben haben.
Durch die Grundschule, wollte ich dich heiraten, und war wohl das einzige Mädchen das mit einem Jungen gespielt hatte.
In der Mittelschule warst du mein erster Kuss, eklig aber doch süß.
Doch wir haben uns geschworen, dass es nie mehr werden wird.Ich bereue diesen Schwur.
In der Highschool war das einzige was ich wollte, dich küssen.
Doch dann seid ihr weggezogen.
Meine Depression war schon vorher schlimm, aber die Pillen erzielten nicht die Wirkung, die alle erhofft hatten.
Meine Familie machte sich sorgen, alle machten sich sorgen.
Doch ich tat, als würde es in Ordnung sein, dass mein bester Freund wegzog.
Aber natürlich war es das nicht.
Er kam wieder, Noah. Er wollte das selbe wie davor.
Er bekam es auch.Ich konnte mich nicht wehren. Iihm gefiel es. Ich habe geweint. Stumme Tränen der Verzweiflung.
Ich wollte zu dir. Mit dir Lachend auf dem Bett sitzen und die Beatles rauf und runterhören.
Ich weine schon wieder Noah.
Stell bitte immer wieder Gänseblümchen auf mein Grab, wenn alle Rosen hinstellen.
Höre immer weiter die Beatles, wenn alle anderen dem nächsten Schrott hinterherjagen.
Vergiss mich nicht, wenn alle anderen mich vergessen haben.
Ich werde jetzt in das Auto steigen.
Ich liebe dich Noah.
April.

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Letters to April
Poesia>>Niemand kann bestimmen was passiert. Wir können nur anfangen es zu akzeptieren.<< All rights reserved @Washaeltdichfest