7~Gefühlschaos 2.0

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Die Sonnenstrahlen schienen ins Zimmer und fielen direkt auf das Bett, in dem Draco und auch ich lagen. Ich spürte, wie mich etwas im Gesicht kitzelte. Das war auch der Grund, weshalb ich meine Augen, wenn auch widerwillig, öffnete. „Guten Morgen, meine kleine Schlafmütze“, hörte ich neben mir leise, aber tiefe und raue Stimme. Draco. „Guten Morgen“, sagte ich nur leise. Langsam spürte ich, dass sein Arm um mich lag. Zum einen empfand ich es als leicht unangenehm. Zum anderen fand ich seine Wärme und Zuneigung sehr anziehend. Dennoch war ich mir unsicher, ob ich darauf eingehen sollte. Plötzlich erinnerte ich mich an den Kuss von gestern – zwischen mir und dem Professor für Zaubertränke. ‚Hila ich verbiete dir daran zu denken!‘, redete ich mir ein. Kurze Zeit später hatte ich es leicht verdrängt. Das Gefühlschaos bestand jedoch immer noch. Ohne weiter nachzudenken lehnte ich mich an Draco’s muskulöse Brust. Mein Herz fühlte sich dadurch nicht mehr allzu zerbrochen an. „Weißt du noch früher…“, hörte ich Draco’s Stimme links von mir. „…als wir noch Kinder waren.“, fügte er noch hinzu und zog mich näher an sich. „Ja.“, brachte ich lächelnd hervor. „Ich bin beim Spielen gestolpert und hingefallen. Dabei habe ich mir am Bein weh getan.“, sagte ich leise. „Und du warst der erste der mir geholfen hat.“, sagte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Genau.“, sagte Draco und ich spürte wie seine Hand immer wieder sanft durch meine Haare streifte. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Es fühlte sich so richtig an, ich fühlte mich in seiner Gegenwart schon immer beschützt und sicher – aber wir sind beste Freunde und, naja, der Vorfall mit Snape – ging es mir durch den Kopf. In meinem Körper waren noch nie so viele Gefühle vorhanden, wie jetzt in diesem Moment. Wut, Trauer, Liebe, einfach alles auf einmal. Ich war noch nie so gut mit Gefühlen, genauso wie Draco. Ihm gegenüber konnte ich mich immer öffnen, zumindest mehr, als bei anderen. Auch gegenüber Shy konnte ich mich nie so richtig öffnen. Sie ist zwar meine beste Freundin, nur konnte sie nie nachvollziehen, wie ich mich in solchen Momenten fühlte. ‚Vielleicht ist er doch besser, als Professor Snape.‘, gestand ich mir ein. ‚Aber dieser Kuss…‘, dachte ich weiter nach. ‚Du vergisst jetzt den behinderten Professor und konzentrierst dich auf Leute in deinem Alter.‘, beschloss eine Stimme in meinem Kopf. ‚Snape kann nicht der Richtige sein.‘, war mein letzter Gedanke bevor Dray besorgt fragte: „Alles gut?“ „Du bist so nachdenklich.“, fügte er hinzu. „Naja Gefühle und so. Kennst du glaube allzu gut.“, gestand ich. Ich wollte ehrlich zu ihm sein. Lügen würden mich nur noch mehr belasten. „Ich verstehe dich nur zu gut. Nur bin ich mir mit meinen Gefühlen ausnahmsweise einmal sicher.“, sagte er selbstbewusst wie immer. Aber doch klangen seine Worte beruhigend und sanft. „Was meinst du?“, fragte ich verwirrt und sah ihn dabei an. In seinen wunderschönen grauen Augen lag etwas, was ich nicht richtig deuten konnte. Er lächelte mich an. Auf einmal kam sein Gesicht näher und ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Doch bevor ich etwas tun oder überhaupt darüber nachdenken konnte, berührten seine schmalen Lippen die meinen. Er hatte mich überrumpelt und aus Verwirrung und etwas Überforderung, erwiderte ich den Kuss. Ich spürte ein leichtes Kribbeln, das sich von meinem Kopf über meinen Körper bis in meine Beine zog. Der Kuss ließ mich einen kurzen Moment alle meine Probleme vergessen. Irgendwie genoss ich es, es fühlte sich sogar gar nicht mehr so falsch an. Ich schob jegliche andere Gedanken beiseite und erwiderte den Kuss nun intensiver. Er bemerkte dies und schmunzelte leicht. Langsam legte ich meine Hand an seine Wange und spürte wie er seine beiden Hände um meine Taille legte. Sie berührten eine nackte Stelle meiner Haut, denn das Oberteil, welches er mir zum Schlafen gegeben hatte, war etwas hochgerutscht. Seine Finger waren warm und hinterließen ein sanftes Kribbeln auf meiner Haut. Ich richtete mich langsam auf und setzte mich so, dass ich auf seinen Beinen saß. Mein Kopf war einfach leer. Ich dachte über nichts mehr nach, was mich davor noch beschäftigt hatte. Der Kuss wirkte wie eine heilende Salbe für mein Herz. Ich fühlte mich einfach nur wohl. ‚Vielleicht hilft mir Draco die Sache mit Snape einfach zu vergessen‘, dachte ich und drückte mich gegen seinen Körper. Allem Anschein nach hatte Draco auch nichts gegen diesen Kuss. Ich spürte wie er von meinem Mund abwärts ging und Küsse bis zu meinem Hals verteilte. Er tat dies mit so einer Zärtlichkeit, wie ich sie selten gespürt hatte und die gerade bei Dray relativ selten zum Vorschein kam. Ich grinste etwas und legte dabei meinen Kopf in den Nacken. „Dray.“, flüsterte ich. „Hila.“, hörte ich seine Stimme. Ich schob ihn sanft von mir weg und sagte leise, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht: „Ich gehe mich erstmal fertigmachen, okay?“. Ich sah ihm nun in die Augen. Das letzte Mal gab ich Ihm einen sanften, aber intensiven Kuss. „Bis gleich.“, sagte ich schnell, währenddessen ich schon im Bad nebenan verschwand. Ich stellte mich vor den Spiegel und sah mich an. ‚Was machst du hier überhaupt, Hila.‘, fragte ich mich selbst. Ich schüttelte nur den Kopf und drehte den Wasserhahn auf. Ich ließ das kalte Wasser einen Moment lang laufen, bevor ich mir mein Gesicht damit wusch. ‚Das tat gut.‘ Trotzdem konnte ich meine Frage was ich hier eigentlich mache, immer noch nicht ganz beantworten. ‚Er lenkt mich ab. Ich denke sonst nur an Snape…‘, versuchte ich mich selbst zu überzeugen. Das funktionierte auch, vorerst. Ich zauberte mir meine Haare glatt, so sah ich wenigstens einigermaßen gut aus. Ich zog meine Sachen von gestern an, etwas Anderes hatte ich ja nicht hier. Als ich fertig war trat ich aus dem Bad in den Schlafsaal. Draco trug einen Slytherinpullover und eine recht anliegende, schwarze Jeans. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir nicht im Slytheringemeinschaftsraum waren. „Wo sind wir Dray?“, fragte ich etwas verwirrt. Er drehte sich zu mir um und grinste mich breit an. „Oh, habe ich dir das noch nicht erzählt?“, fragte er. Draco sah meinen etwas fragenden Blick und sagte stolz: „Ich bin diese Jahr Vertrauensschüler.“ Er kam auf mich zu und gab mir einen zarten Kuss. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber ich zog nicht weg. Jetzt sah er mir tief in die Augen. Seine Augen waren unbeschreiblich. Sie waren grau, aber mit einer wundervollen Tiefe und irgendetwas lag in ihnen was ich nicht ganz zuordnen konnte. „Hast du Hunger?“, fragte er aufmerksam. Ich nickte und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Draco griff nach meiner Hand. Ich hielt sie fest und er zog sie mit sich. Als wir so gingen, seine Hand in meiner,äü dachte ich nach. ‚Wie konnte ich nur den Professor und dann seinen Paten küssen?‘ Doch bevor ich meine Gedanken ordnen konnte, unterbrach mich die Stimme von Draco. „Was war gestern eigentlich mit dir los? Hat dir Snape irgendwas getan, Hila?“ Mein Blick schnellte sofort nach unten. Diese Frage war mir mehr als nur unangenehm. Ich fühlte wie sich alles in mir zusammenzog. „Dray, müssen wir jetzt darüber reden?“, beantwortet ich mit einer Gegenfrage. Ich wollte einfach nur von diesem Thema ablenken. „Natürlich nicht.“, antwortete er verständnisvoll. „Aber um eine Antwort kommst du nicht herum.“, fügte er frech hinzu. Ich sah ihn gedankenversunken an und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Danke.“, flüsterte ich in sein Ohr. Wir gingen zusammen in die große Halle. Ich war wieder genauso angespannt, wie ich es am Tag zuvor gewesen war. Als wir ankamen, war es recht leer. Trotzdem spürte ich das eine bestimmte Person anwesend war. Ich wusste wer es war. Professor Snape.

Liebe Grüße Laura, Gina & Isa ♡

Nur als Info: Laura ist jetzt auch mit dabei und wird uns unterstützen!

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