[P: Jessica]
Jerome Valeska war jemand ganz besonderes. Früher suchte ich immer nach jemanden außergewöhnlichen, der eine besondere Ausstrahlung hatte. Jemanden, bei dem die Leute verstummten, wenn er in den Raum kam. Oder jemanden, dem die Leute auf der Straße nachsahen wenn er vorbei lief. Ich ahnte jedoch nie, dass dieser jemand irgendwann Jerome Valeska sein würde. Ich fragte mich dauerhaft, ob es die Giftspritze war, die ihn für mich so attraktiv machte, oder ob es noch der gesunde Menschenverstand war. Ich konnte keine Antwort auf diese Frage finden. Vielleicht war es Jessica, die Jerome attraktiv fand, vielleicht aber auch nur die geisteskranke Neue in mir.
Jerome packte mich an der Hand und hinterließ seine versklavten Hausmädchen schreiend vor Qual des anhaltenden Elektroschocks.
„Wohin gehen wir?", fragte ich nach dieser plötzlichen Handlung.
Jerome blieb stumm. Er lief zielgerichtet aus der Wohnung.
Ich verstand nicht was los war. Aber das tat ich oft nicht. Er war eine so unberechenbare Person - eine ausgezeichnete Eigenschaft für einen Kriminellen. Trotzdem fühlte ich mich ihm so nahe, obwohl ich ihn erst seit vier Tagen kannte. Außerdem war es nicht so, als ob ich eine Wahl hätte. Schließlich konnte ich nicht fliehen. Ich wusste nicht einmal wo auf unserem Planeten wir uns befanden. Aber das störte mich nicht. Verlieren konnte ich in keinem Fall.
„Jerome, wohin gehen wir?"
„Sei still"
Stimmungsschwankungen hatte dieser Typ auch.
Jerome zog mich aus dem Raum heraus. Es folgte ein langer Gang, ähnlich wie jener, der zu der Wohnung oder dem Kinosaal führte. Ich lief ihm immer weiter hinterher bis wir zum Ende des Ganges kamen. Vor uns befand sich eine gigantische Stahltür mit unzähligen Schlössern daran. Jerome drückte seinen Fingerabdruck auf ein kleines Display neben der Tür. Es ertönte eine weibliche Stimme: „Registriert, Jerome Valeska." Dann öffnete sich die Tür langsam.
Ich sah nun das erste Mal wieder Sonnenstrahlen und sie tänzelten leicht warm auf meinem Gesicht. Die normalsten Dinge, wie frische Luft oder das Rauschen vom Wind waren plötzlich so eigenartig und ungewöhnlich für mich. Es fühlte sich an als wäre ich neu geboren worden. Wir standen vor einer weiten, leeren Wiese. Es gab keine Häuser zu sehen, außer Jeromes Lager, welches von außen wie ein verlassenes Fabrikgebäude aussah.
„Ist es schön hier?", er sah mich an. Ich starrte weiterhin auf die Natur vor uns.
„Ja"
„Geh.", er machte eine kurze Pause. „Wir sind ca. drei Stunden südlich von Gotham. Wenn du gerade aus nach Norden läufst kommt nach ungefähr vier Meilen eine Bushaltestelle. Der Bus fährt alle zwei Stunden in die Stadt zurück."
Er wandte seinen Blick nicht von mir ab. Dann drehte ich mich um und sah ihm tief in die Augen. Mein Herz spielte wieder verrückt.
„Willst du, dass ich gehe?"
„Ja, das will ich."
Ich konnte es nicht fassen. Er ließ mich gehen. Was war das mit seinen großen Reden über unsere Herrschaft über Gotham? Das ewige Zusammensein? Er ließ mich jetzt einfach gehen. Er wollte, dass ich gehe.
„Ich aber nicht."
Eigentlich war es dumm von mir. Mein Geiselnehmer ließ mich frei und ich wollte weiterhin im Alptraum leben. Menschen mit normalem Verstand würden mich wohl für verrückt erklären.
„Ich will nicht weggehen, Jerome. Ich möchte bei dir bleiben. Ich habe niemanden außer dich und ich habe mich noch nie so gefühlt wie ich mich bei dir fühle. Also auch wenn du willst, dass ich gehe, ich werde es nicht tun."
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THE MOMENT I MET JEROME VALESKA
Fiksi PenggemarDu bist neu in der Stadt. Einzelgänger, alleine, tragische Familiengeschichte. Als Studentin noch sehr unerfahren und jung, doch dein Leben scheint schon vorbei zu sein bevor es erst begonnen hat. Spielst du das Spiel vom Tod mit? Denn da ist dies...